Lebensdaten
1691 – 1762
Geburtsort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Kaufmann ; Finanzier
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 136590314 | OGND | VIAF: 80908650
Namensvarianten
  • Leerse, Johann Georg

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Zitierweise

Leerse, Johann Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136590314.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1658–1702), Tuchhändler, S d. Joh. Baptist (1623–73), aus Antwerpen, Kaufm. in F., u. d. Anna Helene zum Damm;
    M Maria (1659–1729), T u. Erbin d. Tuchhändlers Joh. Mangon (1627–89) in F. u. d. Antoinette van Sittard;
    Frankfurt/M. 1715 Anna Elisabeth (1698–1776), T d. Jakob Philipp d'Orville, Kaufm. u. Bankier in F., u. d. Maria Gertraude du Fay;
    1 S, 1 T, Jakob (1718–90), Bankier, Marie Gertraude ( Alexander Sarasin, 1711–57, Handelsmann u. Bankier in F.);
    E Joh. Philippine Sarasin ( Joh. Nicolas Manskopf, 1749–1810, preuß. GR u. Resident in F.).

  • Biographie

    L.s Großvater kam aus Breda nach Frankfurt, trat hier dem reformierten Bekenntnis bei, kehrte aber nach Antwerpen zurück. Von Hzg. Alba dort vertrieben, gründete der Vater durch Einheirat in eine Frankfurter Tuchhandlung einen neuen Wohnsitz.|Nach dessen frühem Tod führte die Mutter zunächst allein und dann mit L., der in Genf bei Jean Sellon die Handlung gelernt hatte, das Geschäft weiter. Mit großem Erfolg setzte L. das Geschäft des Vaters fort, zog sich jedoch 1748 aus dem Tuchhandel zurück und betrieb seitdem nur noch das Kreditgeschäft mit dem Adel des Frankfurter Raumes. Mit großen Anleihen finanzierte er die bedeutendsten Häuser der Nachbarschaft. Er baute das von seinem Vater am Römerberg zu Frankfurt erworbene Haus Lichtenstein nach dem Tode der Mutter 1725/26 zum großartigsten Bürgerhaus an diesem Platz um. Er lebte in großem, gut bürgerlichem Stil und unternahm ausgedehnte Reisen, die ihn nach Holland zu seinen Verwandten sowie nach England und Frankreich führten. Bei seinem Tode hinterließ er ein Vermögen von 200 000 fl. – 1715-61 hat L. alljährlich Aufzeichnungen über den Verlauf seiner Geschäfte und die Ereignisse in der weitverzweigten Familie seiner Frau geführt. Diese irrtümlich als „Tagebuch“ bezeichneten Jahresrückblicke (in Familienbesitz), in franz. Sprache geschrieben, sind eine wertvolle Quelle für die Kulturgeschichte und Genealogie der Reichsstadt Frankfurt, insbesondere ihrer ref. Gemeinde, in der L. eine wichtige Rolle gespielt hat.

  • Literatur

    W. Schmidt-Scharff, J. G. L., 1931 (P);
    A. Dietz, Frankfurter Handelsgesch. IV, 1, 1925, S. 410 f.;
    Ch. v. Helmolt, Vom Hofmaler d. Pompadour porträtiert, in: Frankfurter Allg. Ztg. v. 16.7.1980.

  • Porträts

    Ölgem. v. J. M. Nattier, 1749 (Frankfurt, Städel’sches Kunstinst.), Abb. b. Schmidt-Scharff, s. L.

  • Autor/in

    Franz Lerner
  • Zitierweise

    Lerner, Franz, "Leerse, Johann Georg" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 54-55 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136590314.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA