Dates of Life
1802 – 1877
Place of birth
Liebenwalde Kreis Oranienburg
Place of death
Berlin
Occupation
Bankier
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 136441335 | OGND | VIAF: 80783917
Alternate Names
  • Krause, Wilhelm (bis 1873)
  • Krause, Wilhelm von
  • Krause, Wilhelm (bis 1873)
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Krause, Wilhelm von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136441335.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Christian Wilhelm K. (1753-1813), Garnisons- u. Feldprediger, seit 1801 Pfarrer in Liebenwalde, S d. Bäckermeisters Michael in Stargard (Pommern) u. d. Dorothea Luise Kobs;
    M Anna Elisabeth (1770–1830), T d. Pfarrers Joh. Ziesemer in B. u. d. Anna Elisabeth Weinholdt;
    Berlin 1835 Florentine (1816–73), T d. Rentiers Rudolph Gallisch in B. u. d. Dorothee Klitzing;
    2 S, 1 T, u. a. Friedrich Wilhelm (1838–1923), Nachf. K.s, Bankier u. Eisenhüttenbes.

  • Biographical Presentation

    K., der zunächst in Berlin im Bankfach tätig war, erwarb in den 1850er Jahren den größten Teil der Aktien des „Aktienvereins Eisenhüttenwerk Neusalz“. Dieses Werk war 1827 gegründet worden mit dem Ziel, die in der Umgebung von Neusalz/Oder reichlich vorkommenden Raseneisenerze zu verhütten. Das Unternehmen stellte auch gußeiserne Artikel (Kochtöpfe, Heizöfen) her und betrieb ein Emaillierwerk. Nach Schwierigkeiten in den 1840er Jahren war auch die Produktion von Luftheizungsapparaten, Papierwalzen, gußeisernen Dachziegeln und Textilmaschinen aufgenommen worden, doch hatte sich gezeigt, daß die Rentabilität der Raseneisenverhüttung unwiderruflich dahin war. 1858 löste K. den Aktienverein auf und war seit 1862 alleiniger Besitzer des Eisenhütten- und Emaillierwerks. Durch systematische Modernisierung, den Bau eines zweiten Hochofens, eines zweiten Kupolofens und einer neuen Emaillierhütte vermochte K., den technischen Rückstand des Werks in kurzer Zeit aufzuholen und den Übergang zum Großbetrieb zu vollziehen. Die Entwicklung der niederschles. Braunkohlenindustrie war für K. Anlaß, das neue Heizmaterial einzuführen und den Bau von Pumpwerken für Braunkohlengruben zu beginnen. Auch der Dampfmaschinenbau wurde aufgenommen sowie die Herstellung von Lokomotiv-Wasserkränen. Als Folge der beträchtlichen Verteuerung der Holzkohle und des Eisenerzes wurden die Kosten für die Roheisenproduktion so hoch, daß K. sich 1877 entschloß, den Hochofenbetrieb stillzulegen und lediglich im Kupolofen umgeschmolzenes Roheisen, das unter anderem aus Oberschlesien und England bezogen wurde, zu verarbeiten. Da es Werkstätten zur Bearbeitung der Gußteile sowie zur Maschinenproduktion in der Umgebung von Neusalz nicht gab, wurde der Gießerei eine Maschinenbauanstalt angeschlossen; hier produzierte man Dampfmaschinen, Einrichtungen für Brennereien und Kartoffelstärkefabriken sowie Transmissionen.

    Nach K.s Tod ging das Unternehmen in den Besitz seines Sohnes Friedrich Wilhelm jr. über. Er rüstete das Neusalzer Werk mit modernen Maschinen und Gießereieinrichtungen aus. Durch Spezialisierung konnte die Konkurrenzfähigkeit weiter gesteigert werden. Aus den Betriebsabteilungen Eisengießerei, Stahlgießerei, Tempergießerei, Maschinenbauanstalt, Pumpenfabrik, Öfen- und Herdefabrik, Emaillierwerk, Galvanische Anstalt, Verzinnerei, Schmiede, Schweißerei wurden Produkte in das In- und Ausland geliefert. Das Unternehmen beschäftigte 1911 1 500 Personen. Es bestand bis 1945.

  • Literature

    Gesch. v. Neusalz a. d. Oder, bearb. v. P. Bronisch, 1893;
    Industrie- u. Ingenieurwerke in Mittel- u. Niederschlesien, Festschr. z. 52. Hauptverslg. d. VDI in Breslau 1911, 1911;
    Krausewerke 1827-1927, 1927;
    Schlesien, Bodenschätze u. Industrie, Waren- u. Firmenkundl. Hdb., 1936, S. 569;
    Zum Neuen Saltze, Darst. u. Qu. z. Gesch. d. Stadt Neusalz (Oder), III: Stadtbaugesch., bearb. v. W. G. Schulz, 1961;
    K. Fuchs, Schlesiens Industrie. Eine hist. Skizze, 1968.

  • Author

    Konrad Fuchs
  • Citation

    Fuchs, Konrad, "Krause, Wilhelm von" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 709 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136441335.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA