Lebensdaten
1798 – 1877
Sterbeort
Tunzenhausen
Beruf/Funktion
Numismatiker
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 104268069 | OGND | VIAF: 4920616
Namensvarianten
  • Leitzmann, J. L.
  • Leitzmann, Johann Jakob
  • Leitzmann, J. L.
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Leitzmann, Johann Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104268069.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Leitzmann: Johann Jakob L., Numismatiker, geb. zu Erfurt am 24. September 1798, zu Tunzenhausen am 23. October 1877, bezog, nachdem er 1812—1817 auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt vorgebildet worden war und 1817—1818 als Einjährig-Freiwilliger bei den Pionieren gedient hatte, die Universität Halle, wo er drei Jahre lang Theologie studirte. Nach vollendeten Studien wirkte er als Lehrer an der Predigerschule zu Erfurt von 1821 bis 1825 und nach seiner am 21. Mai zu Magdeburg vorzüglich bestandenen Prüfung pro ministerio erhielt er 1825 die erledigte Predigerstelle zu Riethchen und der Stiftung Griesstedt, welche er bis 1831 bekleidete. Am 6. Sonntage nach Trinitatis wurde er in die Pfarrstelle zu Tunzenhausen bei Sömmerda (wie|Riethchen im Kreise Weißensee gelegen) eingeführt. Hier feierte er 1875 sein 50jähriges Amtsjubiläum. Als numismatischer Schriftsteller ist er auch fast 50 Jahre thätig gewesen, denn schon 1828 erschien sein „Abriß einer Geschichte der gesammten Münzkunde“. Im J. 1834 begann er die Herausgabe der in Weißensee bis 1873 erschienenen „Numismatischen Zeitung". Durch diese Zeitung hat er ganz wesentlich beigetragen zum Emporstreben der von ihm mit großer Vorliebe gepflegten Numismatik. Den meisten wissenschaftlichen Werth haben sicherlich Leitzmann's Aufsätze über Brakteaten. Sein letztes bedeutenderes Werk ist sein „Wegweiser auf dem Gebiete der deutschen Münzkunde“. Obgleich das Buch mancherlei Schwächen hat, wie alle menschlichen Arbeiten, ist es doch immer, als ein grundlegendes Werk, eine höchst dankenswerthe und überaus verdienstvolle Arbeit. Die anderen Schriften Leitzmann's sind in seiner 1867 erschienenen Bibliotheca numaria verzeichnet. Leitzmann's kurze Biographie in den Blättern für Münzfreunde, S. 750, erwähnt, daß er zweimal verheirathet war. Von seinen drei Söhnen soll der mittlere Münzsammler sein; als numismatischer Schriftsteller ist mir derselbe jedoch bis jetzt noch nicht begegnet. L. war ein überaus liebenswürdiger, bescheidener, gefälliger Mann, stets bemüht, jungen, strebsamen Männern mit Rath und That beizustehen. Seine bedeutende Münzsammlung, besonders reich und werthvoll an Mittelaltermünzen, kam im October 1880 in Leipzig zur Versteigerung.

  • Autor/in

    Th. Stenzel.
  • Zitierweise

    Stenzel, Th.; Dannenberg, "Leitzmann, Johann Jakob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 18 (1883), S. 232-233 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104268069.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Leitzmann: J. L., Pfarrer zu Tunzenhausen bei Weißensee i. Thür., 1897, hat sich nicht geringe Verdienste um die Münzkunde des Mittelalters und der Neuzeit erworben. Frühe schon, im J. 1828, gab er einen „Abriß einer Geschichte der gesammten Münzkunde" heraus, welcher den Anfängern als Leitfaden dienen sollte, und wenn er auch selbst ihn später infolge der schnellen Entwicklung der Wissenschaft für veraltet erklären mußte, so hat er doch keineswegs damit seine Thätigkeit eingestellt, sondern geleistet, was ihm in seiner ländlichen Vereinsamung möglich war. Zunächst hat er 1834 die „Numismatische Zeitung“ begründet und ohne wesentliche Unterstützung durch fremde Federn bis 1872 fortgesetzt; trotz aller augenfälligen Schwächen bringt diese Zeitschrift namentlich zur Kenntniß der Brakteaten manches Dienliche. Danebenher gehen andre Veröffentlichungen: 1. das „Verzeichniß sämmtlicher seit 1800 erschienenen numismatischen Werke“, Weißensee 1841; 2. „Bibliotheca numaria“, Weißensee 1867; 3. „Das Münzwesen und die Münzen Erfurts“, Weißensee 1862; besonders aber 4. der „Wegweiser auf dem Gebiet der deutschen Münzkunde oder geschichtliche Nachrichten über das Münzwesen Deutschlands“ in 4 Abtheilungen, Weißensee 1865—1869. Es ist dies ein Nachweis aller in Deutschland mit Einschluß von Oesterreich, Luxemburg, Elsaß und der Schweiz vorhandenen Münzstätten, welche uns Münzen hinterlassen und das Münzrecht besessen haben, und wenn auch die umfangreichen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte auf dem Gebiete des Mittelalters Vieles jetzt veraltet erscheinen lassen, so haben wir doch in dieser sorgsamen Arbeit auch jetzt noch einen brauchbaren Behelf zu erkennen.

  • Autor/in

    Dannenberg.
  • Zitierweise

    CC-BY-NC-SA