Lebensdaten
1878 – 1936
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Halle/Saale
Beruf/Funktion
Pharmakologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 128187344 | OGND | VIAF: 47806552
Namensvarianten
  • Kochmann, Martin
  • Kochmann, M.
  • Cochmann, Martin
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Kochmann, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128187344.html [17.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus jüd. Kaufm.fam. in B.;
    V Aron, Kaufm.;
    M Olga Zweig;
    1908 Sophie, T d. Ratsherrn Gabbe in Greifswald;
    2 S.

  • Biographie

    K. studierte Medizin in Berlin (1896–98) und in Breslau (1898–1901). 1902 wurde er in Jena zum doctor medicinae promoviert. Es folgten Assistentenjahre in Jena bei dem Pharmakologen Heinrich Kionka (1902–04), bei Jean-François Heymans in Gent (1904–06) und bei Hugo Schulz in Greifswald (1906–14), wo sich K. 1907 für Pharmakologie habilitierte und 1911 zum Professor ernannt wurde. 1914 ging er als Oberassistent zu Erich Harnack nach Halle und blieb auch unter Oscar Gros (1915–19) in dieser Stellung. 1921 wurde K. Ordinarius für Pharmakologie und Direktor des Pharmakologischen Instituts in Halle.

    Als das „Reichsbürgergesetz“ erlassen wurde, bat K. 1935 selbst um seine Entlassung, die nach wenigen Tagen in Form der zwangsweisen Beurlaubung und Versetzung in den Ruhestand erfolgte. Gleichzeitig sicherte man ihm für seine „Bestrebungen, im Auslande wissenschaftliche Arbeitsmöglichkeiten zu erlangen“, ministerielle Unterstützung zu. Nachdem K. im Oktober 1935 das Institut formell übergeben und sich abgemeldet hatte, verhaftete man ihn im Sommer 1936 unter dem Verdacht der „Begünstigung staatsfeindlicher und hochverräterischer Bestrebungen“: im Institut waren – als polizeiliches Gewahrsamsgut schon seit 1928 eingelagert – größere Mengen von Cyankali aufgefunden worden. K. erhängte sich in der Untersuchungshaft.

    K.s vielfach wegweisenden wissenschaftlichen Arbeiten – darunter allein circa 130 Beiträge in Fachzeitschriften – galten vor allem den Narkosemitteln und der Theorie ihrer Wirkungsweise, dem Eisen- und Calcium-Stoffwechsel und, in Zusammenarbeit mit holländischen Forschern (unter anderem Magnus in Utrecht), den weiblichen Sexualhormonen.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1924).

  • Werke

    Mehrere Kap. in: Heffters Hdb. d. Experimentellen Pharmakologie I, 1923: Inhalationsanaesthetica, S. 133-261, Alkohol, S. 262-388, Schlafmittel, S. 389-448, Theorie d. Wirkung d. Narkotica aus d. Alkoholreihe, S. 449-69;
    ebd., Erg.-Werk 2, hrsg. v. W. Heubner u. J. Schüller, 1936: Narkotica d. Fettreihe;
    Pharmakol. d. Verdauungsdrüsen, in: Bethes Hdb. d. normalen u. patholog. Physiol. III, 1927;
    Methoden z. Unters. glattmuskeliger Organe, in: Abderhaldens Hdb. d. biolog. Arbeitsmethoden V, 5 A, 1936, S. 843-904.

  • Literatur

    R. Zaunick, in: Pharmazie 3, 1948, S. 335;
    H.-H. Eulner, Aus d. Gesch. d. Pharmakol. Inst. zu Halle, in: Arzneimittelforsch. 5 1955, S. 553-57 (P);
    Fischer;
    Kürschner, Gel.-Kal., 1931;
    Pogg. VII a.

  • Porträts

    Phot. (Pharmakolog. Inst. d. Univ. Halle).

  • Autor/in

    Hans-Heinz Eulner
  • Zitierweise

    Eulner, Hans-Heinz, "Kochmann, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 285 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128187344.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA