Dates of Life
1862 – 1948
Place of birth
Leipzig
Place of death
Leipzig
Occupation
Elektroindustrieller
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 132973596 | OGND | VIAF: 55323000
Alternate Names
  • Körting, Max
  • Körting, Max
  • Cörting, Max

Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Körting, Max, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132973596.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Eduard (1827–76), Inh. e. Großtischlerei in L., S d. Gutsbes. Joh. Gottlob (1787–1873) in Eutritzsch u. d. Johanna Schubert;
    M Friederike (1840–1925), T d. Maurermeisters u. Häuslers Joh. Christian Kornagel in Lüptitz u. d. Joh. Christiana Gey;
    1891 Antonie (1873–1961), T d. Bäckermeisters Otto Bärwinkel (1838–96) in L. u. d. Anna Arras;
    1 S, 2 T, u. a. Fritz (* 1898), Kaufmann, seit 1930 Vorstandsmitgl. d. Körting & Mathiesen AG, Charlotte (* 1897, Robert Böker, * 1885, 1923-45 Vorstandsmitgl. d. Plessaer Braunkohlenwerke in Plessa/Niederlausitz, Konstrukteur e. Präzessions-Himmelsglobus [im Dt. Mus. München], Wissenschaftshistoriker, s. L).

  • Biographical Presentation

    K. absolvierte 1877-80 eine Lehre in einer Leipziger Feinmechanik-Werkstätte. Gleichzeitig besuchte er Abendkurse der Gewerbeschule. Anschließend arbeitete er bei Firmen in Innsbruck, Zürich, Neuchâtel und Genf, seit 1884 bei Zeiss in Jena und seit 1886 in der Leipziger Elektrogroßhandlung Schumann & Köppe, wo er die Bekanntschaft von Wilhelm Mathiesen (1859–1936) machte, der dort als Werkmeister tätig war. Mathiesen war bemüht, eine neuartige Bogenlampe zu konstruieren. Den bisherigen Lampen fehlte der ruhige Brand, die Regulierung des Nachschubs der Kohlen und die Stabilität im Betrieb. Angeregt durch Ausstellungen in München (1882) und Wien (1883) und ermutigt durch den überall zu beobachtenden Aufschwung der elektrotechnischen Industrie, entschlossen sich K. und Mathiesen zur Gründung einer Bogenlampenfabrik. 1889 wurde die Firma Körting & Mathiesen als OHG gegründet. K.s Mutter stellte ihr gesamtes Vermögen von 13 000 Mark dem jungen Unternehmen zur Verfügung. Der Absatz der „K & M“-Lampe“ entwickelte sich so günstig, daß die Fabrikation schon 1893 in ein größeres Fabrikgebäude in Leutzsch bei Leipzig verlegt werden mußte. 1894 wurde die 10 000. und 1897 die 50 000. Bogenlampe geliefert. Zunehmende Bedeutung erlangte der Export, vor allem nach England, Frankreich und Rußland. 1900-08 wurden Tochterunternehmen in London, Brüssel, Paris, New York und Chicago gegründet. 1901 erfolgte die Umwandlung der Firma in eine Familien-AG.

    Von großer Bedeutung für die weitere günstige Entwicklung des Unternehmens wurde, daß K. die Patente einer selbstregulierenden und dabei ungewöhnlich lichtstarken Flammenbogenlampe zu erwerben vermochte, die Heinrich Beck erfunden hatte. Durch Anwendung der Carbone-Kondensationsglocke konnte diese Lampe zu langer Betriebsdauer verbessert werden. Ihre Einführung war epochemachend für die Weitraumbeleuchtung. Die Erfindung der bedienungsfreien und betriebsbilligen Halbwattlampe schien dem weiteren Aufstieg des Unternehmens seit 1913 eine Grenze zu setzen. Doch nun gelang K. ein Durchbruch auf dem Gebiet der lichttechnisch-wissenschaftlichen Armaturen-Gestaltung durch ein System besonders geformter und mit Spezialgläsern versehener Leuchten, das unter der Schutzmarke „Kandem“ auf den Markt kam. Weitere Schwerpunkte des Programms waren Flutlichtbeleuchtung, Anstrahlungen, Scheinwerferbau für die Marine, indirekte Raumbeleuchtung und Hochleistungs-Filmlampen Seit 1911 wurden außerdem Glühlampen und Kochgeräte hergestellt. K. erkannte den Wert einer gründlichen Facharbeiterschulung und richtete 1908 in seinem Betrieb eine modern ausgestattete Lehrlingswerkstatt ein.

    Nach dem 1. Weltkrieg setzte sich die günstige Entwicklung des Unternehmens fort. Zweigwerke entstanden in den Niederlanden, Polen, der Tschechoslowakei und Italien. Eine Abteilung für Radiotechnik wurde 1925 ausgegliedert und von zwei Mitarbeitern K.s – Wilhelm Dietz und Oswald Ritter – als selbständige Firma unter dem Namen „Körting-Radiowerke“ weitergeführt. Die Weltwirtschaftskrise brachte einen empfindlichen Rückschlag, auf den jedoch eine rasche Erholung folgte. Im 2. Weltkrieg stand der Großscheinwerferbau (Großspiegel-Konstruktion von R. Böker) im Vordergrund. Das unzerstört gebliebene Werk in Leutzsch wurde 1945 demontiert und 1946 enteignet. 1949 wurde in Limburg/Lahn die Produktion unter der Firma „Kandem-Apparate und Leuchtenbau GmbH“ wieder aufgenommen. Das bis 1963 von K.s Sohn Fritz geleitete Unternehmen wurde 1962 vom Philips-Konzern übernommen. Auch die Körting-Radiowerke nahmen 1949 in Grassau/Chiemsee die Produktion wieder auf und wurden zu einem führenden Unternehmen der Branche.

  • Literature

    H. Voigt, Nachdenkliches u. Heiteres aus d. ersten J.zehnten d. Elektrotechnik, 1925;
    K.sche Familiennachrr., 1941;
    Ch. Böker, M. K. z. Gedächtnis, in: Dt. Fam.archiv 36, 1967, S. 87-100 (P);
    Kandem 1889/1939, 1939;
    75 J. Kandem, 1964 (P); - Zu R. Böker: Ch. Böker, in: Dt. Fam.archiv 61, 1974, S. 287-304 (W, P);
    F. Schmeidler, Der Präzessionsglobus u. d. anderen wiss. Arbb. v. R. B., 1978 (P).

  • Author

    Charlotte Böker
  • Citation

    Böker, Charlotte, "Körting, Max" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 401-402 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132973596.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA