Lebensdaten
1838 – 1913
Geburtsort
Treuenbrietzen
Sterbeort
Berlin-Steglitz
Beruf/Funktion
Papierindustrieller
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 136441165 | OGND | VIAF: 80783794
Namensvarianten
  • Krause, Max
  • Krause, Max Georg Wilhelm

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Zitierweise

Krause, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136441165.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1776–1839), Obersteuerkontrolleur u. Brennereidir., S d. Georg (s. Gen. 1);
    M Henriette (1805–86), T d. Christoph Günther, Hausgenosse in Jonitz, danach in Großkühnen, später Handarbeiter in Dessau, u. d. Sophie Ketschau;
    Stief-V Friedrich Wilhelm Samuel Walther ( 1848), Dekorationsmaler in Magdeburg;
    Ov Friedrich (s. 1);
    - Güstrow 1868 Johanna (1848–1929), T d. Ludwig Waltenberg (1818–93), Musiker, später Papier- u. Klavierhändler in Güstrow, u. d. Wilhelmine Siems;
    8 S, 4 T, u. a. Max (1870–1955), Fabrikbes., ihm gelang es, alle Verbände d. Papierkäufer Dtld.s in d. „Bund Dt. Vereine d. Verlages, d. Druckes u. d. Papierverarbeitung“ zusammenzufassen, auch d. gewerbl. Rechtsschutz, d. Warenzeichengesetz u. d. Festlegung v. Handelsusancen u. Normen in d. Papierindustrie sind mit seinem Namen verbunden, Felix (1873–1943), Landschaftsmaler u. Radierer in B. (s. ThB).

  • Biographie

    K. wurde im Pichelschen Waisenhaus in Burg bei Magdeburg erzogen und trat 1853 als Lehrling in die Magdeburger Papierhandlung Johann Fr. Deneke ein. Seit 1859 Verkäufer im Außendienst bei der Papierfabrik Gebrüder Hoesch in Düren, empfing er auf zahlreichen Reisen durch Europa starke Anregungen und entwickelte ein Konzept, das in der ganzen Branche Schule machte. Damals wurde Briefpapier noch einzeln, in Bogen gerollt, über den Ladentisch verkauft, und Briefumschläge, soweit überhaupt schon industriell gefertigt, wurden ebenfalls ohne jegliche Verpackung geliefert. Diese Marktlücke brachte K. auf den Einfall, Briefpapier zusammen mit Umschlägen handlich verpackt in Kassetten auf den Markt zu bringen. Mit einem Kapital von 2 000 Talern machte er sich 1865 in Berlin selbständig und wurde dadurch zum Gründer einer Branche, die sich später weltweit entwickelte. Für diesen neuen Industriezweig schuf er den Namen „Papierausstattung“, eine Bezeichnung, die bald anerkannt wurde und bis heute erhalten blieb. Da die Bedeutung einer guten Verpackung vom Handel noch nicht gesehen wurde – Papier war bis dahin als Markenartikel unbekannt, und man glaubte, die Verpackung sei gegenüber dem Inhalt zu teuer –, ergaben sich beim Absatz der MK-Kollektion zunächst Schwierigkeiten. Die Verkaufsfunktion der Packung setzte sich aber durch – auch international –, und K.s Unternehmen wuchs beständig. Der organisatorisch begabte K. übte daneben wichtige Funktionen im Verbandswesen aus: als Gründer der Vereinigung für Zollfragen der papierverarbeitenden Industrie und des Papierhandels (später: Außenhandelsverband der papierverarbeitenden Industrie) schuf er eine für die Branche wichtige Institution, und als erster Vorsitzender des Papierindustrie-Vereins stand er fast 20 Jahre an der Spitze seines Verbandes. 1924 entstanden das Markenbriefpapier der Gelben-Serie sowie der populäre Werbevers „Schreibste mir, schreibste ihr, schreibste auf MK-Papier“. Nach Verlust der Werke in Berlin, Sakrau (Schlesien), Calbe (Saale) und der Auslandsfilialen in Folge des 2. Weltkrieges wurde 1952 im Westen, zunächst in Wiesbaden, dann in Mainz, die Produktion wieder aufgenommen. Die rückläufige Branchenkonjunktur brachte 1972 das Familienunternehmen in eine Liquiditätskrise, so daß es nach einem Vergleich 1973 stillgelegt wurde. Markenrechte, Herstellung und Vertrieb gingen auf die Firma Baier & Schneider in Heilbronn über.

  • Werke

    Erinnerungen an d. 1.4.1885;
    Lebensansichten, gewonnen in e. 60j. Berufsleben, 1912.

  • Literatur

    50 J. im Dienste d. Papierindustrie, hrsg. v. M. K., 1902 (P);
    A. Techow, Gesch. d. Fam. K., 1931 (P);
    R. Krause, Markenbildung in d. Briefpapierindustrie, in: Der Markenartikel Nr. 5, 1936;
    H. Richter, M. K. d. Sohn, M. K. d. Vater, 1938 (P);
    75 J. M. K., 1939;
    100 J. M. K., in: FAZ v. 22.3.1965;
    Schreibste mir in roten Zahlen: MK-Papier am Ende, in: Wiesbadener Kurier v. 12.12.1972.

  • Porträts

    Büste v. E. M. Geyger (in Fam.bes.).

  • Autor/in

    Hans-Henning Zabel
  • Zitierweise

    Zabel, Hans-Henning, "Krause, Max" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 699 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136441165.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA