Lebensdaten
1851 – 1936
Geburtsort
Bergneustadt (Rheinland)
Sterbeort
Vollmerhausen bei Gummersbach
Beruf/Funktion
Textilindustrieller ; Politiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13644766X | OGND | VIAF: 80789195
Namensvarianten
  • Krawinkel, Bernhard
  • Krawinkel, Bernhard L.
  • Krawinkel, Bernhard Leopold

Porträt(nachweise)

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Zitierweise

Krawinkel, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13644766X.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Moritz (1808–86), Textilfabr., gründete 1842 e. Streichgarn-Spinnerei in B., deren Produkte vor allem f. d. Strickerei u. Wirkerei von „Aggertaler Ware“ bestimmt waren, S d. Leopold (1780–1842) aus B., seit 1806 selbständiger Verleger f. Strumpf- u. Mützenwirkerei sowie d. Herstellung von „Kamisolen“ (Strickjacken), u. d. Regine Köster aus B.;
    M Karoline (1812–90), T d. Bauern Salomon Vedder in Rosenthal b. Lieberhausen u. d. Wilhelmine Nörrenberg aus Pustenbach b. Lieberhausen;
    B Hermann (1838–1912), Ferdinand (1843–1915), beide Betriebsleiter in B. u. V.;
    - Berlin 1894 Emma (1850–1937), T d. Gutsbes. Zehbe in Seelow; 1 Adoptiv-S (Groß-N) Hermann (* 1895), Prof. d. Rechte in Köln;
    Groß-N Reinhard Kaufmann (1889–1970), Textilindustrieller, Vorsteher d. Aggerverbandes.

  • Biographie

    K. besuchte eine Privatschule in Bergneustadt, das Realgymnasium in Siegen und die Gewerbeakademie in Berlin-Charlottenburg. Dem jungen Ingenieur schien das Betätigungsfeld im Familienunternehmen zu eng. Er eröffnete mit einem Studienfreund in Berlin ein Büro für Straßen- und Eisenbahnbau, das unter anderem an der preußischen Ostbahn bei Thorn mitgebaut hat. Als aber 1878 die Spinnerei in Vollmerhausen nach einem Brande neu zu errichten war, lockten ihn der Neubau und dessen Maschinenausrüstung so, daß er auf Dauer in die väterliche Firma eintrat. 1897-1921 war er Senior der Unternehmensleitung, danach bis 1936 noch Beiratsvorsitzer. Ein patriarchalischer Führungsstil kennzeichnete ihn. Lange Zeit sträubte er sich gegen den Abschluß von Kollektiwerträgen mit Gewerkschaften, mußte aber der allgemeinen arbeitsrechtlichen Entwicklung und der Größe der Belegschaft wegen schließlich nachgeben. Um 1885 hatten die Krawinkelschen Betriebe rund 600 Beschäftigte, 1914 über 1 400. Eine nach K. benannte Stiftung (1930) für die zusätzliche Altersversorgung der Mitarbeiter leitete die Diversifizierung des Unternehmens zur Steine- und Baustoffindustrie hin ein.

    Seit 1886 war K. Stadtverordneter in Gummersbach. Mandate im Kreis- und Provinziallandtag folgten. 1893 wurde er nationalliberales Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und bis zum Ende des 1. Weltkrieges im Wahlkreis Gummersbach-Waldbröl stets wiedergewählt. Aus dieser Stellung förderte er den Bau der Aggertalbahn, die flußaufwärts 1896 Bergneustadt erreichte, und weiterer Voll- und Kleinbahnen. Sie|wurden zum Rückgrat der Industrialisierung des Oberberg. Landes und erschlossen für einige Jahrzehnte vor allem die Grauwakkenvorräte. Den Höhepunkt von K.s bezirkswirtschaftlicher Tätigkeit, die ihn 1920 nochmals in den Rhein. Provinziallandtag führte, bildete die Gründung der Aggertalsperrengenossenschaft 1924. Hiermit fanden Aufgaben der Hochwasserbekämpfung, der Versorgung der Industrie mit Werkswasser und auch der Bevölkerung mit Trinkwasser ihre Lösung. Auch den Ausbau des Schulwesens im Oberberg. Kreis hat er unterstützt und in Gummersbacher Schulausschüssen bis ins hohe Alter mitgewirkt. – Als Abgeordneter in Berlin hatte er sich 1917 zur Vaterlandspartei bekannt. 1919 gründete er im Bergischen Lande die Deutschnationale Volkspartei mit. Daß er in nationalliberalen Bahnen weiter dachte, bekundete er 1924 durch seinen Eintritt in den Vorstand des von Paul Bang gegründeten „Bundes für Nationalwirtschaft und Werksgemeinschaft“.|

  • Auszeichnungen

    KR.

  • Literatur

    Erinnerungen an KR B. K. 1851-1936, hrsg. v. Adolf Krawinkel u. R. Kaufmann (Groß-N) mit Btrr. v. H. Ellenbeck, A. Dresbach u. G. Traub, 1937;
    W. Herrmann, Leop. Krawinkel, Trikotagen-, Wirk- u. Strickwarenfabrik, Spinnnerei, Bergneustadt u. Vollmerhausen, in: Monogrr. Rhein.-Westfäl. Unternehmungen I, 1951, S. 78 f.;
    150 J. Leop. Krawinkel, Strick- u. Wirkwarenfabrik, Spinnerei, Festschr., 1956;
    E. Habermas, B. K., in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogrr. VIII, 1962, S. 75-93 (P).

  • Autor/in

    Walther Herrmann
  • Zitierweise

    Herrmann, Walther, "Krawinkel, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 725-726 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13644766X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA