Lebensdaten
1852 – 1919
Geburtsort
Essen
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Kaufmann ; Reeder
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136520464 | OGND | VIAF: 310515492
Namensvarianten
  • Kannegießer, Ludwig von (seit 1918)
  • Kannengießer, Louis von
  • Kannegießer, Ludwig von (seit 1918)
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Kannengießer, Louis von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136520464.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1813- n. 1880), Dir. d. Zechen Sälzer u. Neuack b. Essen, befreundet mit Alfred Krupp, S d. Tuchfabr. Joh. Matthäus Theodor in Sonsbeck u. d. Anna Maria von Amelen;
    M Amalie v. Ende (1819–84);
    B Karl, Teilhaber K.s bis 1895;
    - Mülheim/Ruhr 1877 Anna (1855–1919), T d. Karl Krabb (1808–77), Kaufm., Schifffahrtsunternehmer u. Stadtverordneter in Mülheim, u. d. Auguste Erdmann;
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    K. erlernte den Kaufmannsberuf. Als 25jähriger begründete er 1876 gemeinsam mit seinem Bruder Karl in Mülheim/Ruhr die Kohlenhandelsfirma Gebrüder Kannengießer. Da sie im wesentlichen Handel mit Süddeutschland trieben, verbanden die Brüder ihr Geschäft bald mit einer eigenen Kohlenreederei. Mit zwei kleinen Schleppschiffen beginnend, vergrößerten sie ihre Rhein- und Kanalflotte in den 80er Jahren. Zur Schaffung einer eigenen Kohlebasis erwarb die Firma 1889 die Zeche „Vereinigte Sellerbeck“ in Mülheim. Eine Brikettfabrik und Kohlenwäscherei in Gustavsburg bei Mainz wurde gebaut; Kohlenmagazine entstanden in Ruhrort und Mannheim. 1895 trat der Bruder aus der Firma aus, und K. wandelte sein Unternehmen in die „Bergbau- und Schiffahrts-AG, vormals Gebrüder Kannengießer“ um. Er konnte auch als alleiniger Besitzer sein Unternehmen weiter ausdehnen. 1901 kaufte er die an der Stadtgrenze von Oberhausen gelegene Zeche Roland. 1904 gab K. seine Selbständigkeit auf und brachte seinen Betrieb mit 11 Rad- und Schraubendampfern, 8 Tauerschleppbooten, 68 Schleppkähnen, 2 Zechen und allen sonstigen erwähnten Anlagen in die Harpener Bergbau AG Dortmund ein. Das Unternehmen wurde damit zur Schiffahrtsabteilung einer der großen Ruhrkohlegesellschaften. Als Generaldirektor der Harpener Bergbau AG behielt K. für weitere 10 Jahre die Leitung der Büros in Mülheim, bis diese 1914 nach Ruhrort verlegt wurden. Als Reeder bemühte er sich um Einführung und Förderung der Seilschiffahrt (Schiffstauerei) und der Kettenschiffahrt auf Rhein und Main. Um die noch geringe Maschinenleistung besonders bei|starker Strömung zu verbessern, hatte man zuerst auf der Seine Ketten- und Seildampfer in Betrieb genommen, die sich an im Flußbett ausgelegten Ketten beziehungsweise Seilen stromaufwärts zogen. Da sich K. viel von dieser Transportmöglichkeit versprach, erwarb er zunächst 50 %, später 100 % der zu Beginn der 70er Jahre entstandenen „Central AG für Tauerei und Schleppschiffahrt“ sowie die Aktienmehrheit der „AG Mainkette“. Seine Tauerflotte von 8 Schleppdampfern befuhr die Strecke von Emmerich bis Ruhrort, seit 1875 bis Bingen. Wegen Behinderung des übrigen Verkehrs wurde die niederrhein. Strecke 1878 stillgelegt, die Tauerschiffe hielten sich aber auf dem Mittelrhein bis 1905, die Kettenschiffe auf dem Main bis nach dem 1. Weltkrieg. Um 1900 baute K. rauchverzehrende Apparate von Laager-Marcotty erstmals in einen Rheinschleppdampfer ein und beteiligte sich damit frühzeitig an Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft.|

  • Auszeichnungen

    GKR; württ. Konsul f. d. Ruhrkohlengebiet (1903–19).

  • Literatur

    G. Schreiber, Mülheimer Persönlichkeiten, in: Mülheimer Jb. 1960. |

  • Quellen

    Qu: Staatsarchiv Koblenz, Abt. 403 9883.

  • Autor/in

    Barbara Gerstein
  • Zitierweise

    Gerstein, Barbara, "Kannengießer, Louis von" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 108-109 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136520464.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA