Lang, Johann Friedrich
- Lebensdaten
- 1808 – 1870
- Geburtsort
- Thomashardt (Württemberg)
- Sterbeort
- Stuttgart
- Beruf/Funktion
- Forstmann ; Förster
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 136255728 | OGND | VIAF: 80632417
- Namensvarianten
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- Lang, Johann Friedrich
Biografische Lexika/Biogramme
Orte
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Genealogie
V Friedrich Ludwig (* 1779), Oberförster in Comburg b. Schwäb. Hall, S d. Spitaljägers Joh. Martin in Blaubeuren u. d. Anna Maria Fröscher;
M Anna Maria (* 1778), T d. Försters Joh. Friedrich Marz in Strümfelbach u. d. Anna Maria Mannscheck;
⚭ Rieden 1839 Franziska Weisschedel (* 1809), T d. württ. Oberleutnants Joseph v. Weisschedel u. d.Maria Catharina Schwarz;
3 S, 1 T. -
Biographie
L. begann nach Besuch der Lateinschule in Eßlingen (1818–25) seine forstliche Lehrzeit (1825–27) am Forstamt Comburg und setzte sie bis zum Examen (1829) an der Lehranstalt für Land- und Forstwirtschaft in Hohenheim fort. Danach wurde er als Forstamtsassistent in Comburg angestellt. 1839 legte er die Prüfung für Oberförster (heute: für Leiter staatlicher Forstämter) ab. Nach weiterer beruflicher Bewährung in Comburg sowie Tätigkeiten als Revieramtsleiter in Untergröningen und als Floßinspektor in Sittenhardt kehrte L. 1843 als Revierförster nach Comburg zurück. 1850 erhielt er die Leitung des Forstamtes Neuenbürg übertragen, um dort den Wiederaufbau der sich in einem erbärmlichen Zustand befindenden Wälder in Angriff zu nehmen, eine Aufgabe, der sich L. 16 Jahre lang mit Erfolg widmete. Das Geleistete bezeugen zwei von ihm selbst angefertigte Zustandserfassungen und Wirtschaftsplanungen: es gelang ihm, die erforderliche Waldeinteilung herzustellen, die Auswüchse und Übergriffe der Forstberechtigungen abzuschaffen und verwüstete Waldteile zu sanieren. Dabei lag ihm die Begründung und Erziehung naturnaher, gemischter Waldbestände am Herzen. L. zählt zu den Forstleuten, die auch die ersten Fichtenpflanzungen durchführten, die Nachzucht durch Anlegen größerer Pflanzschulen forcierten und ertragskundlich ausgerichtete Düngeversuche mit Stickstoff- und Naturdünger (u. a. Guano, Holzasche) unternahmen. Er fertigte auch schon Wald- und Revierkarten im Maßstab 1 : 20 000 und 1 : 10 000 an, verfaßte Wirtschaftsregeln und publizierte in Fachzeitschriften. Daneben nahm er die waldbauliche Beratung großer Forsten (z. B. Hohenlohe-Waldenburg) wahr. L.s erfolgreiches Wirken wurde gewürdigt durch Beförderung zum Forstrat (1866) und durch seine Berufung in das Kollegium der Forstdirektion in Stuttgart.
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Werke
Wirtsch.regeln f. d. württ. Schwarzwald, in: Amtsbl. d. württ. Oberfinanzkammer, 1864;
Btrr. in: Mschr. f. d. württ. Forstwesen;
Mschr. f. d. Forst- u. Jagdwesen. -
Literatur
R. Heß, in: Lb. hervorragender Forstmänner, 1882, S. 201 f. (W, L);
Mschr. f. d. Forst- u. Jagdwesen 3, 1870, S. 200 f.;
K. E. Born, Gesch. d.|Wirtsch.wiss. a. d. Univ. Tübingen/Hohenheim 1817-1967, 1967;
K. Büchsenstein, in: Biogrr. bedeut. Forstleute aus Baden-Württemberg, 55, 1980, S. 351-53 (W, L, P). -
Autor/in
Richard Plochmann -
Zitierweise
Plochmann, Richard, "Lang, Johann Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 539-540 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136255728.html#ndbcontent