Lebensdaten
1832 – 1907
Geburtsort
Neunkirchen (Niederösterreich)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 136624510 | OGND | VIAF: 80936982
Namensvarianten
  • Lenz, Alfred (bis 1888)
  • Lenz, Alfred Edler von
  • Lenz, Alfred (bis 1888)
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Zitierweise

Lenz, Alfred Edler von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136624510.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann L., Maschinengießer u. Werkführer, dann Bes. e. Eisengießerei in W., S d. Lehrers Joh. Christoph in Marzahn b. Berlin u. d. Maria Magdalena Feitner;
    M Joh. Theresia, T d. Färbermeisters Joh. Tittel in Igló (Ungarn) u. d. Elisabeth Lux;
    B Karl (* 1827), Teilh. L.s;
    - Wien 1860 Amalie (1838–1914), T d. Kaufm. Joh. Georg Komanowitsch in W. u. d. Barbara Prischel;
    6 S, 3 T, u. a. Alfred (* 1861), Guido (1863–1916), Industrielle, führten L.s Firma weiter.

  • Biographie

    L. beendete 1852 das Ingenieur-Studium am Polytechnischen Institut in Wien und bildete sich dann in Belgien, Frankreich und Deutschland praktisch weiter. 1854 trat L., der auch die Lokomotivführerprüfung abgelegt hatte, in den Eisenbahndienst ein und war zunächst ein Jahr in Mürzzuschlag (Semmeringbahn), dann 1855-57 bei der österr. Staatseisenbahn-Gesellschaft tätig. Anschließend reiste er nach England und Schweden zum Studium der dortigen Stahlindustrie, kehrte 1859 nach Wien zurück und übernahm die Leitung der Metallgießerei seines Vaters. 1866 errichtete er gemeinsam mit seinem Bruder Karl in Wien eine mechanische Werkstätte. Er stellte dort u. a. Bestandteile für Hinterladegewehre, Gewehrpatronen und -zünder her, fertigte aber auch die ersten Fahrräder Österreichs an. 1872 errichtete er das Mödlinger Gasunternehmen in Maria Enzersdorf b. Wien und erwarb 1894 die Fischersche Weicheisen- und Stahlgießerei in Traisen. Dort begann er 1904 mit der Geschoßfabrikation und 1905 mit der Herstellung von Granathülsen für die Artillerie. L., der auch Zivilingenieur war, machte sich in zahlreichen Sparten der Wirtschaft verdient. Er war u. a. Präsident des Verwaltungsrates der Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft sowie Mitglied der Verwaltungsräte der Kaiserin Elisabeth-Westbahn (seit 1863) und der Kaiser Ferdinands-Nordbahn (seit 1873), weiter Mitglied der Handelsakademie der Wiener Kaufmannschaft (seit 1863) und der Donauregulierungskommission (seit 1870).

    Als Vertreter der Liberalen Partei gehörte L. 1865-67 dem Gemeinderat von Wien, 1867-72 dem Niederösterr. Landtag als Abgeordneter des Bezirks Groß-Enzersdorf und 1870-73 sowie 1879-85 dem Abgeordnetenhaus des Österr. Reichsrates als Vertreter des Bezirks Wien-Landstraße an. Im Abgeordnetenhaus stellte er 1879 den historischen Antrag auf Einführung der Postsparkasse in Österreich, deren Vorteile er in England kennengelernt hatte. Organisiert wurde das Institut, dessen Aufbau 1881 im Abgeordnetenhaus beschlossen wurde zwar von G. Coch, L. gehörte aber von 1883 bis zu seinem Tode dessen Beirat an und hatte an der Entwicklung des Postsparwesens in Österreich hervorragenden Anteil.

  • Werke

    u. a. Das finanzielle Gebahren d. Staats-Eisenbahn-Ges. 1855–61, 1864;
    Ber. d. Chochituate-Wasserleitungs-Comm. an d. Stadtrath v. Boston, 1866;
    Einige Bemerkungen zu d. Wiener Verkehrsanlagen, 1892.

  • Literatur

    S. Hahn, Reichsraths-Alm. f. d. Session 1879/80, 1879;
    Die Industrie, Jg. 12, 1907, Nr. 49;
    E. Pokorny, Insel in d. Zeiten, 70 J. österr. Postsparkassenamt, 1953, S. 9;
    100 J. im Dienste d. Wirtsch. II, red. v. B. Zimmel, 1961, S. 164 ff.;
    W. Fafl, Wirtsch. u. Soz.struktur d. oberen Traisentales, 1966, S. 54 f.;
    ÖBL;
    eigene Archivstud.

  • Autor/in

    Friederike Hillbrand-Grill
  • Zitierweise

    Hillbrand-Grill, Friederike, "Lenz, Alfred Edler von" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 225 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136624510.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA