Lebensdaten
um 1550 – 1619
Geburtsort
Hollstadt/Fränkische Saale
Sterbeort
Frankfurt am Main
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; geistlicher Dichter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 122113357 | OGND | VIAF: 59957802
Namensvarianten
  • Leuchtius, Valentin
  • Leucht, Valentin
  • Leuchtius, Valentin
  • mehr

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Zitierweise

Leucht, Valentin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122113357.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    L. erhielt seine erste Ausbildung im nahen Zisterzienser-Kloster Bildhausen und bei den Jesuiten in Würzburg. Anschließend studierte er vermutlich in Mainz. Nach der Priesterweihe 1576 zunächst als Paedagogus im Benediktiner-Kloster Neustadt am Main tätig, wurde er 1578 zum Pfarrer in Bernstadt (Oberlausitz) präsentiert, jedoch von den Protestanten vertrieben. Seit 1582 war er Pfarrer an St. Severi in Erfurt, seit 1584 Pfarrer und Domdechant in Neustadt (Saale). 1589 wurde er Pfarrer, Prediger und Kanoniker an St. Bartholomäus in Frankfurt am Main, 1590 Kantor und 1612 Scholaster. 1594 erhielt er den Titel eines apostolischen Protonotars und das Amt eines kaiserl. Hofpfalzgrafen. Seit 1597 fungierte er als päpstl. und kaiserl. Bücherkommissar in Frankfurt, begann 1606 mit der Herausgabe kath. Messekataloge für den Buchhandel und erwirkte seit dieser Zeit auch Verbote einzelner Publikationen. Bei den Bürgerunruhen 1612-14 vertrat er die kath. Interessen mit Nachdruck. Neben kleineren polemischen Schriften unter dem Pseudonym „Theodor Cygnaeus“ gegen den zum luth. Glauben übergetretenen Augustiner Gottfried Raab (1601) sowie den Marburger Professor Joh. Winckelmann (1604), der sich gegen das Abendmahl unter einer Gestalt gewandt hatte, verfaßte er eine Reihe volkstümlicher Erbauungsschriften und gab Exempelsammlungen und Wunderberichte, die er in wiederholt aufgelegten großen Folianten gesammelt hatte, heraus. Für Martin von Cochem waren seine Arbeiten Quelle und Vorbild.

  • Werke

    u. a. Speculum miraculorum SS. Eucharistiae, 1589;
    Vitae Sanctorum, 1593;
    Viridiarum regium, 1614;
    Fons animae, 1613 (Gebetbuch). - Übers.: C. Baronius, Annales ecclesiastici, 1599 (Bd. 1-3 v. 12 Bdn.).

  • Literatur

    F. Falk, in: Der Katholik 83, 1903, II, S. 216-44;
    W. Brückner, in: Archiv f. Gesch. d. Buchwesens 3.1960, Sp. 97-180 (W-Verz.) u. S. 1629-48;
    I. Heitjan, Zur Arbeit V. L.s als Bücherkommissar, ebd. 14, 1974, Sp. 123-31;
    W. Brückner, Die Gegenref. im pol. Kampf um d. Frankfurter Buchmessen, in: Archiv f. Frankfurts Gesch. u. Kunst 48, 1962, S. 67-86;
    F. Bothe, EB Johann Schweikart v. Mainz u. d. Frankfurter Katholiken z. Z. d. Fettmilchaufstandes, ebd., 5. Folge, I, H. 3, 1951, S. 9-40;
    H. Raab, Apostol. Bücherkommissare in Frankfurt am Main, in: HJb. 87, 1967, bes. S. 331-33;
    G. Rauch, Pröpste, Propstei u. Stift v. St. Bartholomäus in Frankfurt, 1975;
    Kosch, Kath. Dtld.;
    LThK².

  • Autor/in

    Anton Ph. Brück
  • Zitierweise

    Brück, Anton Ph., "Leucht, Valentin" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 368 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122113357.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA