Lebensdaten
1869 – 1941
Geburtsort
Gernsheim/Rhein
Sterbeort
Mainz
Beruf/Funktion
katholischer Religionspädagoge ; hessischer Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116900563 | OGND | VIAF: 5694839
Namensvarianten
  • Lenhart, Georg

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Zitierweise

Lenhart, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116900563.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1839–1900), Bäckermeister;
    M Magdalene Wunderle (1837–1904);
    N Ludwig (1902–71), Kaplan in Offenbach, seit 1946 Prof. d. KG u. Patrol. in Mainz, Kettelerforscher, seit 1949 Hrsg. d. Archivs d. Ges. f. mittelrhein. KG, vf. Monogrr. üb. Mainzer Bischöfe d. 19. u. 20. Jh. (s. W, L).

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Gymnasium in Aschaffenburg 1889 studierte L. Philosophie und Theologie am Priesterseminar in Mainz, wo er 1893 die Priesterweihe empfing. Er war anschließend Kaplan in Bensheim und wurde im Okt. 1894 provisorischer Lehrer am dortigen Lehrerseminar (1896 Lehrer, 1905 Professor). Für seine Schüler gab er 1897 die Schrift „Die ersten Jahre im Lehrberuf“ (³1913) heraus. 1909 wurde L. zum Mainzer Diözesanpräses der kath. Jünglingsvereine ernannt. Schon 1897 hatte er in Bensheim eine Volksbibliothek gegründet. 1912 wurde er zum Diözesanpräses der Borromäusvereine bestellt. Das von ihm erstellte Schema für die Ordnung der Bibliotheken wurde mit wenigen Verbesserungen vom Gesamtverein übernommen. – L. wurde 1919 in den hess. Landtag gewählt und war 1920-27 in Darmstadt Führer der Zentrumsfraktion, deren Statuten von ihm entworfen und durchgesetzt wurden. Trotz vieler kulturpolitischer Bedenken war er für die Koalition mit den Sozialdemokraten. Unter seiner Leitung wurde ein neues Ordensgesetz durchgebracht, eine Verschlechterung der Bestimmungen für die kath. Schulen konnte vermieden werden. – Im April 1920 wurde L. zum Domkapitular ernannt. Im selben Jahr übernahm er die Aufgabe des Dompredigers. Anfang 1923 wurde er zum Vorsitzenden der Verwaltung der bischöfl. Dotation ernannt und im Nov. desselben Jahres zum Domkustos. Als solcher war er maßgeblich an den Sicherungsarbeiten am Mainzer Dom 1925-28 beteiligt. 1925 errichtete er das Dom- und Diözesanmuseum im Kreuzgang. Auf der Domkanzel erschloß L. homiletisches Neuland durch die systematische Auswertung der liturgischen Texte des Introitus und der Orationen sowie durch die Erläuterung päpstl. Lehrschreiben. Die nach der Wiederherstellung des Domes 1928/29 gehaltenen Predigten über den religiösen Gehalt der Denkmäler gab sein Neffe Ludwig Lenhart 1970 unter dem Titel „Die Seele des Mainzer Domes, Symbole des Glaubens in Wort und Bild“ heraus.

  • Werke

    Weitere W Der Jugendpräses, 1911;
    Der Priester u. sein Tagewerk, 1913, ⁶1926;
    Durch d. Apostelschule d. Priesterseminars, 1924;
    Jugendseelsorge durch Jugendvereinsarbeit, 1926;
    Gestalten u. Schatten aus frühen Jugendtagen, 1933;
    Reminiscor miserationum tuarum Domine, Kramereien in e. bescheidenen Priesterleben, hrsg. v. Lenhart, 1951 (W-Verz.). - Zu N Ludwig: Seelennot aus Lebensenge, d. Problem Lebensraum u. Sittlichkeit nach Bischof Ketteler, Diss. Freiburg 1933;
    Die erste Mainzer Theologenschule d. 19. Jh. (1805–30), e. kirchen- u. geistesgeschichtl. Durchblick, Habil.schr. (gedr. 1956). -
    Hrsg.: Archiv f. mittelrhein. KG, 1949 ff. - W-Verz.:
    H. Knies, in: Archiv f. mittelrhein. KG 14, 1962, S. 530-35.

  • Literatur

    P. Frauendorfer, in: Aschaffenburger Jb. 2, 1955, S. 283-90 (üb. Reminiscor miserationum);
    K. Hallinger, in: Archiv f. mittelrhein. KG 4, 1952, S. 383-90 (dass.);
    L. Berg, in: Mainzer Alm., 1969, S. 121-33;
    Kosch, Kath. Dtld.;
    LThK². - Zu N Ludwig: A. Ph. Brück, in: Archiv f. mittelrhein. KG 23, 1971, S. 371 f., 373 (ergänzendes W-Verz.);
    Kürschner, Gel.-Kal., 1970.

  • Porträts

    H. Reifferscheid, Radierung, Abb. in: Aus Dom u. Diözese Mainz, Festgabe Prof. G. L., 1939.

  • Autor/in

    Anton Ph. Brück
  • Zitierweise

    Brück, Anton Ph., "Lenhart, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 210 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116900563.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA