Lebensdaten
1809 – 1874
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Wiesbaden
Beruf/Funktion
pathologischer Anatom ; Arzt ; Anatom
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117608793 | OGND | VIAF: 35238679
Namensvarianten
  • Bock, Carl Ernst
  • Bock, Karl Ernst
  • Bock, Carl
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Zitierweise

Bock, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117608793.html [08.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August Carl (1782–1833), außerordentlicher Professor und Prosektor am anatomischen Theater in Leipzig, Verfasser zahlreicher anatomischer und chirurgischer Schriften, besonders der „Beschreibung des fünften Nervenpaares und seiner Verbindungen mit anderen Nerven, vorzüglich mit dem Gangliensystem“ (1817 bis 1821) sowie des „Handbuches der praktischen Anatomie des menschlichen Körpers“ (2 Bände, 1819-22, 1831).

  • Biographie

    B. studierte 1827-30 an der Leipziger Universität Medizin und Chirurgie, war 1831 vorübergehend in Warschau als Hospitalarzt tätig und habilitierte sich 1833 in Leipzig, wo er 1839 zum außerordentlichen Professor der Medizin und 1845 zum ordentlichen Professor der pathologischen Anatomie ernannt wurde. Nach Spezialstudium in diesem Fache und in der damals aufkommenden physikalischen Diagnostik in Wien und Prag lehrte er zunächst beides, mußte sich aber nach K. R. A. Wunderlichs Berufung 1850 auf die pathologische Anatomie beschränken. B.s Leistungen als Wissenschaftler waren nach seinem eigenen Zeugnis gering. Seine Bedeutung lag vielmehr in seinen normal- und pathologisch-anatomischen Handbüchern und Atlanten sowie in seinen zahlreichen allgemeinverständlichen Schriften und Aufsätzen, in denen er den Laien über den Bau des menschlichen Körpers, über eine vernünftige Gesundheitspflege und über den Wert körperlicher Übungen aufzuklären versuchte.

  • Werke

    Hdb. d. Anatomie d. Menschen, 2 Bde., 1838, ⁴1849 (dän. 1842);
    Anatom. Taschenb., 1839, ⁵1864;
    Handatlas d. Anatomie d. Menschen, 1840, ⁷1887;
    Lehrb. d. pathol. Anatomie u. Diagnostik, 1852, ⁴1861 u. 1864;
    Atlas d. pathol. Anatomie mit bes. Rücksicht auf d. Diagnostik, 1865;
    Das Buch v. gesunden u. kranken Menschen, 1855, 131884 hrsg. v. M. J. Zimmermann.

  • Literatur

    ADB II (auch f. V Aug. Carl);
    E. Ebstein, Ärzte-Memoiren aus 4 Jh., 1923, S. 263-68;
    BLÄ I, 1929, S. 583 f. (W).

  • Porträts

    Holzschnitt in: LIZ 38, 1862, S. 201.

  • Autor/in

    Wilhelm Katner
  • Zitierweise

    Katner, Wilhelm, "Bock, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 343-344 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117608793.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bock: Karl Ernst B., Arzt, Sohn des Aug. Karl B., geb. 1809 in Leipzig, ging, nachdem er seine Studien daselbst beendet und die Doctorwürde erlangt hatte, 1831 nach Warschau, wo er der polnischen Insurrections-Armee seine Dienste als Arzt widmete. Nach Leipzig zurückgekehrt, beschäftigte er sich vorzugsweise mit anatomischen Arbeiten, wobei er seinen Unterhalt theils durch Vollendung mehrerer anatomischer Schriften seines Vaters, theils durch Repetitorien über Anatomie erwarb; 1839 wurde er zum außerord. Professor der Medicin an der Universität zu Leipzig, 1845 zum Professor der pathologischen Anatomie daselbst ernannt. Später trat sein akademisches Wirken fast ganz hinter populär-litterarischen Arbeiten im Gebiete der Gesundheits- und Krankheitslehre zurück und diese Thätigkeit hat B. bis zu seinem am 19. Febr. 1874 in Wiesbaden erfolgten Tode, trotz schwerer Erkrankung der Augen und der Brustorgane, au welchen er in den letzten Jahren seines Lebens litt, unverdrossen und — man darf wol sagen — erfolgreich fortgesetzt. — Eine wesentlich wissenschaftliche Bedeutung kommt den Arbeiten Bock's nicht zu, sein Verdienst um die Heilkunde ist vorzüglich in den von ihm verfaßten, sehr instructiven Lehrbüchern ("Handbuch der Anatomie des Menschen", 2 Bde. 1838. 4. Aufl. 1849; „Anatomisches Taschenbuch", 1839. 5. Aufl. 1864; „Handatlas der Anatomie des Menschen", 1840. 6. Aufl. 1871; „Lehrbuch der pathologischen Anatomie“, 1852. 4. Aufl. 1861; „Lehrbuch der Diagnostik“, 1852. 4. Aufl. 1864) zu suchen, welche sich, wie die große Zahl der Auflagen derselben zeigt, einer bedeutenden Verbreitung und bei der studirenden Jugend einer außerordentlichen Beliebtheit erfreut haben. — Dem größeren Publicum ist B. durch seine populärmedicinischen Schriften (so namentlich zahlreiche Aufsätze in der Gartenlaube, „Das Buch vom gesunden und kranken Menschen“, 1863. 10 Aufl. 1875) u. a. bekannt und auch auf diesem Gebiete ist B. nicht ohne Erfolg thätig gewesen.|Er war ein durchweg ehrlicher, offener Charakter, Feind der Lüge und des Mysticismus, welche er mit den schärfsten Waffen bekämpfte, leider oft in einer Weise, welche sich mit der guten Sitte nicht vertrug und seine gesellschaftliche Stellung daher vielfach beeinträchtigte. Diejenigen, welche ihm näher standen, geben ihm das Zeugniß eines ganzen deutschen Mannes, erfüllt von Eifer für die Wahrheit und für das ächte Menschenthum.

  • Autor/in

    A. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "Bock, Carl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 767-768 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117608793.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA