Lebensdaten
1783 – 1838
Geburtsort
Krefeld
Sterbeort
Aachen
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136668550 | OGND | VIAF: 162158564
Namensvarianten
  • Leydel, Franz
  • Leydel, Adam Franz Friedrich

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Zitierweise

Leydel, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136668550.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Martin (1747–1817), Baumeister in K. 1782-1803, dann Departementsbaumeister in A., später Stadtbaudir. in A., baute „Schloß“ v. d. Leyen in K. (1791–94, heute Rathaus) u. d. Redoute in Godesberg (vollendet v. L.), S d. Joh. Georg u. d. Elisabeth Schröders;
    M Maria Gertrud Hütten;
    Ov Michael (1749–82), Baumeister in K., baute d. Jörgensche Haus (1776), Haus v. Stechow (1778) u. Haus Floh (1780), Georg Peter Michael (1768–1826), Baumeister in Köln;
    - 1) 1805 Anna Maria Kettenis (1787–1826), 2) 1827 Josefine Pezeux (1800–78);
    11 K, u. a. aus 1) Jakob (* 1805), Bauleiter L.s beim Wiederaufbau d. Belvedere in A., später wahrsch. Baumeister in Köln.

  • Biographie

    L. erhielt seine Ausbildung bei seinem Vater. Ein Studium ist nicht überliefert, der Einfluß seiner Onkel wird angenommen. 1803 begleitete er den Vater als Mitarbeiter, als dieser in Aachen die Stelle eines Departementsbaumeisters annahm. Spätestens seit 1812 führte L. selbständige Planungen für die Stadt Aachen aus; noch vor 1814 wird er als Departementsbaumeister erwähnt. In der früheren preuß. Zeit leitete er das städtische Bauwesen unentgeltlich, 1817 folgte seine Ernennung zum Stadtbaumeister. Wegen unsicherer Bezahlung mußte seine private Bautätigkeit entsprechend umfangreich sein. Zu L.s städtischen Bauaufgaben zählten u. a. die Planung neuer Toranlagen und die Neugestaltung der Aachener Bäder. Hinzu kamen Projekte für Brunnen, Entwürfe für ein „Belvedere“ und der Bau einer Klosterkirche an einer neu geschaffenen Platzanlage von hohem repräsentativem Rang. Im Privatauftrag baute L. zahlreiche Wohnhäuser. Grundrisse und Konstruktionen dieser Bauten entsprachen denen des 18. Jh. während die formale Gestaltung ausgeprägte individuelle Züge aufwies. L. bevorzugte den Putzbau; er schuf kubische Baukörper mit horizontalen oberen Abschlüssen: Attiken und Kastengesimse verbargen die flachgeneigten Satteldächer. Die Fassaden gliederte er rhythmisch und achsialsymmetrisch; zumeist herrscht die Dreiteilung vor. Häufig wählte er waagerechte Fensterverdachungen im Wechsel mit halbkreisförmigen Blendnischen als Fensterbekrönungen; das Flachrelief bestimmte den sparsam verwendeten Schmuck. Durch diese zwar klassizistische, aber noch vom Barock beeinflußte Gestaltungsweise hoben sich L.s Projekte deutlich von den Bauten des gleichzeitig in Aachen tätigen J. P. Cremer ab, der, zum Teil stark von Schinkel beeinflußt, einen regelhafteren Klassizismus vertrat. Im Gegensatz zu Cremer fand L.s Stil Nachfolge: mehrere Aachener Architekten der 1. Hälfte des 19. Jh. gaben ihren Bauten – wenn auch meist vergröbernd – Fassaden nach L.s Art.

  • Werke

    Weitere W in Aachen: Entwurf Büchelbrunnen, um 1812;
    Belvedere, Bau I 1827/28, Bau II um 1838 (kriegszerstört);
    Brunnen Hottmannspief, 1829;
    Klosterkirche d. Christenserinnen 1829/30 (1900 abgebrochen);
    Quirinusbad, 1829;
    Rosenbad, 1820/29 (kriegszerstört);
    Königstor, Wachhaus, 1836;
    Wohnhäuser: Theaterstr. 67, 1834;
    Kleinmarschierstr. 1, 1834.

  • Literatur

    J. Everling, Die Architekten A. F. F. L. u. J. P. Cremer u. ihre Bedeutung f. d. Aachener Baugesch., 1973 (Diss. Aachen 1923, P);
    ders., Cremer u. L., zwei rhein. Baumeister vor 100 J., in: Zs. d. Rhein. Ver. f. Denkmalpflege u. Heimatschutz 20, H. 2, 1927, S. 35-72 (P);
    W. Vaupel. Die Baugesch. d. Aachener Bades vom Ende d. 17. Jh. b. z. Anfang d. preuß. Zeit unter L., Diss. Aachen 1933;
    A. Verbeek, Rhein. Kirchenbau im 19. Jh., o. J. (1954), S. 50;
    W. Weyres, in: Zur Gesch. u. Kunst im Erzbistum Köln, 1960, S. 410;
    H. Lasch, Architekten - Bibliogr., Dt.-sprachige Veröff. 1920–60, 1962, S. 106;
    E. Brües, K. F. Schinkel: Lebenswerk, Die Rheinlande, 1968;
    W. Weyres u. A. Mann, Hdb. z. rhein. Baukunst d. 19. Jh. 1800-1880, 1968 (W-Verz. [auch f. Fam.], P);
    V. Osteneck u. H. Königs, Denkmäleiverz. Aachen Innenstadt 1.1, 1977;
    ThB.

  • Porträts

    Ölgem. v. J. B. Bastine (Couvenmus. d. Stadt Aachen).

  • Autor/in

    Ingeborg Schild
  • Zitierweise

    Schild, Ingeborg, "Leydel, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 427-428 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136668550.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA