Lebensdaten
erwähnt 1518, gestorben 1542
Geburtsort
Augsburg ?
Sterbeort
Königsberg (Preußen)
Beruf/Funktion
Komponist ; Musiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 123857775 | OGND | VIAF: 54413953
Namensvarianten
  • Kugelmann, Hans
  • Kugelmann, Johann
  • Kugelmann, Johannes
  • mehr

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Zitierweise

Kugelmann, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123857775.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Christoph ( 1531), Melchior, Paul ( um 1578 s. L), alle Trompeter in d. Königsberger Hofkapelle u. Komponisten.

  • Biographie

    K. gehörte 1518/19-23 der Hofkapelle Maximilians I. in Innsbruck an. Danach tat er Dienst im Hause Fugger in Augsburg und war dort vermutlich Schüler von Hofhaimer oder Senfl. 1524 nahm ihn Hzg. Albrecht von Preußen als Hofkomponisten und obersten Hoftrompeter mit nach Königsberg. 1534 verdrängte er durch Intrigen den Hofkapellmeister Adrian Rauch aus seiner Stelle und leitete bis 1542 als Kapellmeister auch die|Kantorei, die allerdings 1540 wegen K.s Erkrankung einen eigenen Kapellmeister (Chr. Walther) erhielt. Seit 1530 zeugt zunehmender Wohlstand von der Wertschätzung, die K. erfuhr. – 1540 gab er das Sammelwerk „Concentus novi trium vocum“ heraus, das dem liturgischen Gebrauch in Preußen diente. Er selbst war darin mit 30 deutschen und lat. Sätzen vertreten. Die Sammlung, finanziert vom Herzog, ist ein wichtiges Zeugnis der liturgischen und pädagogischen Musik des Frühprotestantismus. Der 1. Teil ist dreistimmig für hohe Stimmen gesetzt; er beginnt und schließt jeweils mit einer lat. Messe. Zwei der insgesamt 24 Choralbearbeitungen sind „für die Kinder“ bestimmt. Der 2. Teil enthält u. a. vier Sätze K.s. Sein 103. Psalm „Nun lob mein Seel“ ist ein seltenes kontrapunktisches Kunststück, ein Quintkanon zweier vierstimmiger Chöre. Das Lied geht auf eine erst 1570 aufgezeichnete Volksweise zurück. K. komponierte im Stil der Isaac- und frühen Hofhaimer-Zeit, der um 1540 bereits leicht veraltet war.

  • Auszeichnungen

  • Literatur

    ADB 17;
    C. v. Winterfeld, Der ev. Kirchengesang I, 1843, S. 205 ff.;
    J. Zahn, Die Melodien d. dt. ev. Kirchenlieder VI, 1891;
    F. Spitta, Hzg. Albrecht v. Preußen als geistl. Liederdichter, in: Mschr. f. Gottesdienst u. kirchl. Kunst, 1908, S. 184;
    R. Führer, Die Gesangbücher d. Stadt Königsberg, in: Schrr. d. Synodalkomm. f. ostpreuß. KG, 1927;
    M. Federmann, Musik u. Musikpflege z. Z. Hzg. Albrechts, 1932;
    S. Fornaçon, in: Der Kirchenmusiker 6, 1955;
    Ph. Wackernagel, Bibliogr. z. Gesch. d. dt. Kirchenliedes im 16. Jh., 1855, S. 167, 568 ff.;
    S. Kümmerle, Enz. d. ev. Kirchenmusik I, 1888, S. 844 ff.;
    Altpr. Biogr. (auch f. B Paul);
    MGG VII;
    Riemann.

  • Autor/in

    Hanns-Werner Heister
  • Zitierweise

    Heister, Hanns-Werner, "Kugelmann, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 244-245 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123857775.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Kugelmann: Hans K., Kapellmeister des kunstsinnigen Fürsten Herzog Albrecht von Preußen, gab um 1540 im Auftrage seines Fürsten eine Sammlung dreistimmig contrapunktisch gesetzter Kirchenlieder heraus, die aber auch eine Reihe fünf- bis achtstimmig kunstvoll gesetzter Psalmen enthalten (Exemplare in Wien und München). Ueber Kugelmann's Leben sind wir sehr wenig orientirt. Erst aus den 1876 in den Monatsheften für Musikgeschichte veröffentlichten Briefen aus dem geheimen Staatsarchive in Königsberg in Pr. ist so viel zu ersehen, daß K. anfänglich Trompeter beim Herzog war, damals freilich eine angesehenere Stellung als heute; daß er um 1536 den Kapellmeister Adrian Rauch beim Herzog anschwärzte, worauf derselbe entlassen wurde und K. in dessen Stellung einrückte (a. a. O. S. 65 u. 68), die er bis zum J. 1542 inne hatte, in welchem Jahre er nach dem Rathsbuche in Königsberg starb. Außer den 28 mehrstimmigen Gesängen, die sich in obiger Sammlung befinden, ist nichts weiter von ihm bekannt, v. Winterfeld widmet der Sammlung eine weitläufige Besprechung und äußert sich dann über Kugelmann's Satzweise (evangel. Kirchengesang. I. 212): Die Formen des Kugelmann’schen Satzes sind mannigfaltig; er ist gewandt, sangbar in den Mittelstimmen, doch nicht ganz frei von verbotenen Fortschreitungen, die zwar in der Genauigkeit der Nachahmung eine Erklärung finden, aber doch wol hätten vermieden werden können. Man wird diesen Meister stets unter den besseren Setzern jener Zeit nennen müssen. Ob er auch zugleich „Sänger der Melodieen der Weisen“ war, d. h. ob er die Melodieen auch erfunden hat, ist Winterfeld nicht geglückt, nachzuweisen.

  • Autor/in

    Rob. Eitner.
  • Zitierweise

    Eitner, Robert, "Kugelmann, Hans" in: Allgemeine Deutsche Biographie 17 (1883), S. 307 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123857775.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA