Lebensdaten
1876 – 1933
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Kinderarzt
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 119121301 | OGND | VIAF: 37719687
Namensvarianten
  • Langstein, Leo
  • Langstein
  • Langstein, L.
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Langstein, Leo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119121301.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Julius, Rechtsanwalt;
    M Anna Schwab;
    1914 Henriette Hertz (1880–1953).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Schottengymnasiums in Wien studierte L. dort und in Heidelberg Chemie und Medizin (1899 Promotion in Wien zum Dr. med.). Als Einjährig-Freiwilliger war er an der Augenklinik des Wiener Garnisonsspitals tätig. Seit 1900 arbeitete L. in Straßburg (1902 Dr. phil.). Dann war er hier Assistent an der Kinderpoliklinik, dann an Kliniken in Graz, Basel, Breslau und Berlin (Otto Heubner). 1907 wurde er Privatdozent an der Univ. Berlin und 1909 Oberarzt am Kaiserin Auguste Victoria-Haus, Reichsanstalt zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit. Am 1.10.1911 wurde er Direktor dieser Anstalt und seit 1926 führte er die Dienstbezeichnung Präsident.

    Lag das Schwergewicht der Arbeiten von L. zunächst auf dem Gebiet der Physiologischen Chemie, so wandte er sich dann immer stärker den Problemen der Kinderklinik zu. Seit 1908 traten die Publikationen auf dem Gebiet des Säuglings- und Kleinkinderschutzes in den Vordergrund. Der ehrgeizige Kinderarzt wurde ein hervorragender Organisator auf dem Gebiet der Gesundheits- und Wohlfahrtspflege. Er hat wesentlichen Anteil an der Schaffung des Berufsbildes der Säugsingsschwester und der Gesundheitspflegerin|(Gesundheitsfürsorgerin). Nach dem Weltkrieg gehörte er zu den Gründern des Verbandes der nicht staatlichen und nicht kommunalen gemeinnützigen Kranken- und Pflegeanstalten Großberlins und der Prov. Brandenburg und des Reichsverbandes der privaten gemeinnützigen Kranken- und Pflegeanstalten. Führend war L. bei der Gründung des 5. Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und der Deutschen Liga der freien Wohlfahrtspflege als Spitzenverband der Wohlfahrtsorganisationen beteiligt. Er war Mitglied des Reichs- und preuß. Landesgesundheitsrates und des Präsidiums des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose. – Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten sah er sein Lebenswerk zerstört und schied aus dem Leben.

  • Werke

    Pflege u. Ernährung d. Säuglings, 1911, ⁹1930;
    Ernährung u. Pflege d. älteren Kindes, 1913, ⁴1932;
    Atlas d. Hygiene d. Säuglings u. Kleinkindes, 1922, ³1926 (mit F. Rott);
    Dystrophie u. Durchfallserkrankungen im Kindesalter, 1926;
    Hdb. d. 5. Wohlfahrtsverbandes, 1927 (1928) (mit v. Holbeck);
    Bibliogr. 1900-26 v. I. Kassel (Ms. in d. Univ.kinderklinik d. FU Berlin. -
    Hrsg.: Zs. f. Kinderheilkde.;
    Ergebnisse d. inneren Med. u. Kinderheilkde.;
    Enz. d. inneren Med. u. Kinderheilkde.;
    J.kurse f. ärztl. Fortbildung;
    Zs. f. Säuglingsschutz;
    Gesundheitsfürsorge im Kindesalter;
    Zs. f. Säuglingsfürsorge;
    Archiv f. soz. Hygiene u. Demographie.

  • Literatur

    E. Dietrich, Gesundheitsfürsorge f. d. Kindesalter I, 1926, S. 229 ff.;
    L. Doxiades, in: Jb. f. Kinderheilkde. 140, 1933, S. 252 f.;
    H. Rietschel, in: Med. Klinik 29, 1933, S. 963 f.;
    Rhdb. (P);
    Fischer;
    Kürschner, Gel.-Kal.

  • Porträts

    Gem. u. Phot. (Univ.kinderklinik d. FU Berlin, Kaiserin Auguste Victoria-Haus).

  • Autor/in

    Manfred Stürzbecher
  • Zitierweise

    Stürzbecher, Manfred, "Langstein, Leo" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 613-614 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119121301.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA