Lebensdaten
1679 – 1753
Geburtsort
Bichel bei Weißensee bei Füssen (Allgäu)
Sterbeort
Edelstetten bei Krumbach (Schwaben)
Beruf/Funktion
Architekt ; Stukkator
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133637735 | OGND | VIAF: 3668368
Namensvarianten
  • Kramer, Simpert
  • Kraemer, Simpert
  • Kramer, Simpert
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Kraemer, Simpert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133637735.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Mang, Maurer u. Stukkator, ließ sich 1694 in Altenberg b. Dillingen nieder, wo 1693 d. Schloßbau begonnen hatte, tätig an Stiftsanlage u. Kirchturm d. Damenstifts Edelstetten 1700-06;
    M Barbara Fischer (* 1644) aus Oberried-Weißensee;
    B Leopold (* 1683), Maurer;
    - 1703 Gaudentia Grainer ( 1749);
    S Joh. Martin (1713–82), Baumeister, baute 1740-67 d. Kirchen in Deubach. Krumbach, Attenhausen u. Oberstotzingen;
    E Joachim (1740–1824), Maurermeister in Donauwörth;
    Ur-E Leonhard (1779–1846), Stadtschreiber u. Lokalhistoriker in Donauwörth;
    Urur-E Jos. Ludw. Frdr. (1810–61), Baumeister u. Ing., seit 1846 Prof. f. Math., Bau- u. Maschinenbaukde, a. d. Landwirtsch. Zentralschule in Schleißheim, Joh. Nepomuk (1816–74), Jurist, Maler, Altertumsforscher u. Numismatiker.

  • Biographie

    Wo K. die Ausbildung im Bauwesen erhalten hat, ist bis jetzt nicht festgestellt, vielleicht bei dem Vorarlberger Valerian Brenner in Günzburg. Aus seinem künstlerischen Werdegang ist ersichtlich, daß neben der Förderung und Anregung durch den Ottobeurer Architekten P. Christoph Vogt und den Elchinger Stiftsmaurermeister Christian Wiedemann auch die großen Vorarlberger Baumeister auf ihn gewirkt haben. 1703 wurde K. in Edelstetten ansässig. 1705 (kaum schon um 1693) arbeitete er mit seinem Vater als Stukkator in Schloß Kronburg bei Memmingen. Seit 1708 besorgte er den Bau der Stiftskirche Edelstetten (Weihe 1712). Durch P. Christoph Vogt OSB, den Entwerfer der Stiftskirche Edelstetten, kam K. in den Dienst des Benediktiner-Reichsstifts Ottobeuren. Dort baute er zunächst nach Vogts Plänen 1713-15 die Pfarrkirche auf dem Theinselberg über Lachen (Rundbau; 1723 Langhaus; 1746 abgebrannt). 1717-24 erstellte er die große Klosteranlage von Ottobeuren, die er 1739 noch durch die „Beamtengebäude“ ergänzte. Daneben renovierte und baute er einige Kirchen des Stiftsgebietes (Hawangen 1722, Benningen 1725–27, Ungerhausen 1734), wohl auch den stattlichen Pfarrhof in Attenhausen, 1730. Zweifellos vermittelt durch Stift Edelstetten, reichte K. vor Mai 1729 Entwürfe für eine Neuanlage des Damenstifts Lindau samt Kirche ein. Seit 1736 arbeitete er die Planung der Stiftskirche von Ottobeuren aus (Grundsteinlegung 1737). Diese Entwürfe zeugen von reifster Meisterschaft, ihre Ausführung geriet allerdings aus verschiedenen ungünstigen Umständen ins Stocken. 1748 wurde Johann Michael Fischer zur Redaktion der Entwürfe und zur Weiterführung des Baus berufen, 1749 schied K. aus der Bauleitung aus. Am Schluß seines Lebenswerks steht 1752 die Kirche des Prämonstratenser-Reichsstifts Roggenburg bei Neu-Ulm, deren Errichtung als Mitarbeiter und Nachfolger bis 1757 sein Sohn Johann Martin besorgte. Sie gehört zu den geglücktesten sakralen Bauschöpfungen des Rokoko im östlichen Schwaben und sichert – neben Ottobeuren – K. einen hervorragenden Platz unter den süddeutschen Baumeistern des 18. Jahrhunderts

  • Werke

    Weitere W Kirche in Unterbleichen (Krumbach), 1712;
    Stukkatur d. Langhauses d. Pfarrkirche Dinkelscherben (Augsburg), 1717;
    Kirche in Hammerstetten (Günzburg;
    Weihe 1720);
    Wallfahrtskirche Vesperbild (Krumbach), 1725 f. (abgebrochen 1754);
    Langhaus d. Wallfahrtskirche auf d. Allerheiligenberg b. Scheppach (Günzburg), 1731 f.;
    Umbau u. Stukkierung d. Pfarrkirche Neuburg an d. Kammel, 1733;
    Erhöhung d. Turms d. Pfarrkirche in Krumbach, 1750.

  • Literatur

    A. Feulner, Veröff. d. Ottobeurer Entwürfe, in: Münchner Jb. d. Bildenden Kunst 8, 1913, S. 46 ff.;
    N. Lieb, Ottobeuren u. d. Barockarchitektur Ostschwabens, 1933 u. 1934;
    ders., S. K. u. s. Fam., in: Lb. a. d. Bayer. Schwaben IV, 1955, S. 260 ff. (Qu., L);
    ders., Barockkirchen zw. Donau u. Alpen, 1953, ⁴1976;
    Bayer. Kunstdenkmale: IV Stadt u. Landkr. Memmingen, 1959, XXIV Stadt u. Landkr. Neu-Ulm, 1966, XXVII Landkr. Illertissen, 1967, XXIX Landkr. Krumbach, 1969, XXX Landkr. Augsburg, 1970, XXXI Landkr. Mindelheim, 1971;
    A. H. Konrad, Der Landkr. Krumbach II, 1970, bes. S. 33 ff. (H. Habel);
    H.-M. Gubler, Damenstift Lindau, in: Das Münster 24, 1971, S. 41 ff.;
    K. H. Koepf, Joseph Dossenberger, 1973;
    H. Wichmann, Bibliogr. d. Kunst in Bayern III, 1967, S. 245;
    K. Schwager, Zur frühen Planungs- u. Baugesch. d. Klosters Ottobeuren, in: Zs. d. Histor. Ver. f. Schwaben 71, 1977, S. 70-80;
    ThB (unter Kramer).

  • Autor/in

    Norbert Lieb
  • Zitierweise

    Lieb, Norbert, "Kraemer, Simpert" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 637-638 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133637735.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA