Lebensdaten
1909 – 1976
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Wolfenbüttel
Beruf/Funktion
Radioindustrieller ; Fernsehindustrieller
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 130101524 | OGND | VIAF: 55245212
Namensvarianten
  • Kubetschek, Gerhard
  • Cubetschek, Gerhard

Orte

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Zitierweise

Kubetschek, Gerhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130101524.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter, Tischlermeister in B.;
    M Selma Hoffmann;
    Gertrud Keunecke;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach Volksschulbesuch und kaufmännischer Lehre betätigte sich K. erfolgreich im Handel mit Automaten und erwarb Anfang der 30er Jahre eine Beteiligung an der Aba Metall GmbH in Berlin, die Zigaretten- und Warenautomaten herstellte und vertrieb. 1939-45 war er Soldat bei der Fallschirmtruppe. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Einkäufer im Radiohandel. 1947 eröffnete K. in Wolfenbüttel eine Werkstatt zur Herstellung von einfachen „Tonmöbeln“. Das Betriebskapital hatte er sich durch den Handel mit rundfunktechnischen Teilen verdient. Nach der Währungsreform nahm das Geschäft mit Schallplattenschränken und Musiktruhen einen großen Aufschwung. Schon 1949 wurde 1 Mill. DM umgesetzt. K., der seine Erzeugnisse unter dem Markennamen „Kuba“ vertrieb, hatte vor allem Erfolg mit aufwendig gestalteten Musiktruhen mit kombiniertem Radio- und Phonoteil und eingebauter „Hausbar“, charakteristischen Wohlstandsattributen der Wirtschaftswunderzeit. Mitte der 50er Jahre war er bereits der größte Hersteller von Musiktruhen in der Bundesrepublik. Nachdem er bis dahin alle technischen Teile für seine Geräte von anderen bezogen hatte, gelang ihm 1958 mit dem Erwerb der in Konkurs gegangenen Firma „Imperial“ in Osterode (vor dem Krieg in Staßfurt) der Schritt zur eigenen Rundfunk- und Fernsehgeräteproduktion. 1965 stand die Firmengruppe Kuba-Imperial bei 4 000 Beschäftigten und einem Umsatz von 220 Mill. DM in der Produktion von Fernsehgeräten an dritter Stelle in der Bundesrepublik. In der Erkenntnis, daß sein Unternehmen dennoch vor allem wegen der mit der Aufnahme der Produktion von Farbfernsehern verbundenen finanziellen Belastungen sich auf die Dauer nicht gegenüber den großen Elektro-Konzernen würde behaupten können, verkaufte es K. im Sommer 1966 für 80 Mill. DM an die amerikan. General Electric Corporation und sicherte sich selbst die Stellung eines Generalbevollmächtigten.

    K. zeichnete sich als Unternehmer vor allem durch sicheren Instinkt für Markttendenzen aus. Er gehörte zu den ganz wenigen unter den fast 200 deutschen Rundfunk- und Tonmöbelfabrikanten der Währungsreformzeit, denen anhaltender Erfolg beschieden war. Schon bald nach der Übernahme durch General Electric begann der Niedergang von Kuba-Imperial. Das Zweigwerk in Osterode mußte 1966 aufgegeben werden. Ende 1969 verkaufte General Electric das Unternehmen, das inzwischen nur noch etwa 2 000 Beschäftigte hatte, an die AEG. 1972 wurde auch das Kuba-Stammwerk in Wolfenbüttel geschlossen. K., der zum günstigsten Zeitpunkt verkauft hatte, verstand es, sein Vermögen durch geschickte Kapitalanlagen vor allem in Immobilien noch beträchtlich zu vermehren.

  • Literatur

    Der Spiegel Nr. 23/1966;
    Handelsbl. v. 9.2.1966;
    Die Welt v. 9.5.1966;
    Weitere Veröff. d. dt. Wirtsch.- u. Tagespresse 1966-76 (Firmendokumentation im Inst. d. dt. Wirtsch., Köln).

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Kubetschek, Gerhard" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 157-158 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130101524.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA