Lietard
- Lebensdaten
- erwähnt 1131, gestorben nach 1135
- Beruf/Funktion
- Bischof von Cambrai ; Bischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 136709567 | OGND | VIAF: 81008730
- Namensvarianten
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- Lietard von Cambrai
- Lietard
- Lietard von Cambrai
- Lietard, von Cambrai
- Cambrai, Lietard von
- Lietard von Kambrai
- Lietard, von Kambrai
- Kambrai, Lietard von
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Biographie
Vor seiner Bischofserhebung war L. Dompropst in Utrecht und Hofkaplan der Kgn. →Richenza. Seine Wahl fand Anfang März 1131 in Lüttich in Anwesenheit Kg. Lothars III. und Papst →Innozenz' II. statt, nachdem sich in Cambrai ein längerer Streit um die Nachfolge des Bischofs Burchard († 30.1.1130) entwickelt hatte. L., der seine Weihe am 26.4.1131 in Reims vom zuständigen Metropoliten empfing, stieß in Cambrai offenbar von Anfang an auf beträchtlichen Widerstand. Seine geringe Autorität hatte zur Folge, daß sich der Schwiegersohn des Burggrafen 1133 der bischöfl. Burg Câteau-Cambrésis bemächtigte und daß sein eigener Vermögensverwalter, unterstützt von der städtischen Bürgerschaft, 1134 beim Erzbischof von Reims Klage gegen ihn wegen Mißwirtschaft und anderer Vergehen erhob. Der Bischof suchte Rückhalt bei Lothar III., der ihm urkundlich das Verfügungsrecht über Ämter und Lehen der Kirche bestätigte, aber nicht hinderte, daß L. Anfang 1135 vom Metropoliten abgesetzt wurde, was Innozenz II. dann Ende Mai auf der Synode von Pisa bestätigte. L. verließ Cambrai; über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. In den polemisch gestimmten Quellen (Fortsetzung der Gesta episcoporum Cameracensium, MG SS 7, S. 506 f., und den gereimten Rhythmen De domno Liethardo episcopo, MG SS 14, S. 224-27) wird das Bild seiner Persönlichkeit kaum deutlich.
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Literatur
Jbb. d. Dt. Gesch., Lothar v. Supplinburg;
W. Reinecke, Gesch. d. Stadt Cambrai b. z. Erteilung d. Lex Godefridi (1227), 1896, S. 66 ff. u. ö.;
E. de Moreau, Hist. de l'église en Belgique III, 1945, S. 31 ff.;
M. L. Crone, Unterss. z. Reichskirchenpol. Lothars III. (1125–37) zw. reichskirchl. Tradition u. Reformkurie, 1982, S. 76 f., 275, 283 f. -
Autor/in
Rudolf Schieffer -
Zitierweise
Schieffer, Rudolf, "Lietard" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 542 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136709567.html#ndbcontent