Lebensdaten
1744 – 1810
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
katholischer Pastoraltheologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118726668 | OGND | VIAF: 64802496
Namensvarianten
  • Lauber, Joseph
  • Lauber, J.
  • Lauber, Jos.
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Zitierweise

Lauber, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118726668.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., kaiserl. Kanzleibeamter.

  • Biographie

    L. trat 1762 ins Wiener Priesterseminar ein. Nach Empfang der Priesterweihe 1766 war er zunächst in der Seelsorge tätig. 1775 wurde er als Katechet an der Normalhauptschule in Brünn bestellt. 1778 folgte die Berufung zum Lektor, 1780 zum o. Professor der Pastoraltheologie in deutscher Sprache an der dortigen Universität, die 1782 im Rang eines Lyzeums nach Olmütz verlegt wurde. 1792 vorzeitig pensioniert, kehrte L. nach Wien zurück, wo er eine rege und geschätzte Tätigkeit als Seelsorger und theologischer Schriftsteller entfaltete.

    Die zahlreichen pastoral- und moraltheologischen Veröffentlichungen, die L. nach den Richtlinien zur Studienreform des Benediktinerabts Franz Stephan Rautenstrauch verfaßte, boten zu ihrer Zeit verbreitete Hilfen zur Ausbildung der Seelsorger (u. a. wurden sie am Priesterseminar des Erzstiftes Salzburg benützt); sie schließen sich den in den theologischen Wissenschaften zum Zug gekommenen anthropologischen Einsichten an und stellen vor allem das Heil des Menschen und seine Tugend als Weg zur Gottseligkeit in den Vordergrund. Es finden sich aber auch theologische, besonders christologische Bezüge, so im Begründungszusammenhang der Unterweisungspflicht, die L. als vordringliche Aufgabe des Seelsorgers bei der Ausübung des Hirtenamtes zur Leitung der Kirche definiert, oder bei der Bestimmung des obersten Prinzips der eher popularwissenschaftlich ausgerichteten christlichen Sittenlehre, die sich an der Liebe zu Gott als dem „neuen Gesetz Christi“ orientiert. – Die Beendigung der Lehrtätigkeit L.s kennzeichnet die hochschulpolitische Situation Österreichs zwischen Staat und Kirche. Beide Seiten warfen L. vor, er trage die Pastoraltheologie zwar „pro forma“ nachdem verbindlich vorgeschriebenen Lehrbuch von Franz Giftschütz vor, in Wirklichkeit aber vertrete er jansenistische Grundsätze. Die von der Forschung als „Spätjansenisten“ charakterisierten josephinischen Pastoraltheologen versuchten den Ausgleich zu schaffen zwischen dem philosophisch orientierten Anthropozentrismus der Aufklärung und der christozentrisch ausgerichteten Anleitung der Seelsorger zum „Dienst am Evangelium“.

  • Werke

    Institutiones Theologiae Pastoralis Compendiosae, 3 Bde., 1780–81, ²2. Bde., 1782 f.;
    Der strenge Beichtvater, 4 Bde., 1782-84;
    Kurzgefaßte Anleitung z. christl. Sittenlehre od. Moraltheol.Moraltheologie, -loge, 4 Bde., 1784-88;
    Prakt. Anleitung z. Seelensorgeramte, od. Pastoraltheol. f. wirkt, u. künftige Seelensorger, 2 Bde., 1790;
    Vollst, homilet. Werk z. bequemen Gebrauche f. wirkl. u. künftige Seelensorger in d. Stadt u. auf d. Lande, 10 Bde., 1793-99;
    Neue Katechet. Reden od. Christenlehren, nebst Fragen an d. Kinder hierüber auf d. ganze J. eingetheilet, 2 Bde., 1797.

  • Literatur

    F. Dorfmann, Die Ausgestaltung d. Pastoraltheol. als Univ.disziplin, 1910;
    J. Müller, Der pastoraltheol.-didakt. Ansatz in F. St. Rautenstrauchs „Entwurf z. Einrichtung d. theol. Schulen“, 1969, S. 123-29;
    E. Hörhammer, Die Moraltheol. J. L.s (1774-1810) im Za. d. Josephinismus, 1973 (W-Verz.);
    P. Hersche, Der Spätjansenismus in Österreich, 1977;
    F. Klostermann u. Josef Müller (Hrsg.), Pastoraltheol., Ein entscheidender Teil d. josephin. Studienreform, 1979, S. 24-29, 113 f., 148-51;
    Wurzbach 14;
    LThK²;
    Biogr. Lex. z. Gesch. d. Böhm. Länder II, 1981.

  • Autor/in

    Josef Müller
  • Zitierweise

    Müller, Josef, "Lauber, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 696 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118726668.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA