Lebensdaten
1784 – 1851
Geburtsort
Pegau bei Leipzig
Sterbeort
Langen bei Darmstadt
Beruf/Funktion
Maler ; Porträtmaler
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118539612 | OGND | VIAF: 27862953
Namensvarianten
  • Gläser, Gotthelf Leberecht
  • Glaeser, Gotthelf Leberecht
  • Gläser, Gotthelf Leberecht
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Zitierweise

Glaeser, Gotthelf Leberecht, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118539612.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Frdr. Gotthelf (1755–1814), Lehrer u. Kantor in P., S d. Carl Gotthelf, Kantor u. Schulrektor in Ehrenfriedersdorf/Erzgeb., u. d. Charlotte Stieler;
    M Christiane ( 1814), T d. Pfarrers Chrstn. Gottlob Hübler;
    Ur-Gvv Michael G. (1692-1772), Organist u. Orgelbauer;
    Ov Carl Ludw. (1747–97), Musikdir. u. Seminarprof. in Weißenfels, schrieb 1791 d. bek. Melodie auf „Feinde ringsum“ v. Karl Gottl. Cramer (später „Flamme empor“, Text 1814 v. Joh. Heinr. Chr. Nonne) (s. ADB IX), Frdr. Gottlob (s. 1);
    Schw Johanna ( Karl Salomo Zachariae, 1769–1843, Prof. d. Rechte in Heidelberg, s. ADB 44);
    Vt Karl Gotthelf (1784–1829), Komp., Inh. e. Musikalienleihanstalt u. e. Instrumentengeschäftes in Barmen, Vf. musikal. Unterrichtswerke (s. ADB IX), Carl Heinr. (1786–1849), Kaufm. in Berlin, Mitgründer d. Eisenhüttenwerks Neusalz/Oder, Cousinen Friederike ( Karl Peter Lepsius, 1775–1853, Landrat v. Naumburg, Lokalhist., s. ADB 18), Charlotte (⚭ Carl Wellner, 1762–1834, Faktor d. gfl. Einsiedeischen Alaunwerks in Schwemsal);
    Frankfurt/M. 1817 Margarete ( 1854), T d. Gastwirts Wilh. Frey in D. u. d. Sophie Peternell;
    4 S, 4 T;
    N Edmund (1820–86), Hüttenbes., Gründer d. Paulinenhütte in Neusalz/Oder, Rud. Maximilian (1827–1908), Dir. d. Norddt. Kartoffelmehlfabrik in Küstrin, Richard Lepsius ( 1884), Ägyptol.

  • Biographie

    G. war Schüler von Friedrich August Tischbein in Leipzig und wurde außer durch diesen hauptsächlich durch A. Graff beeinflußt. Seit 1812 in Darmstadt tätig, hielt er sich 1820-23 vorübergehend in Frankfurt/Main auf. 1825 wird|er erstmals als Großherzoglich Hessischer Hofmaler genannt. Aber schon seit 1812 malt und zeichnet er die Mitglieder des großherzoglichen Hauses. Diese frühen höfischen Porträts mit ihrer weichen, zarten Farbgebung und der anmutig-vornehmen Haltung der Dargestellten wurzeln noch in der Malkultur des 18. Jahrhunderts. Um 1820-30 steht G. auf der Höhe seines Schaffens. Es beginnt die Reihe seiner Bildnisse, in denen das Typische G.scher Porträtkunst, ein beseelter Realismus, am reinsten ausgeprägt ist. Seine Malerei wird mit dem Ende der 20er Jahre härter, kleinteiliger und zeitweise auch bunter. Im kleinen Format drückt sich diese echte Biedermeierkunst am treffendsten aus. Das einzige erhaltene Selbstbildnis, ein kleines Pastell von 1833, zeigt ihn, in biedermeierlicher Korrektheit, im Freien vor der Staffelei sitzend. In der Spätzeit (40er Jahre) wird sein Stil im Zeichnerischen flacher, im Farblichen kälter und blasser. Doch immer malt er seine Bildnisse, deren große Ähnlichkeit von den Zeitgenossen gerühmt wird, mit meisterhafter Einfühlung in die gesellschaftliche und geistige Situation der Darzustellenden. Als gesuchter Porträtist der höfischen und bürgerlichen Kreise Darmstadts ist er jedoch weniger glücklich in seinen vereinzelten allegorischen und religiösen Darstellungen, von denen bisher 6 bekannt sind; sie entstanden in der Zeit seines Frankfurter Aufenthaltes oder kurz danach (bis 1827). Einige seiner Bilder (sogenannter „Raphael von Frankfurt“; Ludwig I. und Großherzogin Luise; Ernst Emil Hoffmann) vervielfältigte G. durch Steindruck.

  • Werke

    Weitere W u. a. Ghzg. Ludwig I. v. Hessen-Darmstadt, 1812 (Darmstadt, Hess. Landesmus.);
    Ghzgn. Luise v. Hessen-Darmstadt, Gemahlin Ludwigs I., malend im Freien sitzend, Pastell, 1814 (früher ghzgl.-hess. Bes.);
    Bildnis e. hess. Prinzessin, 1816 (Darmstadt, Hess. Landesmus.);
    Damian v. Siebold, 1818 (im Bes. v. Dora Wessels, Fürstenfeldbruck);
    P e. Kunsthändlers, angebl. Maler Schmidt in Frankfurt, sog. „Raphael“, 1820 (Darmstadt, Hess. Landesmus.);
    Fam. Schmidt mit Söhnchen, 1820 (ebd.);
    Bildnisse d. Hofkapellmeister-Ehepaars Wagner, 1821 (früher Privatbes. Wagner, London);
    Ghzg. Ludwig III. v. Hessen, Pastell, vor 1823 (früher ghzgl.-hess. Bes.);
    Wilhelm Merck, 1827 (im Familienarchiv Merck, Darmstadt);
    Brustbild e. Herrn in Jagdkleidung, 1835 (Darmstadt, Hess. Landesmus.). - Insgesamt etwa 90 Bildnisse bekannt, von denen ein Teil als verschollen gelten muß.

  • Literatur

    Wagner, Reiseber. e. Kunstfreundes, in: Didaskalia, 1830, Nr. 84;
    D. Stern, Leben u. Wirken d. G. L. G., J.gabe d. Ges. hess. Bücherfreunde, 1920 (P);
    NND 29;
    Nagler, Künstlerlex. V, 1837;
    ThB.

  • Porträts

    Selbstbildnis, s. Text (im Bes. v. A. u. H. Lang, Darmstadt, Gutenbergstr. 40), Abb. b. Stern, s. L.

  • Autor/in

    Heinrich Ragaller
  • Zitierweise

    Ragaller, Heinrich, "Glaeser, Gotthelf Leberecht" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 421-422 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118539612.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA