Lebensdaten
1822 – 1882
Geburtsort
Lundenburg
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Bierbrauer
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 136601596 | OGND | VIAF: 80917904
Namensvarianten
  • Kuffner, Ignaz
  • Kuffner, Ignaz von
  • Kuffner, Ignaz
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Zitierweise

Kuffner, Ignaz von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136601596.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl, Kaufm. u. Bgm. in L.;
    M Theresia Kuffner;
    B Jakob ( 1891), Bierbrauer in W.;
    Vt Hermann Hirsch Edler v. K. (österr. Adel 1900, 1821-1905), Großindustr., Bgm. v. L.;
    - ⚭ Rosalie Spitzer (* 1831) aus Stampfen (Ungarn);
    S Moritz (1854–1939), Industrieller, Alpinist, Gründer e. bedeutenden Privat-Observatoriums in Ottakring (s. ÖBL). - Zu einem anderen Zweig d. Fam. Kuffner gehören d. Bierbrauer Gottlieb (1834–87) u. Adolf ( 1903). Adolf gründete 1899 in Hernals d. Brauerei Kuffner u. Redlich, d. v. seinen Neffen Ludwig Edler v. K. (* 1852) u. Wilhelm (1846–1923) fortgeführt wurde.

  • Biographie

    K. und sein Bruder Jakob kamen 1848 nach Wien und erwarben zwei Jahre später die 1837 von der Familie Plank gegründete Brauerei Ottakring, die auch Spiritus und Preßhefe erzeugte. K. brachte das Unternehmen rasch in die Höhe. Von 1850 bis 1856 erhöhte sich der Bierausstoß von 18 500 auf 50 700 hl. Neue Kühlanlagen und Kellereien wurden angelegt, bis 1868 stieg der Ausstoß auf 105 000 hl. 1856 war die kleine Brauerei Döbling mit einem Ausstoß von zunächst 1 800 hl hinzuerworben worden, die Jakob Kuffner ebenfalls zu einem Großbetrieb ausbaute. 1895 erzeugte Ottakring 204 000 hl Bier und Döbling 103 000 hl. K. war 1869-76 Bürgermeister von Ottakring und machte sich um die Errichtung des Gymnasiums sowie um eine Armen-, Invaliden- und Mittelschülerstipendienstiftung verdient. Als Vorsteher der israelit. Kultusgemeinde spendete er den Baugrund zur Errichtung eines Tempels.

    Nach K.s Tod blieben die beiden Brauereien sowie eine Zuckerfabrik in Ungarn in Familienbesitz. 1905 wurde das Gesamtunternehmen in eine AG umgewandelt, deren Kapital zunächst 10 und dann 15 Mill. Kronen betrug. Hinzu kam die 1903 gegründete „Kuffner’sche Lundenburger Zuckerfabriks-AG“ (die Familie war seit 1867 an Zuckerfabriken beteiligt), die in zwei Fabriken Zucker und ebenfalls Spiritus und Preßhefe erzeugte. 1910 erreichte die Kuffnersche Brauerei in Ottakring – Döbling war 1907 stillgelegt worden – einen Bierausstoß von 350 000 hl, 1913 wurden 380 000 hl und dazu 17 000 hl Spiritus und 2,2 Mill. kg Preßhefe erzeugt. Als „Ottakringer Brauerei, Spiritus- und Preßhefefabrik“ besteht das Unternehmen bis in die Gegenwart fort, befindet sich allerdings nicht mehr im Besitz von Nachkommen K.s.

  • Literatur

    Neue Freie Presse, Morgenbl., v. 24.3.1882, S. 5;
    ebd. v. 27.3.1882, S. 2;
    K. Schneider, Gesch. d. Gemeinde Ottakring, 1892 (P);
    K. Urban, Allg. Darst. d. Entwicklungsganges d. österr. Brauindustrie 1848–98, 1898, S. 543;
    Ottakring, Ein Heimatbuch d. 16. Wiener Gemeindebez., 1924, S. 391;
    R. Granichstädten-Cerva, J. Mentschl u. G. Otruba, Altösterr. Unternehmer, 1969, S. 71;
    E. Hohensinn, Gesch. u. Entwicklung d. österr. Brauwesens v. Kleingewerbe z. Großindustrie, Diss. Linz 1978 (ungedr.);
    Compaß 1906, S. 362;
    1910, III/1, S. 619;
    1974, S. 1693. -
    Eigene Archivstudien;
    Nekr. in: Wiener Stadt- u. Landesbibl. (C 47.750).

  • Autor/in

    Gustav Otruba
  • Zitierweise

    Otruba, Gustav, "Kuffner, Ignaz von" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 244 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136601596.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA