Dates of Life
1843 – 1907
Place of birth
Osnabrück
Place of death
Halle
Occupation
klassischer Philologe
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 116200472 | OGND | VIAF: 24690108
Alternate Names
  • Blass, Friedrich
  • Blass, F.
  • Blass, F. B.
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Blass, Friedrich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116200472.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    B Eduard s. (1);
    Anna, T des Albert Schulz (Pseudonym San Marte, 1802–93), Germanist und Sagenforscher; 3 T.

  • Biographical Presentation

    B. studierte in Göttingen (bei H. Sauppe), dann in Bonn Philologie, wo F. Ritschl sein eigentlicher Lehrer wurde. Seine Laufbahn als Gymnasiallehrer führte ihn über Bielefeld, Naumburg, Magdeburg (Bekanntschaft mit Nietzsche) und Stettin nach Königsberg. Hier habilitierte er sich 1874 bei Friedländer und Jordan. 1876 ging er als Nachfolger E. Rohdes nach Kiel (Freundschaft mit I. Bruns). Rufe nach Prag, Greifswald und an die neugegründete Universität Chikago lehnte er ab. Von 1892 bis zu seinem plötzlichen Tod wirkte B. in Halle (Freundeskreis der Graeca Halensis mit Dittenberger, Ed. Meyer, Wissowa u. a.). Zahlreiche Reisen in verschiedene Länder unterbrachen seine unermüdliche Arbeit. Besonders mit England verbanden ihn mannigfache Beziehungen (Mitgliedschaft in mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften). Er lebte nur seiner Arbeit und einer intimen Geselligkeit und war ein wenig scheu im Umgang mit Menschen, aber von ausgeprägt kritischem Sinn. Seine Lehrtätigkeit trat hinter der literarischen Arbeit zurück, viele Schüler hat er nicht gehabt.

    B. gehört zu den scharfsinnigsten Philologen und besten Kennern des Griechischen in seiner Generation. Sein Arbeitsgebiet war ausgedehnt: Neuausgaben sämtlicher attischen Redner und heute noch grundlegende Darstellung der griechischen Beredsamkeit, zahlreiche papyrologische Arbeiten (Alkman, Hypereides, Bacchylides u.a.), eine große griechische und eine neutestamentliche Grammatik, die ihn als scharfsinnigen Beobachter und Sammler, weniger als Systematiker und Linguisten|erweisen. Seine theologischen Interessen - er war orthodoxer Protestant - führten ihn zur Textkritik des neuen Testaments. Am wenigsten glücklich sind seine zahlreichen Studien zur Prosarhythmik, dagegen gelangen ihm eine Reihe wichtiger metrischer Beobachtungen. Als Textkritiker ist er insofern altmodisch, als er nie den Schritt von den Zufälligkeiten des jeweiligen Überlieferungsbestandes zur Textgeschichte getan hat. Auch werden die textkritischen Ergebnisse seiner auf profunde Sprachkenntnisse gegründeten Einzelinterpretation zuweilen durch die Anwendung verkehrter rhythmischer Theorien beeinträchtigt. Die philologischen Hilfsdisziplinen, besonders die Epigraphik, verdanken ihm ebenfalls Förderung in vielen Einzelfragen.

  • Literature

    W. Crönert, in: Bursian-Jberr., Jg. 37, 1909, Bd. 145, S. 1-30 (nicht ganz vollst. W-Verz.. S. 30-32): E. Jaquier, Actes des Apôtres, Paris 1928, S. 121-36;
    BJ XII (Totenliste 1907, L);
    RGG;
    Enc. Catt. II, 1949.

  • Portraits

    Phot. (Inst. f. Altertumskde. Göttingen).

  • Author

    Albrecht Dihle
  • Citation

    Dihle, Albrecht, "Blass, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 292-293 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116200472.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA