Lebensdaten
1867 – 1929
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Breslau
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
jüdisch?
Normdaten
GND: 116416238 | OGND | VIAF: 64573859
Namensvarianten
  • Reincke-Bloch, Hermann
  • Bloch, Hermann
  • Reincke-Bloch, Hermann
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Bloch, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116416238.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus jüdischer Verlegerfamilie;
    V Adalbert, Verlagsbuchhändler;
    M Clara Bock;
    1893 Luise, T des Pastors Sellentin in Buckowin (Pommern) und der Therese Stosch; 1904 vom Reichsgerichtsrat Otto Reincke, einem Verwandten seiner Gattin, adoptiert, führte er seit 1914 den Doppelnamen;
    4 S, 2 im ersten, 1 im zweiten Weltkrieg gefallen.

  • Biographie

    Nach Besuch des französischen Gymnasiums in Berlin studierte B. in Freiburg, Leipzig und Berlin (W. Arndt, P. Scheffer-Boichorst). 1892 trat er als Mitarbeiter in die Diplomata-Abteilung der Monumenta Germaniae Historica bei H. Breßlau ein, der ihn zur Ausgabe der Urkunden Heinrichs II. heranzog. Nach seiner Habilitation wurde er mit der Herausgabe der Regesten der Bischöfe von Straßburg betraut. Daraus erwuchs eine Reihe quellenkritischer und darstellender Arbeiten zur Geschichte des Elsaß. 1904 wurde B. Professor in Rostock. Dort wandte er sich zentralen Problemen der Verfassungsgeschichte zu (Die staufischen Kaiserwahlen und die Entstehung des Kurfürstentums, 1911, Der Freibrief Friedrichs I. für Lübeck und der Ursprung der Ratsverfassung in Deutschland, 1914). - B. hat stets den Primat des Staates betont, und so treten im Laufe der Zeit immer stärker die Probleme des Ineinanderwachsens von Volk und Staat und die Verpflichtung zur Einheit von Gesinnung und Tat im Sinne Fichtes in den Vordergrund seines Denkens. - Nach dem Zusammenbruch setzte B. seine ganze Kraft an den Wiederaufbau des Staates. 1920 wurde er als Abgeordneter der Deutschen Volkspartei zum Ministerpräsidenten von Mecklenburg gewählt, dann zum Kultusminister. Nach dem Scheitern der großen Koalition 1922 trat er zurück und ging 1923 nach Breslau. Praktische Aufgaben schoben sich vor weitgreifende wissenschaftliche Pläne: Neben dem Lehramt Fragen der Ausbildung der Geschichtslehrer, Einarbeitung in die Grenzlandprobleme des deutschen Ostens, Mitarbeit an der internationalen Bibliographie der historischen Wissenschaften. Des ihm erteilten Auftrags, Verhandlungen zur Wiederherstellung der internationalen Beziehungen zu führen, entledigte er sich mit großem Geschick.

  • Werke

    Weitere W s. DW (im Register verwechselt mit Heinr. Reincke), Nr. 5955, 1937, 2308, 5725, 5941, 6061, 6355, 1379, 6356, 6667, 7243, 7264, 7580, 13702.

  • Literatur

    W. Lenel, in: HZ, Bd. 141, 1929, S. 97-101;
    W. Neumann, H. Reincke-B., in: DBJ XI, S. 255-59 (L, u. Totenliste 1929).

  • Porträts

    Altersbild in: Mecklenburg. Jb. 93, 1929.

  • Autor/in

    Heinz Maybaum
  • Zitierweise

    Maybaum, Heinz, "Bloch, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 306 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116416238.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA