Kubitsckek, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1856 – 1936
- Geburtsort
- Preßburg
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Altertumsforscher ; Archäologe ; Historiker ; Numismatiker ; Altertumswissenschaftler ; Gymnasiallehrer
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116576596 | OGND | VIAF: 78774764
- Namensvarianten
-
- Kubitsckek, Wilhelm
- Kubitschek, Wilhelm
- Kubitschek
- Kubitschek, Jos. Wilh.
- Kubitschek, Joseph Wilhelm
- Kubitschek, Wilhelm Joseph
- Kubitschek-Frankfurter
- Kubitsek, Jos. W.
- Cubitsckek, Wilhelm
- Cubitschek, Wilhelm
- Cubitschek
- Cubitschek, Jos. Wilh.
- Cubitschek, Joseph Wilhelm
- Kubitschek, Wilhelm Josef
- Cubitschek-Frankfurter
- Cubitsek, Jos. W.
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Verknüpfungen
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Genealogie
V Wilhelm, Oberpostverwalter in P., S d. Schuldir. Johann in Littau;
M Juliane Löwinger;
⚭ Alice Löw;
1 S, 1 T. -
Biographie
K. studierte nach dem Abitur (Akadem. Gymnasium Wien 1875) an der Univ. Wien|Klassische Philologie, Alte Geschichte, Epigraphik und Archäologie. Er gehörte zur ersten Schülergeneration des 1876 gegründeten archäologisch-epigraphischen Seminars unter O. Hirschfeld und O. Benndorf. Nach der Lehramtsprüfung in Klassischer Philologie (1879) und der Promotion (1881) verbrachte er ein Semester bei Mommsen in Berlin, anschließend war er Gymnasiallehrer in Oberhollabrunn und Wien (bis 1896). Ein Stipendiatenjahr in Italien 1883/84 und eine ausgedehnte Reise durch Griechenland und Kleinasien 1893 unterbrachen diese Tätigkeit. 1887 habilitierte er sich für Alte Geschichte. 1896 wurde er als Professor der Alten Geschichte an die Univ. Graz berufen. Bereits 1897 trat er dann die Stelle eines Kustos am kaiserl. Münzkabinett in Wien an und übernahm einen Lehrauftrag der Universität für röm. Altertumskunde, Epigraphik und Numismatik. Seit 1903 wirkte K. als Nachfolger von K. Lind in der Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, deren Jahrbuch und Mitteilungen er redigierte. 1904 wurde er zum Generalkonservator für die antiken Denkmäler Österreichs ernannt. 1905 erhielt er eine ao. Universitätsprofessur und trat dann 1916 als Ordinarius für röm. Altertumskunde die Nachfolge E. Bormanns an, 1929 wurde er emeritiert. 1910-16 bekleidete er das Amt des Direktors der kaiserl. Münzen- und Medaillensammlung.
Am Anfang von K.s Tätigkeit stand die Erforschung der röm. Tribus (Diss. 1882). Hierzu verfaßte er das grundlegende Werk „Imperium Romanum tributim discriptum“ (1889), welches das gleichnamige Handbuch von C. L. Grotefend (1863) ersetzte. Die Beschäftigung mit der materiellen Hinterlassenschaft der Römer fand zunächst in der Neubearbeitung von Bojesen-Hoffas „Kurzgefaßtes Handbuch der röm. Antiquitäten“ (1886) ihren Niederschlag. Sein besonderes Interesse galt sodann den Inschriften, von denen er eine Vielzahl auf Reisen kopierte; hunderte von Texten wurden von ihm ediert (dazu Th. Mommsen in: Corp. Inscr. Lat. praef. zu Suppl. 4 u. 5). Ein weiterer erpunkt von K.s Forschungen war die antike Chronologie, wobei die östlichen Städte des Mittelmeerraumes seine besondere Beachtung fanden. Als Summe dieser Bemühungen entstand sein „Grundriß der antiken Zeitrechnung“ (Hdb. d. Altertums-Wiss. I, 7, 1928).
1916-19 verfaßte K. ausführliche Untersuchungen zur antiken Geographie, insbesondere zu den Itineraria und zu Karten, wobei er häufig in Widerspruch zu K. Miller stand, mit dem er jahrzehntelange Auseinandersetzungen führte. Als letzte Arbeit auf diesem Gebiet erschienen „Studien zur Geographie des Ptolemaios I.“ (SB d. Wiener Ak. 215,5, 1935, S. 161 ff.). Auf dem Gebiet der Numismatik war K. einer der herausragenden Spezialisten; in zahlreichen Abhandlungen, vornehmlich zur römischen Münzkunde, zeigte sich seine Kennerschaft. K.s breit angelegte Forschungen gaben der Altertumswissenschaft in vielen Bereichen entscheidende Anstöße und stellen noch heute in manchem die tragende Grundlage dar.|
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Auszeichnungen
Korr. (1904), wirkl. (1918) Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Wien u. a. Gel. Gesellschaften;
Hundington Med. d. American Numismatic Society, New York (1934). -
Werke
W-Verz. in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien, 1937, S. 298-323 (P);
De Romanarum tribuum origine ac propagatione, 1882;
Art. in Pauly-Wissowa, Realenc. d. Class. Altertumswiss.: „Tribus“, „Magistrate“ u. v. a.;
Führer durch Carnuntum, 1891 (mit S. Frankfurter), ⁶1923;
Bilderatlas d. Carnuntin. Altertümer, 1900;
Die Kal.bücher v. Florenz, Rom u. Leyden, Denkschrr. d. Ak. d. Wiss. Wien 57, 1915;
Itinerarstud., ebd. 61, 1919. -
Hrsg.: Jb. f. Altertumskde., 1907-13;
Numismat. Zs., 1908-27. -
Literatur
Klio 29, 1936, S. 347-49;
R. Egger, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien, 1937 (W, P);
Numismat. Zs. NF 30, 1937, S. 19-34;
Byzantin. Zs. 37, 1937, S. 285-87;
ÖBL. -
Porträts
Die Wiener Univ. im Bild 1365-1965, 1965, Tafel VI, 15.
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Autor/in
Gerhard Winkler -
Zitierweise
Winkler, Gerhard, "Kubitsckek, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 160-161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116576596.html#ndbcontent