Lebensdaten
1856 – 1922
Geburtsort
Nitsche Kreis Kosten (Provinz Posen)
Sterbeort
Nitsche Kreis Schrimm
Beruf/Funktion
Schafzüchter ; Landwirt
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136601219 | OGND | VIAF: 80917548
Namensvarianten
  • Lehmann, Eugen (bis 1895)
  • Lehmann-Nitsche, Eugen (1895-1910)
  • Lehmann-Nitsche, Eugen von
  • mehr

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Zitierweise

Lehmann-Nitsche, Eugen von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136601219.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Robert L. (1810-80), Landwirt, bis 1860 Gen.-pächter d. Prinzen Biron v. Curland in Nitsche b. Schmiegel (Prov. Posen), kaufte 1860 d. Herrschaft Ilówiec (im Kr. Schrimm) u. benannte sie „Nitsche“, S d. Kaufm. Friedrich Gottlob in Bunzlau u. d. Johanne Kaulisch;
    M Luise (1819–40), T d. Gutsbes. Joh. Christian Hoffmann in Grabig u. d. Eva Rosina Schönberg;
    B Adolph (1838–85), Siedlungspol.;
    - 1884 Elisabeth (1865–1934), T d. preuß. Oberstlt. Eduard Brinkmann u. d. Clara v. Madai;
    1 S, 2 T, u. a. Eberhard (* 1891, 1945);
    N Paul (1872–1938), Anthropologe.

  • Biographie

    L. übernahm 1880 beim Tode seines Vaters die von diesem 1835 auf der Grundlage von Merino-Précoces-Tieren gegründete Zucht von Rambouillet-Schafen (auch „Merino-Kammwoll“- oder „Merinofleischschafen“). Diese waren im Ausland, besonders in Übersee als Zuchttiere begehrt, während das anfangs große Interesse an ihrer Wolle auf den traditionellen Märkten, z. B. in Posen und Breslau, bis zum Anfang des 20. Jh. immer mehr zurückging. L. verstand es, drohenden Verlusten durch Steigerung des Zuchtviehabsatzes im Ausland und durch Erweiterung der mitübernommenen Rotviehzucht entgegenzuwirken. Zudem züchtete er seit 1896 schwarzbunte Rinder („Holländer“) und Posener Warmblutpferde, für das deutsche Edelschwein schuf er eine Stammzucht. Seine großen Verdienste um die Festigung und Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Tierzucht fanden hohe Anerkennung; er bekleidete zahlreiche Ämter (Mitglied im Tierzuchtausschuß der Posener Landwirtschaftskammer, der Herdbuchkörkommission für Hengste, der Prämierungskommission für Pferde und Rindvieh) und war Mitbegründer der Holländer-Herdbuchgesellschaft. Er übertrug seinem Sohn Eberhard frühzeitig wesentliche Funktionen in der gesamten Leitung, was diesem zugute kam, als er 1922 beim Tode des Vaters die Güter übernehmen mußte, nachdem der größte Teil des Posener Landes bereits 1920 poln. Staatsgebiet geworden war.

  • Werke

    Fütterungsnormen f. wachsende Schafe, in: Mentzel u. Lengerkes Landwirtsch. Hilfs- u. Schreibkal., 1897.

  • Literatur

    J. Heyne, Gr. Hdb. d. Schafzucht, 1924;
    Ostdt. Heimatkal. 1925 (P);
    Das Goldene Vlies in Schlesien, in: Schles. Ztg. Nr. 264 v. 26.5.1935;
    K. W. Hundt, Landesverband d. Schafzüchter Wartheland e. V., in: Die dt. Stammzuchten u. Zuchtgebiete, Hdb. d. Schafzucht u. Schafhaltung, hrsg. v. H. Doehner, IV, 1941, S. 459-66 (P);
    Gatermanns Kal. f. Tierzüchter 23, 1944, S. 77;
    R. Krzymowski, Gesch. d. dt. Landwirtsch., ²1951;
    W. Behrens, Lehrb. d. Schafzüchtung, 1965;
    F. E. Zeuner, Gesch. d. Haustiere, 1967;
    H. Frhr. v. Rosen, Bilanz, Das dt. Gut in Posen u. Pommerellen, 1972, S. 157;
    ders. (Hrsg.), Saat u. Ernte, Lb. Posener dt. Landwirte, 1978, S. 70;
    J. H. Balde, in: Zs. f. Ostforschung Nr. ⅔, 1980;
    F. Haring, Das Merinofleischschaf, in: Dt. Schafzucht v. 3.10.1981;
    A. v. Harnier, Btrr. z. Gesch. d. dt. Großgrundbesitzes im Lande d. Netze u. Warthe, o. J.;
    Biogr. Lex. d. Posener Deutschen (i. V.);
    Dt. Adelsblatt 3, Nr. 9 v. 15.8.1964 (L, P);
    Wi. 1909, 1922.

  • Autor/in

    Joachim Heinrich Balde
  • Zitierweise

    Balde, Joachim Heinrich, "Lehmann-Nitsche, Eugen von" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 99 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136601219.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA