Lebensdaten
1887 – 1942
Geburtsort
Schöneberg bei Berlin
Sterbeort
Konzentrationslager Mauthausen
Beruf/Funktion
Journalist ; Politiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118935372 | OGND | VIAF: 69071470
Namensvarianten
  • Kuttner, Erich
  • Justinian
  • Cuttner, Erich

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Kuttner, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118935372.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bernhard, aus Schlesien, Kaufm. in B.;
    M Charlotte Kaufmann;
    ⚭ Frieda Rankwitz.

  • Biographie

    K. studierte 1905-09 Rechtswissenschaften in Berlin und München. Als Referendar wurde er wegen seiner sozialdemokratischen Überzeugung mehrfach gemaßregelt. K. wurde Journalist und setzte sich bis in die Weimarer Zeit u. a. immer wieder mit Fragen der Klassenjustiz auseinander. Er schrieb zunächst für Breitscheids „Freies Volk“. Anschließend (1913–16) gehörte er zur Redaktion der „Chemnitzer Volksstimme“, um dann als Redakteur für den „Vorwärts“ in Berlin zu arbeiten. 1917 wurde er Erster Vorsitzender des von ihm mitbegündeten „Reichsbundes der Kriegsbeschädigten“, nachdem er als Kriegsfreiwilliger am 1. Weltkrieg teilgenommen hatte und 1916 schwer verwundet heimgekehrt war. Im Jan. 1919 bildete K. zusammen mit anderen Sozialdemokraten das „Regiment Reichstag“ zum Schulz der von den Spartakisten bedrohten Regierung Ebert-Scheidemann. 1921 wurde er Mitglied des preuß. Landtages, dem er bis 1933 angehörte. Er zählte zu den besten Rednern der sozialdemokratischen Fraktion und war eine verläßliche Stütze der Regierung Braun-Severing. 1922-23 redigierte er die rechtssozialistisch ausgerichtete Zeitschrift „Die Glocke“, 1924-27 mit F. Wendel die satirische Wochenschrift „Lachen links“, die Nachfolgerin des „Wahren Jakob“. – Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung beteiligte sich K. zunächst an der illegalen Arbeit sozialdemokratischer Gruppen, emigrierte dann aber in die Niederlande, wo er sich stärker literarischen Arbeiten zuwandte. Seit Ende 1936 nahm er als Pressekorrespondent am span. Bürgerkrieg teil, aus dem er nach einer Verwundung in die Niederlande zurückkehrte. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande konnte sich K. zunächst verborgen halten. Im April 1942 wurde er jedoch in Amsterdam von der Gestapo aufgespürt und in das Konzentrationslager Mauthausen verschleppt.

  • Auszeichnungen

  • Werke

    Weitere W Klassenjustiz! 1913;
    Die dt. Revolution, 1918;
    Philipp Scheidemann, 1919;
    Die erdolchte Front, 1920;
    Der Sieg war zum Greifen nahe!, 1921;
    Warum versagt d. Justiz?, 1921;
    Schicksalsgefährtin, 1924;
    Pathol. d. Rassenantisemitismus, 1930;
    Otto Braun, 1932;
    Reichstagsbrand, 1934 (unter Ps. Justinian);
    Hans v. Marées, 1937;
    Het hongerjaar 1566, 1949.

  • Literatur

    Osterroth, Biogr. Lex. d. Sozialismus 1, 1960, S. 175 f.;
    Gesch. d. dt. Arbeiterbewegung, Biogr. Lex., 1970, S. 261 f.;
    Osterroth/Schuster, Chronik d. dt. Sozialdemokratie II, ²1975, S. 402.

  • Autor/in

    Klaus Achenbach
  • Zitierweise

    Achenbach, Klaus, "Kuttner, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 351 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118935372.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA