Lebensdaten
1865 – 1940
Geburtsort
Apfelstädt Kreis Gotha
Sterbeort
Klein-Machnow bei Berlin
Beruf/Funktion
Geologe ; Bergingenieur
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 141645423 | OGND | VIAF: 122021174
Namensvarianten
  • Kuntz, Julius
  • Cuntz, Julius

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Kuntz, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd141645423.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Nach dem Examen in Freiberg (1891) und praktischer Tätigkeit im sächs. Erz- und Steinkohlenbergbau arbeitete K. auf Vermittlung der Deutschen Bank 1904-06 für eine deutsche Bergbaugesellschaft in Johannesburg. Dabei wurde er mit den verschiedensten Aufgaben betraut; die beratende Ingenieurtätigkeit gehörte ebenso dazu wie wirtschaftliche und geologische Gutachten bei fast allen Goldgruben am Witwatersrand. Begutachtung von Diamant-, Gold-, Kupfer-, Eisen- und Kohlenvorkommen in Süd- und Südwest-Afrika sowie auf Madagaskar. In den Jahren bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs war er erneut im Auftrag mehrerer Bergbau- und Bank-Gesellschaften in Afrika tätig, außerdem in Kleinasien und Siebenbürgen sowie als Beauftragter des österr. Kaiserhauses am Altai. Daneben war er Referent des kolonialwirtschaftlichen Komitees in Berlin. Während des Krieges arbeitete er als Sachverständiger für Bergbau der Rohstoffabteilung des Kriegsministeriums in den Balkanländern. 1920 folgte K. einem Ruf des chilen. Industrieministeriums. Er bereiste ganz Chile sowie – im privaten Auftrag – Argentinien und Bolivien. Seine Gutachten und Erkenntnisse haben sich in zahlreichen Aufsätzen sowie in Publikationen in span. Sprache niedergeschlagen, die vom chilen. Ministerium herausgegeben wurden. Seit 1929 war K. als Gutachter in Mexiko, Spanien, Portugal, Marokko, Sardinien und mehrmals in Abessinien tätig. 1936/37, vor seiner endgültigen Rückkehr nach Deutschland, untersuchte er für die Shantung Handels AG Gold-, Silber-, Blei-, Zink- und Kupfergruben in Niederländ.-Indien (Indonesien). – K. kann als hervorragender Repräsentant der deutschen Bergingenieure angesehen werden, die in den Jahrzehnten vor dem 1. Weltkrieg, zumal im Rahmen kolonialer Bestrebungen, aber auch in der Zeit danach aufgrund ihrer profunden Ausbildung und ihrer Erfahrung in vielen Kontinenten erfolgreich gewirkt haben. Er hat mit dazu beigetragen, daß noch heute deutsche bzw. in Deutschland ausgebildete Geologen und Bergingenieure im internationalen Montangeschäft eine wichtige Rolle spielen.

  • Werke

    u. a. Die geolog. Verhältnisse d. Kaokofeldes, in: Zs. d. Dt. Geolog. Ges. 64, 1912, S. 363-71;
    La zona cuprífera de los departamentos de Vallenar y Freirina, 1923;
    Die Erzlagerstätten u. d. Bergbau v. Copiapó, Chile, in: Metall u. Erz 21, 1924, S. 83-99;
    Allgemeines u. Geolog, aus Abessinien, ebd. 33, 1936, S. 89-93;
    Informe sobre un viaje a los principales centros mineros del Departamento de Chañaral, 1924;
    La minería de Coptapó, 1924;
    Monografía minera de la provincia de Coquimbo, 1925.

  • Literatur

    C. Schiffner, Aus d. Leben alter Freiberger Bergstudenten II, 1938, S. 317 ff. (P);
    H. Lüert, Dt. Bergbau im Ausland in d. Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft, 1971, S. 30 ff.

  • Autor/in

    Werner Kroker
  • Zitierweise

    Kroker, Werner, "Kuntz, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 304-305 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141645423.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA