Dates of Life
1852 – 1889
Place of birth
Königslutter bei Braunschweig
Place of death
Gera
Occupation
Physiologe
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 117550973 | OGND | VIAF: 34851366
Alternate Names
  • Krukenberg, Friedrich
  • Krukenberg, Carl Friedrich Wilhelm
  • Krukenberg, Friedrich
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Krukenberg, Carl Friedrich Wilhelm, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117550973.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Friedrich Julius (1815–61), Apotheker, S d. Apothekers Joh. Friedrich u. d. Joh. Henriette Louise Wahnschaffe;
    M Marie Louise Auguste (1825–61), T d. Kaufm. Karl Frdr. Wilh. Grundner in Oberlutter u. d. Wilh. Marie Henriette Riemann;
    Groß-Ov Peter (s. 1); - ledig.

  • Biographical Presentation

    K. hatte bereits eine Apothekerausbildung (St. Martini-Apotheke, Braunschweig) und das Pharmaziestudium 1873 in Braunschweig abgeschlossen, als er in Straßburg näher mit der Physiolog. Chemie bekannt wurde und in dieses sich aus der Physiologie heraus entwickelnde neue Hochschulfach hinüberwechselte. Nach Studien in Straßburg und Heidelberg arbeitete er 1881-83 bei W. Kühne im Physiolog. Institut der Univ. Heidelberg, wurde hier zum Dr. phil. promoviert und kam nach kurzer Tätigkeit bei A. Fick am Physiolog. Institut der Univ. Würzburg, wo er die chemische Abteilung leitete, wieder nach Heidelberg zurück. 1884 erhielt er zusammen mit dem Ehrendoktorat eines Dr. med. et chir. auf Grund der Arbeit „Die chemischen Bestandteile des Knorpels“ von der Univ. Jena einen Ruf als ao. Professor auf den für ihn geschaffenen Lehrstuhl für Vergleichende Physiologie und als Leiter der ebenfalls neuen chemischen Abteilung. Beides unterstand dem Direktor des Physiolog. Institutes und damit der Med. Fakultät; obwohl K. als Besitzer einer privilegierten Apotheke und großer Liegenschaften wohlhabend war, litt er sehr unter dieser akademischen Abhängigkeit, zumal er ohne festes Gehalt und eigene Institutsmittel arbeitete. Neben der Leitung der Laboratoriumsarbeiten des Instituts und von wöchentlich 2 medizinisch-chemischen Kursen hielt er die Fachvorlesungen ab und betrieb eigene umfassende Untersuchungen über chemische Struktur und physiologische Funktion zahlreicher, im lebenden Organismus enthaltener Substanzen. Durch häufige Forschungsreisen (Neapel, Triest, Ägypten, Abessinien, Rotes Meer), bei denen er biologisches Untersuchungsgut sammelte, vermochte er seine Arbeitsgrundlage zu verbreitern und seine Befunde mittels weitgefaßter vergleichend-physiologischer Darstellungen zu neuen, allgemeingültigen Erkenntnissen zu festigen. Aus K.s zahlreichen Arbeiten über biologische Stoffe, die er isolierte und chemisch wie physiologisch charakterisierte, zeichnen sich die über folgende Substanzen besonders aus: Gerüstsubstanzen wie Skeletin (1885), Conchiolin,|Fibroin, Serizin aus Rohseide, Muskelextraktivstoffe wie Karnin (1883), Blutfarbstoffe bei Wirbellosen (Hämerythin) und bei Wirbeltieren (Lipochrom in Rinderserum), Farbstoffe der Vogeleierschalen und Federn. Für die Gesamtheit der tierischen Farbpigmente schuf er als erster eine auf biochemischer Basis gestaltete vergleichende Physiologie. Von seinen physiologischen Arbeiten sind besonders erwähnenswert die Untersuchungen über den Mechanismus des Chromatophorenspiels, den Herzschlag der Salpen, die Nervenphysiologie der Echinodermen und den Wassergehalt Wirbelloser. K.s Verdienst war es, durch Anwendung physiologisch-chemischer Arbeitsmethoden bei der Gesamtheit tierischer Organismen neue Forschungswege eingeführt und die Kenntnisse der Biochemie der Tiere beachtlich vermehrt zu haben. K., seit dem 9. Lebensjahr Vollwaise und stark verinnerlicht lebend, vermochte sich auch während seiner stärksten Schaffensperiode nicht vom Privatgelehrtendasein zu lösen, schlug Berufungen aus den USA aus und schied auswegslos vereinsamt mit 36 Jahren aus dem Leben.

  • Literature

    Leopoldina 25, Nr. 25, 1889, S. 44, 55 (W);
    O. Krone, Apotheker u. Sammler, in: Braunschweiger Landesztg. Nr. 261, 1929;
    F. Lieben, Gesch. d. Physiolog. Chemie, 1935;
    O. Frese, in: Dt. Med. Wschr. Nr. 44, 1937;
    Th. Heuss, Anton Dohrn, ²1948, S. 258;
    V. Kwasniewski, in: Dt. Apotheker-Ztg./Süddt. Apotheker-Ztg. 92, Nr. 21, 1952, S. 362 f. (P);
    ders., Die Gesch. d. Ratsapotheke in Königslutter am Elm, 1964, S. 34-36 (P);
    H. B. Krieger, Die Apotheker d. Ratsapotheke zu Königslutter am Elm, in: Fam. u. Volk 5, Jg. 9, 10, 1960/61;
    L. Gebhardt, Die Ornithologen Mitteleuropas, 1964, S. 201;
    H.-H. Eulner, Die Entwicklung d. med. Spezialfächer an d. Universitäten d. dt. Sprachgebietes, 1970, S. 85, 667;
    S. Gutmann, Rats-Apotheke Königslutter, in: Alte dt. Apotheken, Ausg. 1972/75, S. 28-32.

  • Author

    Otto Völker
  • Citation

    Völker, Otto, "Krukenberg, Carl Friedrich Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 118-119 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117550973.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA