Lebensdaten
1886 – 1971
Geburtsort
Posen
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Theaterwissenschaftler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118777556 | OGND | VIAF: 110964458
Namensvarianten
  • Knudsen, Hans
  • Knudsen, Hans A.
  • Knudsen, Hans August Heinrich

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Zitierweise

Knudsen, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118777556.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian (1849–1933), Rendant in P., S d. Papiermachergesellen Hans Knutzen in Flensburg (Landwirts-S aus Ganløse b. Frederiksborg) u. d. Christina Jensen;
    M Mathilde Schreiber (1862–1932);
    Posen 1911 Emmy (1888–1969), T d. Kaufm. August Brecht in P. u. d. Agnes Zerbst;
    2 S Knud (* 1916), Dr. phil., Bildhauer, Rüdiger (* 1920), Dr. phil., Chefredakteur.

  • Biographie

    Nach dem Abitur an der Posener Marienschule studierte K. seit 1905 in Greifswald und Berlin deutsche und klassische Philologie und promovierte 1908 mit dem Thema „Schiller und die Musik“. Danach unterrichtete er als Studienrat in Berlin. 1912 erschien mit seiner Monographie „Heinrich Beck, ein Schauspieler in der Blütezeit des Mannheimer Theaters“ eine der ersten Untersuchungen, die die moderne theaterwissenschaftliche Methode unter Beweis stellte. 1918 trat K. in den Vorstand der „Vereinigung künstlerischer Bühnenvorstände“ ein (1926-34 Archivar dieser Vereinigung) und übernahm die Redaktion der Zeitschrift „Die Scene“. Seit 1920 war er Theaterkritiker und Rezensent für die „Preußischen Jahrbücher“, die „Rheinisch Westfälische Zeitung“, die „Deutsche Tageszeitung“, den „Angriff“ und andere. 1923-25 war K. Generalsekretär der „Gesellschaft für Theatergeschichte“ und betreute deren Publikationen. Im selben Jahr (1923) wurde er Assistent Max Herrmanns am neugegründeten Theaterwissenschaftlichen Institut der Berliner Universität und Mitglied des künstlerischen Ausschusses der Volksbühne, 1945-60 schließlich Vorstandsmitglied der „Freien Volksbühne“ und stellvertretender Vorsitzender des Gremiums für die Verleihung des Gerhart-Hauptmann-Preises. Seit 1925 lehrte K. als Dozent am „Deutschen Institut für Ausländer“ an der Universität Berlin, im Jahr darauf an der Schauspielschule des Deutschen Theaters, nach dem 2. Weltkrieg an der Max-Reinhardt-Schule. 1931 übernahm er die Herausgabe der wissenschaftlichen Buchreihe „Theater und Drama“ (34 Bände), 1935-38 leitete er die Redaktion der Zeitschrift „Die Bühne“. 1938 erhielt K. am Berliner Theaterwissenschaftlichen Institut einen Lehrauftrag (außerordentlicher Professor). 1948 wurde er zum ordentlichen Professor an der Freien Universität Berlin ernannt und begann mit dem Aufbau des neuen Theaterwissenschaftlichen Instituts. In seinen Forschungen, besonders durch sein Hauptwerk, die „Deutsche Theatergeschichte“ (²1970), erwies sich K. als Positivist. Es ging ihm in erster Linie um die Rekonstruktion vergangener theatralischer Leistungen, ohne daß er dabei die Verbindung zum Theater der Gegenwart verlor: Er betraute Bühnenschaffende mit Lehraufträgen am Theaterwissenschaftlichen Institut, gründete eine Studentenbühne und hielt zahlreiche Vorträge im In- und Ausland. K.s engagiertes Eintreten für eine junge Disziplin erntete nicht nur Anerkennung, sondern auch Mißtrauen und Ablehnung.

  • Werke

    Weitere W u. a. Der Dichter Hermann Burte, 1918;
    Büchner u. Grabbe, 1921;
    Das Studium d. Theaterwiss. in Dtld., ²1927 (span. 1931);
    Theaterkritik, 1928;
    Goethes Welt d. Theaters, 1949;
    Theaterwiss., Werden u. Wertung e. Univ.disziplin, 1950;
    Theaterwiss. u. lebendiges Theater, 1951;
    O. E. Hasse, 1960;
    Dt. Theater in Posen -Erinnerungen u. Btrr. zu s. Geschichte, 1961;
    Aus Dingelstedts Hess. Jugendzeit, 1964;
    Methodik d. Theaterwiss., 1971. -
    Bibliogr. T. I, 1951, hrsg. v. H. Frenzel, II u. III, 1966/71, hrsg. v. E. Schulz.

  • Literatur

    D. Wedel, Festprogr. z. 75. Geb.tag v. H. K., 1961;
    J. Wulf, Theater u. Film im 3. Reich, 1964;
    Theaterwiss. in Berlin, Beschreibende Bibliogr. d. am Theaterwiss. Inst. unter H. K. entstandenen Diss., 1966;
    20 J. Theaterwiss. an d. FU Berlin b. Prof. Dr. H. K., 1968 (P);
    E. Sterz, in: Die Bühnengenossenschaft 23, 1971, Nr. 3, S. 109 f.;
    E. Schulz, in: Maske u. Kothurn 17, 1971, H. 2, S. 129 ff.;
    G. Schöne, in: Theatre Research XII, Nr. 2, 1972;
    Dt. Bühnen-Jb. 1972, Jg. 80, S. 128 f.

  • Porträts

    Büste v. Knud Knudsen (S).

  • Autor/in

    Rolf Badenhausen
  • Zitierweise

    Badenhausen, Rolf, "Knudsen, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 228-229 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118777556.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA