Lebensdaten
1901 – 1971
Geburtsort
Witten/Ruhr
Sterbeort
Ludwigshafen
Beruf/Funktion
Verleger
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137759398 | OGND | VIAF: 81901229
Namensvarianten
  • Kreuzhage, Eduard

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Zitierweise

Kreuzhage, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137759398.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard (1874–1956), Dr. phil., Musikdir. in W. u. Duisburg, S d. Eduard (1838–98), Dr. phil., Musikdir. in W., u. d. Elisabeth (Bertha) Giese;
    M Ilse (1880–1942), T d. Dr. Adolf König in W. u. d. Emilie Dönhoff;
    Ur-Gvv Albert (1797–1848), Dr. iur., Rat d. Univ. Göttingen;
    - 1933 Irma Adrio;
    4 K, u. a. Jürgen (* 1936), Verleger.

  • Biographie

    K. studierte in Leipzig Volkswirtschaft und Geschichte, absolvierte dort die Buchhändler-Lehranstalt und trat 1921 als Volontär in die Viktoria-Buchhandlung in München ein. 1922 wurde er Vertriebsleiter in der Hamburger Exportbuchhandlung W. Bangert, 1923 arbeitete er in der C. H. Beckschen Verlagsbuchhandlung, München, und 1924 übernahm er die Abteilung Schulbuchherstellung im R. Oldenbourg-Verlag, München. 1930 trat er|bei der Leipziger (später Berliner) Verlagsbuchhandlung G. Freytag als Geschäftsführer ein. 1941 wurde K. von Herrmann Degener, dem Geschäftsführer des Verlags Chemie GmbH Leipzig und Berlin, und von dessen Stellvertreter J. L. Thron für April 1942 zum Eintritt gewonnen (Prokura Juni 1943, Geschäftsführer Dez. 1943). – Das bei Degeners Tod 1943 von K. übernommene große Verlagsprogramm, zu dessen Schwerpunkten international führende Periodika, wie z. B. Liebigs Annalen, die Chemischen Berichte, Handbücher wie der „Gmelin“ und der „Beilstein“ und das Chemische Zentralblatt als seit 1830 erscheinendes Referateorgan zählten, wurde bei den Zeitschriften weitgehend bis Anfang 1945 aufrechterhalten, obwohl seit 1943 vielfache Druckereiwechsel und Evakuierungen nötig wurden. K. ging mit der Verlagsleitung nach Eisfeld (Thüringen) und blieb dort bis Sept. 1946. Eine Verlagsneugründung war nach Kriegsende nicht sofort möglich, auch nicht in Berlin, wo sich Teilredaktionen und Verlagsgruppen schon sehr bald auf eigene Füße zu stellen bemühten. So erhielt je eine Redaktionsgruppe in West- und Ostberlin unter E. Klever und F. Pangritz bzw. M. Pflücke die Lizenz zur Neuherausgabe des Chemischen Zentralblattes (1947–49 zwei Parallelausgaben; seit 1950 wieder vereint), was u. a. die Gründung des Akademie-Verlags in Ostberlin mitbewirkte. Erst durch die Bindung an eine US-Lizenz für L. Schneider in Heidelberg konnte im Mai 1946 der „Verlag Chemie Lambert Schneider Berlin und Heidelberg“ gegründet werden. Dieser ging nach K.s Rückkehr nach Westdeutschland und nach Erhalt einer eigenen US-Lizenz (10.3.1947) in den sich neu konstituierenden „Verlag Chemie GmbH“ mit K. als Geschäftsführer über; Kommanditisten waren Cl. Schöpf, R. Pummerer, Th. Goldschmidt und H. Popp. 1952 wurde in Weinheim/Bergstraße das neue, heutige Verlagshaus bezogen. Seit 1956 sind die Gesellschaft Deutscher Chemiker (90 % Anteil) und die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (10 %) Gesellschafter des Verlags. 1967 schied K. als Geschäftsführer aus (bis 1968 Gesellschafter), im Febr. 1967 wurde sein Sohn Jürgen (zum 30. Sept. 1980 ausgeschieden; Nachf. H. Grünewald) zusammen mit H. Schermer zu Geschäftsführern bestellt. – K.s bleibendes Verdienst ist es, daß er den Verlag Chemie nach 1945 neu aufgebaut und seine frühere Bedeutung wiederhergestellt hat. – Gmelin-Beilstein-Denkmünze (Ges. Dt. Chemiker, 1966); Ehrensenator d. TH Darmstadt (1966).

  • Literatur

    R. Willstätter, Zur 100-J.feier d. Chem. Zbl., in: Z. f. Angew. Chemie 42, 1929, S. 1049-52;
    B. Lepsius, Zum 10j. Bestehen d. Verlags Chemie, ebd. 44, 1931, S. 353 f.;
    M. Pflücke, Das Chem. Zbl. 125 J., ebd. 66, 1954, S. 537-41;
    W. Greiling, 75 J. Chemieverband, Verband d. Chem. Industrie Frankfurt/Main, 1952;
    F. Richter, 75 J. Beilsteins Hdb. d. organ. Chemie, 1957;
    E. Pietsch, Gesch. d. Gmelin-Inst. f. anorgan. Chemie u. Grenzgebiete i. d. Max-Planck-Ges., in: Jb. d. Max-Planck-Ges. 1961, Tl. II, S. 339-68;
    Nachrr. aus Chemie u. Technik 9, 1961, S. 128 (P);
    ebd. 14, 1966, S. 200;
    L. Schneider, Rechenschaft ü. 40 J. Verlagsarbeit 1925–65, Ein Alm., 1965;
    W. Ruske, 100 J. Dt. Chem. Ges., 1967;
    W. Hückel, 100 J. Gesch. d. Berr., in: Chem. Berr. 100, 1967, S. I-LIII;
    W. Ruske, Verlag Chemie 1921–71, 1971 (P);
    50 J. Verlag Chemie, in: Börsenbl. d. Dt. Buchhandels, Frankfurter Ausg. 25, 1971. Aus d. Tätigkeit d. Fonds d. Chem. Industrie 1950–75, 1975.

  • Autor/in

    Heinz Walter
  • Zitierweise

    Walter, Heinz, "Kreuzhage, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 31-32 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137759398.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA