Lebensdaten
1750 – 1826
Beruf/Funktion
holsteinischer Publizist
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 119001047 | OGND | VIAF: 72194809
Namensvarianten
  • Lawätz, Johann Daniel
  • Lawätz, Johann Daniel
  • Lawaetz, Joh. Daniel
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Lawätz, Johann Daniel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119001047.html [23.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Lawätz: Johann Daniel L., Bruder des Heinr. Wilh., geb. in Rendsburg am 17. März 1750, war ein sehr angesehener und bemittelter Kaufherr in Altona, ward königl. Etatsrath, 1813 Konferenzrath, auch 1810 Ritter vom Danebrog und Danebrogsmann, 1820 Commandeur des hessischen Löwenordens. Er starb auf seinem Landsitz Neumühlen bei Altona am 7. Octbr. 1826. Durch Studium, Reisen und vielfältige Verhältnisse hatte er sich zu einer seltenen Stufe weltbürgerlicher Bildung emporgeschwungen. Zum Kaufmann erst ausgebildet, interessirten ihn insbesondere Industrieanlagen und schuf er solche mit Glück in seinem Neumühlen. Aber nicht allein das Eigene, sondern eben so sehr das Allgemeine nahm sein Interesse in Anspruch. So ward er der Stifter und langjährige Vicepräsident der patriotischen Gesellschaft in Altona, die von 1812 an viele Jahre hindurch der Provinz zum Segen in mannigfacher Beziehung gewirkt hat. Die Provinzialberichte von Petersen herausgegeben enthalten seinen Plan derselben und die Jahresberichte. In der Zeit der dänischen Geldkrisis schrieb er anonym: „Briefe eines alten Holsteiners an seinen Sohn in Schleswig über die neue Münze und Bank“, 1788, und „Bemerkungen über die neue Einrichtung des Geldes in den Herzogthümern Schleswig und Holstein“, 1789. Hierauf beschäftigte ihn sehr die Verwaltung des Armenwesens. Er schrieb sein bekanntes Buch „Ueber die Sorge des Staates für seine Armen und Hülfsbedürftigen“, 1815, 322 S. Der Verfasser wollte namentlich radicale und sich aufs Ganze erstreckende Vorschläge zur Abhülfe des Arbeitsmangels der Unvermögenden darbieten. Er faßt seine Grundsätze darin zusammen: es müsse der Arme lernen, durch Arbeit sich selbst aufzuhelfen, sein Zustand müsse nicht blos Physisch sondern auch moralisch gebessert, dem ferneren Entstehen der Armuth vorgebaut werden, daß die festeste Dauer der Hülfe begründet und daß dies Alles durch die einfachsten Mittel erreicht werde. Sechs Mittel werden von|ihm angegeben und in eben so vielen Abschnitten beschrieben. Zur weiteren Ausführung schloß sich hieran seine Schrift: „Ueber Armencolonien“, 1821, und rief er auch eine solche ins Leben, die Colonie Friedrichsgabe bei Quickborn, doch ohne den erwünschten und erwarteten Erfolg. Es ist von ihm gesagt: „Wie er ausgezeichnet war in Vielem, so insonderheit darin, daß er, je älter er ward, desto menschenfreundlicher.“

    • Literatur

      Vgl. die Schriftstellerlexika von Kordes, Lübker-Schröder und Alberti s. v. N. Nekrolog der Deutschen 1826. S. 1017. Rüder II, 490.

  • Autor/in

    Carstens.
  • Zitierweise

    Carstens, Carsten Erich, "Lawätz, Johann Daniel" in: Allgemeine Deutsche Biographie 18 (1883), S. 86-87 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119001047.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA