Lebensdaten
gestorben 13. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Minnesänger ; Kärntner Adeliger
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 101244894 | OGND | VIAF: 59448360
Namensvarianten
  • Lüenz, Burggraf von
  • Heinrich I. von Lienz (eventuell identisch)
  • Konrad II. von Lienz (eventuell identisch)
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Lienz, Burggraf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101244894.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Ursprungsort d. Geschl. war d. Felsenburg Lueg in Krain. Seit d. 2. Hälfte d. 12. Jh. in Lienz a. d. Drau, im damaligen Kärnten, ansässig, spielten d. Burggrafen v. Lienz als Ministerialen d. Grafen v. Görz in d. kärntn. Landespol. e. bedeutende Rolle.

  • Biographie

    Zeitlich können zwei Angehörige des Geschlechts in Frage kommen: Heinrich I. ( 1256/69), dessen Vater wohl der 1201 urkundlich genannte Konrad I. war, und Konrad II. ( 1267/69), einer der drei Söhne Heinrichs I.

    In der Manessischen Liederhandschrift ist Der Burggraue von Lünz mit zwei Tageliedern (9 Strophen) vertreten (f. 115rv). Wenn der in einer Zusatzstrophe zum ersten Lied verkündete Entschluß zur Kreuzfahrt nicht nur fiktiv ist, dürfte die Entscheidung eher zugunsten Heinrichs und damit wohl des Kreuzzugs von 1228/29 fallen. Im „Frauendienst“ Ulrichs v. Liechtenstein (1255) wird Heinrich mehrfach erwähnt: als Beteiligter am Turnier in Friesach zusammen mit Meinhard v. Görz, als Teilnehmer an der Venusfahrt und als Ritter der Tafelrunde, wo er den Namen Parcifâl erhält. Von den beiden Tageliedern, beides Wächterlieder, trägt das zweite konventionellere Züge, während im ersten dem eigentlichen Tagelied-Geschehen durch eine Vorgeschichte ein besonderer episch-balladenhafter Charakter verliehen wird und die Zusatzstrophe Motivik und Vokabular des Tagelieds auf die Situation des Abschieds zur Kreuzfahrt anwendet.

  • Werke

    Ausg. u. Kommentar: C. v. Kraus, Dt. Liederdichter d. 13. Jh., I: Text, II: Kommentar, besorgt v. H. Kuhn, ²1978, durchgesehen v. G. Kornrumpf, jeweils Nr. 36 (L).

  • Literatur

    ADB 19;
    Die poet. Erzz. d. Herrand v. Wildonie u. d. kleinen innerösterr. Minnesinger, hrsg. v. K. F. Kummer, 1880, S. 71-73;
    P. J. Ammon, Der Burggraf v. Lienz, 1883;
    F. Grimme, Btrr. z. Gesch. d. Minnesänger, T. 2, in: Germania 32, 1887, S. 424 f.;
    K. Trotter, Die Burggrafen v. Lienz u. zum Lueg, 1954;
    J. Bumke, Ministcrialität u. Ritterdichtung, 1976 (Register, L);
    Vf.-Lex. d. MA.

  • Porträts

    v. sog. Grundstockmaler, Anf. 14. Jh., in: Gr. Heidelberger Liederhs., Abb. in: Faks.-Ausgg. d. Hs., 1925-29 u. 1975-79.

  • Autor/in

    Manfred Günter Scholz
  • Zitierweise

    Scholz, Manfred Günter, "Lienz, Burggraf von" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 532 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101244894.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Lüenz: Burggraf von L., Minnesänger. Der Stammsitz des Geschlechtes ist Lüenz in Kärnthen an der Drau. Die Person des Dichters ist, da der Vorname fehlt, nicht sicher zu bestimmen. Am nächsten liegt es an den Burggrafen Heinrich zu denken, welchen Ulrich von Lichtenstein im Frauendienst öfters nennt (nachweisbar von 1224—1258). Seine beiden Lieder (Tagelieder) enthalten nichts, was dieser Annahme widerspräche; in dem einen kündet er eine Pilgerfahrt nach Palästina an.

    • Literatur

      v. d. Hagen M. S. 4, 149.
      Kummer, Herrant von Wildonie S. 71 ff.

  • Autor/in

    W. Wilmanns.
  • Zitierweise

    Wilmanns, Wilhelm, "Lienz, Burggraf von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 19 (1884), S. 617 unter Lüenz [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101244894.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA