Lebensdaten
1857 – 1926
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Bremen
Beruf/Funktion
Wollkaufmann
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 136605818 | OGND | VIAF: 80921436
Namensvarianten
  • Kulenkampff, Heinrich
  • Culenkampff, Heinrich

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Zitierweise

Kulenkampff, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136605818.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1811–78), Kaufm., seit 1835 Teilh. d. Tabakimportfirma Gebr. Kulenkampff in B., Mitgl. d. Brem. Bürgerschaft (s. Brem. Biogr., 1912), S d. Caspar (1769–1838), Kaufm. u. Mitbegründer (1806) d. Fa. Gebr. Kulenkampff in B., u. d. Johanne Heineken aus B.;
    M Marie Anna (Marianne, 1818–95), T d. Bgm. Dr. iur., Diederich Meier (1787–1857) in B. u. d. Anna Gröning;
    Ur-Gvm Bgm. Dr. iur., Diederich Meier (1748–1802);
    Ov Christian Lahusen (1820–98), Kaufm. in B.;
    B Prof. Dr. med. Diedrich (1846–1921), Arzt in B., Gustav (1849–1921), Prof., Komp. u. Musikdir. in Berlin (s. Riemann);
    - 1887 Clementine (1863–1932), T d. Christoph Schwab (1821–83), Prof. am Katharinenstift in Stuttgart, u. d. Margarete v. Post;
    Gvv d. Ehefrau Gustav Schwab ( 1850), Dichter;
    3 S (2 ⚔), 3 T, u. a. Werner (* 1899), Teilh. d. Fa. Kulenkampff u. Konitzky, Marianne ( Otto Willich, 1886–1961, Kaufm., s. L), Lucy ( Wilhelm v. Wasielewsky, 1878–1956, Maler, s. ThB; Vollmer);
    N Georg (s. 1.), Helmuth (s. 3), Walter (1883–1929), Dr. phil., Chemiker, Inh. d. Fa. Dr. Kulenkampff & Co. in Magdeburg, Mitgl. d. Reichstags, Johannes (* 1901), Vorstandsmitgl. d. Norddt. Lloyd in B.

  • Biographie

    Als elftes von 14 Kindern einer wohlhabenden und angesehenen, mit der Oberschicht Bremens vielfach versippten Familie entsprossen, folgte K. mit der Wahl des Kaufmannsberufes der Tradition seines Elternhauses, mit der späteren Spezialisierung auf den Wollhandel dem Vorbild seines Onkels Christian Lahusen, der durch seine Firma C. F. Lahusen neben dem Geschäft mit Häuten und Fellen vor allem auch das mit Wolle aus den La-Plata-Ländern betrieb und 1884 die Norddeutsche Wollkämmerei- und Kammgarnspinnerei in Bremen begründete.

    Nach der kaufmännischen Lehre bei C. F. Lahusen und der Militärdienstzeit (1878/79) sammelte K. Erfahrungen in der belg. Wollstadt Verviers und in London, dem Zentrum der internationalen Wollauktionen, um dann anschließend auf einer Weltreise die bedeutendsten Wollproduktionsländer Südafrika, Australien und Neuseeland kennenzulernen. Ein Angebot, in das Unternehmen seines Onkels einzutreten, lehnte er ab und begründete am 1.7.1884 zusammen mit Carl Louis Konitzky als Woll- und Kommissionsgeschäft die Firma Kulenkampff & Konitzky, aus welcher sein Teilhaber freilich bereits 1891 wieder ausschied. Ein Grund für die Trennung waren u. a. vermutlich Konitzkys Bedenken gegen die von K. geplante und in der Folge auch durchgeführte Umstellung der Firma vom sogenannten oberländischen Geschäft, d. h. dem Vertrieb von bei Importeuren aufgekaufter gewaschener Wolle an die Streichgarn- und Tuchindustrie des Binnenlandes, zum direkten Import und Weiterverkauf überseeischer Wolle an die Verarbeiter. Bis 1913, dem Jahr der Aufnahme seines Sohnes Christoph ( 1915) als Teilhaber, Alleininhaber der Firma, erlebte K. 1900-01 eine schwere, existenzgefährdende Krise, danach aber bis zum 1. Weltkrieg eine Hochblüte des Wollgeschäftes seines Hauses, nachdem er Bremen durch die Einrichtung der alljährlich im Herbst abgehaltenen Australwollauktionen nach Londoner Vorbild zum Zentrum des deutschen Wollhandels gemacht hatte.

    K., der den Fortbestand der Firma in der Nachkriegszeit durch die Aufnahme seines Schwiegersohnes Otto Willich und seines jüngsten Sohnes Werner (1925) als Teilhaber sicherte, war in vielen Ehrenämtern tätig, so im Vorstand der Deutschen Wollvereinigung und des Bremer Wollvereins, ferner im Aufsichtsrat des Norddeutschen Lloyd, dessen Vizepräsident er 1921-25 war. Er war zunächst Diakon und von 1913 bis zu seinem Tode Bauherr der ev. Kirchengemeinde Unser Lieben Frauen. Dieser Einstellung entsprach seine 24jährige Tätigkeit im Vorstand der Inneren Mission.

  • Literatur

    W. Kulenkampff, J. H. K. 6.10.1857-6.3.1926, Ein Leben, als Ms. gedr. 1957 (P);
    Brem. Biogr. 1912–62, 1969 (auch f. Schwieger-S O. Willich).

  • Autor/in

    Karl H. Schwebel
  • Zitierweise

    Schwebel, Karl H., "Kulenkampff, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 273-274 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136605818.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA