Lebensdaten
1839 – 1904
Geburtsort
Reichenberg
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Kunstsammler ; Mäzen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129107336 | OGND | VIAF: 13379190
Namensvarianten
  • Liebieg, Heinrich Freiherr von
  • Liebieg, Heinrich von
  • Liebieg, Heinrich Karl Julius von
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Liebieg, Heinrich Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129107336.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (s. 2);
    B Johann (1836–1917), Theodor (1840–91), beide Textilindustrielle;
    - Wie|1867 Karoline (1848–1928), T d. Materialwarenkaufm. Karl Voigt in Wien u. d. Maria Bisenti;
    1 S, 4 T, u. a. Joh. Heinrich Karl (1868–1900), Alice Maria Karoline (1869–1938, Baron Louis de Billeheust d'Argenton, 1870–1942), Lucie (1870–1917, Ernst Rr. v. Mallmann, 1861–1913, Rittmeister), Marie (1871–1944, Emile v. Mallmann, 1863–1914, Bankier in Paris, S d. Gerhard Rr. v. Mallmann, s. Gen. 2), Margarethe (1880–1962, Alfred Gf. Rességuier de Miremont, 1878–1931, Herrschaftsbes. auf Tannenmühle Bez. Wien Umgebung);
    N Theodor (s. 4).

  • Biographie

    L. trat nach einer Ausbildung im In- und Ausland 1863 in die väterliche Firma Johann Liebieg & Co. in Reichenberg ein und wurde 1866 mit den Brüdern Johann und Theodor Gesellschafter des Unternehmens sowie Mitinhaber umfangreicher Domänen in Galizien. Nach dem Ausscheiden des Bruders Johann (1887), der die Wiener Niederlassung geleitet hatte, und dem Tod des Bruders Theodor (1891) führte L. einige Jahre lang allein das Unternehmen, bis er sich 1897 wegen Kränklichkeit zurückzog und die Leitung auf seinen Neffen Theodor übertrug. Im selben Jahr wurde L. Mitglied des Herrenhauses des österr. Reichsrats.

    Der stille und feinsinnige L. war ein kenntnisreicher Kunstsammler. In Frankfurt-Sachsenhausen ließ er nach Entwürfen von Leonhard Romeis (München) durch den Frankfurter Architekten Karl Rau am Schaumainkai einen Prachtbau als Ruhesitz errichten und verweilte dort jedes Jahr mehrere Monate lang. In seinem Testament verfügte er 1902 die Übergabe des Hauses an die Stadt Frankfurt zum Zweck der Einrichtung eines Museums gegen Abtretung der Hälfte des Erlöswertes an die Stadt Reichenberg. Das „Liebieg-Haus, Museum alter Plastik“ geht in seinem Grundbestand auf die von L. geschenkten wertvollen Skulpturen zurück. Auf dem Schmiedstein, östlich von Reichenberg, errichtete L. die der Habsburger Stammburg nachempfundene „Liebiegwarte“, die zu einem beliebten Ausflugsziel wurde. L. gehörte auch zu den Gründern des Nordböhm. Gewerbemuseums in Reichenberg. Er besaß eine der bedeutendsten privaten Gemäldesammlungen Österreichs mit Werken zeitgenössischer Künstler (Alt, Jetter, Defregger, Pettenkofen, Gabriel v. Max, F. Rumpier, E. und H. Charlemont). Diese und weitere Sammlungen sowie Stiftungen im Betrag von 2 Mill. Kronen vermachte L. der Stadt Reichenberg.

  • Literatur

    Reichenberger Ztg. v. 9. 4. (Extrabl.) u. v. 10.4.1904, S. 2 f.;
    Wiener Ztg. v. 5.4.1904, S. 4.; Über d. L.schen Slgg.:
    Dt. Ztg. Bohemia Nr. 117 v. 29.4.1906, S. 17 f.;
    Neue Freie Presse Wien Nr. 14 972 v. 29.4.1906, S. 12 f. (Morgenbl.);
    Prager Tagbl. Nr. 119 v. 1.5.1906, S. 9;
    Reichenberger Ztg. v. 10.9.1911, S. 9;
    H. Schomann, 111 Frankfurter Baudenkmäler, 1977, S. 122 f.

  • Porträts

    Porträt v. E. Charlemont, Abb. in Dt. Arbeit 6, 1906/07, Bildtafel 1;
    Sudetendt. Bildarchiv, München.

  • Autor/in

    Erhard Marschner
  • Zitierweise

    Marschner, Erhard, "Liebieg, Heinrich Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 494-495 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129107336.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA