Lebensdaten
1848 – 1939
Geburtsort
Ebingen
Sterbeort
Schramberg (Schwarzwald)
Beruf/Funktion
Uhrenfabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136245412 | OGND | VIAF: 80624145
Namensvarianten
  • Landenberger, Paul

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Zitierweise

Landenberger, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136245412.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jacob (1821–96), Kaufm., S d. Bäckers u. Bierwirts Joh. Martin u. d. Maria Cath. Haux;
    M Anna Maria Frieder. (* 1824), T d. Wilhelm Christian Gunßer in Flözlingen u. d. Rosine Heinrike Dreher;
    B Christian (* 1859), Mitarbeiter L.s seit 1875, Prokurist;
    - Schramberg 1872 Frida (1851–1937), T d. Uhrenfabr. Erhard Junghans ( 1870, s. NDB X) u. d. Luise Tobler;
    5 S, 6 T (1 früh †), u. a. Paul (* 1875), 1900 Prokurist, 1915 Vorstandsmitgl., 1921 Gen.dir. d. Hamburg-Amerikan. Uhrenfabrik (H. A. U.) (s. Wenzel), Richard (* 1881), 1911 Prokurist, 1921 Dir. d. H. A. U., Kurt (* 1878), 1913 Prokurist, 1921 techn. Dir. d. H. A. U. (s. Wenzel).

  • Biographie

    L. kam 1869 von Ebingen nach Schramberg, wo er einige Jahre lang in der Uhrenfabrik von Erhard Junghans arbeitete. Er wurde bald Prokurist und heiratete eine Tochter seines Chefs, schied aber aus dem Unternehmen aus, weil die Familie Junghans es ablehnte, ihn zu beteiligen. 1875 gründete er gemeinsam mit Philipp Lang aus St. Johann unter der Firma Landenberger & Lang eine eigene Großuhrenfabrik, die sich zu einem führenden Unternehmen der Schwarzwälder Uhrenindustrie entwickelte. Die rasche Ausweitung der Produktion, von der ein großer Teil exportiert wurde (vor allem nach England und Skandinavien), und die damit verbundenen Kapitalbedürfnisse führten 1883 zur Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, die den Namen „Hamburg-Amerikan. Uhrenfabrik“ erhielt. Der Name weist darauf hin, daß das Unternehmen – bei fortlaufender Produktion in Schramberg – seinen Sitz in Hamburg hatte, von wo ein Teil des Kapitals gekommen war, und daß man plante, moderne amerikan. Methoden der Massenproduktion von billigen Uhrwerken mit auswechselbaren Bestandteilen zu praktizieren. Die zunächst mit einem Aktienkapital von 160 000 Mark ausgestattete Firma arbeitete sehr erfolgreich. 1887/88 wurden bereits mehr als 300 Arbeiter beschäftigt, Mitte der 90er Jahre 750. Zunehmender Arbeitskräftemangel führte 1898 zur Gründung eines Filialbetriebs in Alpirsbach, der einen Teil der Produktion übernahm. 1901 wurde der Firmensitz nach Schramberg zurückverlegt. Bis 1905 stieg die Arbeiterzahl auf über 1 000 und erreichte bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs 1 300. Nach 1918 konnte das Unternehmen bald wieder an die guten Geschäftserfolge der Vorkriegszeit anknüpfen. L. schied 1919 aus der Leitung der AG aus und gehörte fortan dem Aufsichtsrat an. Nach der Währungsstabilisierung von 1923 stellte sich das Aktienkapital auf etwas über 3 Mill. Mark; es befand sich fast ausschließlich in den Händen der Familie Landenberger und eines Kreises befreundeter Familien. 4 Söhne und 2 Schwiegersöhne L.s waren nun im Unternehmen tätig. 1925 wurden 2 200 Arbeiter und Angestellte beschäftigt, die täglich etwa 5 000 Großuhren (Wecker, Wand-, Küchen- und Ladenuhren) herstellten. Unter den Markenzeichen des Pfeilkreuzes (seit 1891) und der Öllampe (seit 1905) wurden die Erzeugnisse der Hamburg-Amerikan. Uhrenfabrik in aller Welt vertrieben. Eigene Vertretungen bestanden in zahlreichen Ländern Europas, Nord- und Südamerikas, in Indien, China, Japan, Südafrika und Australien. 1927 schloß das Unternehmen mit der Gebr. Junghans AG, deren Hauptrivale es jahrzehntelang gewesen war, eine Interessengemeinschaft und wurde im Sommer 1929 durch Kapitalübernahme mit ihr fusioniert. – Ehrenbürger v. Schramberg.

  • Literatur

    Denkschr. z. 50j. Bestehen d. Hamburg-Amerikan. Uhrenfabrik in Schramberg, 1925 (P, auch v. zahlr. weiteren Fam.mitgl.);
    F. L. Neher, Ein Jh. Junghans, 1961, S. 66, 69, 71-73, 81, 83;
    Hdb. d. dt. Aktiengesellschaften 1961/62, Bd. 6, S. 6119.

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Landenberger, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 497 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136245412.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA