Lebensdaten
1880 – 1941
Geburtsort
Halberstadt
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Landtechniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 132758555 | OGND | VIAF: 11016018
Namensvarianten
  • Kühne, Georg
  • Kühne, Georg
  • Cühne, Georg

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Kühne, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132758555.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl, Metallwarenfabr.;
    M N. N.;
    Braunschweig 1906 Helene Damköhler (1881–1942);
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach Gymnasialzeit und praktischer Tätigkeit studierte K. Maschinenbau an der TH Braunschweig. 1902 wurde er Assistent am Landwirtschaftlichen Institut der Univ. Halle. Ein Reisestipendium der Deutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft vermittelte ihm Einblick in landwirtschaftliche Betriebe in England. 1904-10 war er Leiter des Konstruktionsbüros bei der Landwirtschaftlichen Handelsgesellschaft in Berlin, sodann Assistent von Gustav Fischer in Berlin. Zur gleichen Zeit arbeitete er am Maschinenprüfungsamt der Landwirtschaftskammer für die Prov. Brandenburg. Mit seiner Dissertation „Untersuchungen über den Zugwiderstand eines Pflugwerkzeugmodells“ (Gießen 1914), griff K. ein Thema auf, dem später immer wieder sein Interesse galt: Das Kräftespiel am Pflug. Im gleichen Jahr wurde er zum ao. Professor und Vorstand der Maschinenprüfanstalt Hohenheim mit Lehraufträgen an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim und der TH Stuttgart sowie zum württ. Landessachverständigen für das Landwirtschaftliche Maschinenwesen ernannt.

    1916 ging K. als technischer Direktor zur Pflugfabrik Ventzki in Graudenz. 1920 folgte er einem Ruf an die Univ. Königsberg und 1924 an die TH München. Eindrücke einer mehrmonatigen Studienreise in die USA trugen dazu bei, das Landmaschinen-Laboratorium des von ihm gegründeten Instituts für Landmaschinen nach damals neuesten Gesichtspunkten auszubauen. Neben vielen Prüfeinrichtungen für verschiedenartige Landmaschinen baute K. mit der Bodenrinne eine witterungsunabhängige Anlage zur Messung der an Bodenbearbeitungs-Werkzeugen angreifenden Kräfte und Momente. Meßvorrichtung und Werkzeuge wurden an einem schienengebundenen Fahrzeug durch den Boden bewegt.

    Neben Werkstoff- und Zugkraftproblemen interessierte ihn frühzeitig die eigenständige Energieversorgung von landwirtschaftlichen Traktoren mit Holzgas, die später im 2. Weltkrieg besonders aktuell wurde. Eine eigene Arbeit war der Reinigung des von Generatoren erzeugten Holzgases gewidmet. Hierfür verwendete er Füllkörper-Packungen, die als Vorläufer heutiger Schüttschichtfilter angesehen werden können. Forschungen mit dem Ziel, den Zugkraftbedarf von Bodenwerkzeugen auch mit unüblichen Mitteln (Vibration, Anlegen eines elektrischen Potentials an die Pflugschar) zu senken, weisen auf den Ideenreichtum K.s hin. Untersuchungen über die Verteilung des Saatgutes und auch eine eigene Konstruktion einer Gleichstandssämaschine sollten Saatgut einsparen helfen. Entscheidend war aber immer eine nüchterne Einschätzung des bei allen Bemühungen erreichbaren Fortschritts in der Praxis. Die hervorragendste schriftstellerische Leistung K.s ist das „Handbuch der Landmaschinentechnik“ (2 Bde., 1930/34). In mühevoller Arbeit wurde aus Abbildungen, Modellen und Maschinenteilen der Stand der Landtechnik an bis ins einzelne ausgeführten Maschinen mit Theorie, Funktionsbeschreibung und Konstruktionsempfehlungen dargestellt.

  • Werke

    Weitere W Fachaufsätze meist in: Technik in d. Landwirtsch.

  • Literatur

    K. v. Ow, in: Die Technik in d. Landwirtsch. 22, 1941;
    K. Klippert, in: VDI-Zs. 85, 1941;
    G.|Franz, Die Gesch. d. Landtechnik im 20. Jh., 1969.

  • Autor/in

    Joseph Wessel
  • Zitierweise

    Wessel, Joseph, "Kühne, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 200-201 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132758555.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA