Lebensdaten
1815 – 1898
Geburtsort
Pleil (Böhmen)
Sterbeort
Blasewitz bei Dresden
Beruf/Funktion
Argentanindustrieller in Auerhammer
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 136277276 | OGND | VIAF: 80649702
Namensvarianten
  • Lange, Franz Adolf
  • Lange, Franz Adolph

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Zitierweise

Lange, Franz Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136277276.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V David Gotthold;
    M N. N.;
    Schneeberg 1844 Agnes (* 1821), T d. Ernst August Geitner ( 1852), Chemiker, Fabr. (s. NDB VI);
    2 S, 3 T, u. a. Gustav Albert (1846–1918), GKR, Fabr., Nachf. L.s als Leiter d. Unternehmens, Clara ( Domkowicz), Teilh. d. L.schen Fabrik;
    E Werner Lange (* 1913), Prof. f. Metallhüttenkde.

  • Biographie

    L. trat 1842 in die kaufmännische Leitung der Argentan- und Schmelzfarbenfabrik von E. A. Geitner in Schneeberg ein, dessen Tochter er 1844 heiratete. Nach dem Tode von Geitners Sohn Alfred übernahm er 1855 die Leitung der Argentanfabrik Geitners in Auerhammer, welche 1858 aus der Societät mit der Schmelzfarbenfabrik gelöst wurde. Als Alleininhaber von „Dr. Geitners Argentanfabrik F. A. Lange“ erweiterte er den Betrieb in Auerhammer auf die Herstellung aller Sorten von Neusilber (Nickelin, Argentan, Alpaka usw.). 1873 erwarb er den 1537 gegründeten Kgl. Sächs. Kupferhammer Grünthal für 135 000 Taler und führte ihn unter der Bezeichnung „Sächs. Kupfer- und Messingwerke F. A. Lange“ fort. Er behielt das kursächs. Wappen als Fabrikmarke und die alte hüttenmännische Tracht für die Belegschaft bei. 1883 kaufte er die benachbarte Schweinitzmühle in Böhmen und errichtete dort eine Zweigniederlassung für die Herstellung von Blechen, Stangen und Drähten aus Kupfer, Messing, Tombak, Bronzen verschiedener Zusammensetzung und Neusilber. Als L. 1885 die Leitung des Unternehmens seinem Sohne Gustav Albert übertrug, war die Belegschaft von Grünthal von 60 Mann (1873) auf 250 angestiegen.

    Gustav Albert Lange, der mit seiner Schwester Clara schon seit 1874 Teilhaber war, baute die Firma zum bedeutendsten Betrieb Sachsens für Nichteisen-Halbzeugfabrikate aus. Das Werk Auerhammer mit ca. 1000 Beschäftigten (1908) lieferte neben den Neusilberarten, Messing, Tombak, Auran, Criso, Crisocal und Bronzen in Blechen, Barren, Drähten und Formguß als Spezialitäten Messinghütchen für Patronen, Widerstandsdrähte für Stromregulatoren, Stimmenbleche für Mundharmonikas sowie Metallplatten für Golddoublé, für Bestecke und Tafelgeräte. Das Werk Grünthal (1908; 650 Beschäftigte) stellte Kupfer, Messing, Tombak und Bronzen in Blechen und Drähten her, dazu Feuerbuchsplatten für Lokomotiven, Bleche für Bedachung und Badeöfen, für Braupfannen und Kupferstecherei, Drähte für elektrische Leitungen und Blitzableiter, zum Umspinnen von Klaviersaiten, Geschoßbänder usw. Das Werk Schweinitzmühle mit 350 Mann Belegschaft lieferte Neusilber, Messing, Bronze und Kupfer in Blechen für den österr. Bedarf.

    Die als Offene Handelsgesellschaft geführte Unternehmung mußte während der Wirtschaftskrise 1931 unter Beihilfe des sächs. Staates in die „F. A. Lange Metallwerke AG“ umgewandelt werden. Nachdem sie sich 1939 die „Křižik-Chaudoir, Metall-, Kabel- und Elektrotechnische Werke A. G.“ in Bodenbach/Elbe als Werk Bodenbach angegliedert hatte, stieg die Belegschaft auf 2 200 Beschäftigte, und das Produktionsprogramm wurde auf Leichtmetallhalbzeuge erweitert. Das Unternehmen wurde 1947 Volkseigener Betrieb.

  • Literatur

    Der Anfang d. Argentan-Industrie u. Dr. Geitners Argentanfabrik F. A. Lange in Auerhammer b. Aue im Erzgebirge, 1908;
    A. H. Bokemeyer, 400 J. Kupferhammer Grünthal, 1937;
    W. Fischer, Aus d. Gesch. d. sächs. Berg- u. Hüttenwesens, 1965.

  • Autor/in

    Walther Fischer
  • Zitierweise

    Fischer, Walther, "Lange, Franz Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 553-554 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136277276.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA