Lebensdaten
gestorben 1909
Geburtsort
Schleswig
Sterbeort
Wilhelmshaven
Beruf/Funktion
Astronom ; Geophysiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 11622469X | OGND | VIAF: 69676363
Namensvarianten
  • Börgen, Carl Nicoley Jensen
  • Börgen, Carl
  • Börgen, Carl Nicoley Jensen
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Börgen, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11622469X.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Andreas Ulrich Christian (1809–46), Färber in Schleswig;
    M Nicoline Marg. Jensen (1816–47); ledig.

  • Biographie

    B. studierte von 1863 an in Kopenhagen, Kiel und Göttingen, wo er 1866 Assistent der Sternwarte, 1869 promoviert wurde. 1869/70 nahm er unter K. Koldewey an der Ostgrönland-Fahrt der „Germania“ (Zweite deutsche Nordpolar-Expedition) teil. 1871 wurde er zum 2. Assistenten an der Leipziger Sternwarte, 1874 zum Vorstand des geplanten Kaiserlichen Observatoriums in Wilhelmshaven (Marineobservatorium, 1874–1945) ernannt. 1874/75 leitete er die nach den Kerguelen entsandte deutsche Venusdurchgangs-Expedition, die mit S. M. S. „Gazelle“ (Forschungsreise 1874 bis 1876 unter von Schleinitz) ausfuhr. B.s 34jährige Tätigkeit in Wilhelmshaven galt dem Aufbau dreier Zweige des hydrographischen Dienstes: des erdmagnetischen Beobachtungsdienstes, des Zeitdienstes (seit 1910 deutsche Funkzeitsignale) und des Gezeitendienstes (seit 1879 amtliche Gezeitentafeln). Er wirkte vielseitig als Ausbilder und Berater. Er gehörte den deutschen Polarkommissionen für das 1. Internationale Polarjahr 1882/83 und für die „Gauß-Expedition“ 1901-03 an. Roald Amundsen unterrichtete sich vor seinem Unternehmen der Nordwest-Passage beim Marineobservatorium, E. von Rebeur-Paschwitz führte dort einen Teil seiner Horizontalpendelbeobachtungen aus. B. bearbeitete astronomische, geodätische, magnetische und Gezeitenbeobachtungen der Expeditionen von 1869/70, 1874-76 und 1882/83, seine Abhandlungen über Gezeiten eröffnen in Deutschland die wissenschaftliche Arbeit auf diesem Gebiet. Er wurde 1887 in die Leopoldina aufgenommen, 1900 erhielt er als erster die Georg Neumayer-Medaille. Nach ihm sind benannt Kap B. (Shannon-Insel, Ostgrönland) und B. Bay (Falkland Islands Dependencies).

  • Werke

    s. Pogg. III-V;
    s. a. Beob. Magnet. Obs. Wilhelmshaven, 1886–99;
    A. Auwers, Die Venus-Durchgänge 1874 u. 1882, Bd. 1-5, 1887-93.

  • Literatur

    E. Stück u. H. Capelle, C. N. J. B., in: Astronom. Nachrr. 181, 1909;
    F. Becker, Ergebnisse magnet. Beobachtungen 1931, in: Veröff. Marineobservatorium, NF 5, 1936;
    BJ XIV (Totenliste 1909, L);
    Leopoldina 45, 1909, S. 9, 99;
    Geographen-Kal. 1910.

  • Porträts

    in: Die zweite dt. Nordpolar-Expedition, in: Mitt. d. Brem. Comités, ²1870;
    W. C. Brögger u. N. Rolfsen, Fridjof Nansen 1861-1896, dt. v. E. v. Enzberg, ⁵1900;
    Phot. (Dt. Hydrogr. Inst. Hamburg).

  • Autor/in

    Walter Horn
  • Zitierweise

    Horn, Walter, "Börgen, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 404 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11622469X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA