Dates of Life
1907 – 1973
Place of birth
München
Place of death
München
Occupation
Geodät
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118723731 | OGND | VIAF: 69724382
Alternate Names
  • Kneißl, Max
  • Kneissl, Max
  • Kneissl, M.
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Kneißl, Max, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118723731.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Sebastian (1877–1931);
    M Walburga Schmidbauer (1875–1942);
    1936 Marianne Heigenmoser (* 1912);
    1 S, 2 T, u. a. Max (* 1938), Architekt u. Bildhauer.

  • Biographical Presentation

    K. studierte seit 1928 an der TH München Vermessungswesen, wo er die stärkste Prägung von seinen Lehrern Martin Näbauer und Sebastian Finsterwalder erhielt. Nach dem Diplom als Vermessungsingenieur 1931 unterzog er sich 1934, nach dreijähriger Referendarzeit, der Großen Staatsprüfung. Während der anschließenden Assistentenzeit bei Näbauer wurde er mit der Dissertation „Versteifung eines geodätisch ausgeglichenen Dreiecksnetzes durch die rechnerische Einbeziehung astronomischer Beobachtungen“ 1936 an der TH München promoviert. 1941 folgte die Habilitation mit der Abhandlung „Näherungsverfahren zum Zusammenschluß von Dreiecksnetzen“. 1936-46 und 1948-49 gehörte er dem Bayerischen Landesvermessungsamt an; in dieser Zeit betätigte er sich unter anderem beim Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und – im Rahmen seines Kriegsdienstes – beim Chef Kriegskarten- und -Vermessungswesen. 1949 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor und Direktor des Geodätischen Instituts an die TH München (Rektor 1958–60). Damit begann die eigentliche wissenschaftliche Laufbahn K.s, dessen bisherige praktische Erfahrungen ihm zeitlebens von größtem Nutzen waren. Seine Lehrtätigkeit zog einen großen Schülerkreis an, aus dem bedeutende Geodäten hervorgingen; sie veranlaßte ihn aber auch zu außerordentlichen ingenieurtechnischen Vermessungsarbeiten (unter anderem Einrichtung einer Basis und Normalstrecke im Ebersberger Forst (1958) als Maßstab für übergeordnete Netze und als Eichstrecke für moderne elektro-optische und elektronische Streckenmessung; Senkungsmessungen zum Beispiel der Sankt Martinskirche in Landshut; Dammvermessungen am Sylvensteinspeicher; Brückenvermessungen) und Gutachtertätigkeit. Hierher gehört auch die Organisation und Durchführung der „Internationalen Streckenmeßkurse“ (1953, 1955, 1957, 1961, 1965 und 1970) und der „Internationalen Kurse für Landkartendruck und -reproduktion“ (1956, 1960).

    1953 wurde K. zum ordentlichen Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt; vorausgegangen war 1950 die Wahl zum Ständigen Sekretär der Bayerischen Kommission für die Internationale Erdmessung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Damit konnte er zwei Vorhaben realisieren, die sein Lebenswerk werden sollten: Nach dem 2. Weltkrieg war für die Geodäten der Bundesrepublik das „Geodätische Institut Potsdam“ mit seinen Forschungseinrichtungen nicht mehr zugänglich. Auf Initiative von K. wurde 1949 (juristisch 1952) die Deutsche Geodätische Kommission (DGK)|bei der Akademie gegründet, deren erster Vorsitzender, dann Ständiger Sekretär von 1955 bis zu seinem Tode er war. Als weitere Neugründung geht auf K. das von dieser Kommission betriebene Deutsche Geodätische Forschungsinstitut (DGFI, 1952) zurück, dessen Direktor er ebenfalls bis zu seinem Tode war. Seitdem besitzt die Bundesrepublik Deutschland ein effektives wissenschaftliches Forum (die Kommission) und eine leistungsfähige Forschungseinrichtung für Geodäsie. – 1916 schloß die 1862 in Deutschland begründete, bis dahin von Potsdam aus geleitete Internationale Assoziation für Geodäsie (IAG) Deutschland von der Mitgliedschaft, damit von der internationalen Zusammenarbeit aus. Diesen Zustand beendet zu haben, war wiederum ein Verdienst von K. (Mit der Aufnahme Deutschlands verbunden war auch die Mitgliedschaft in der Dachorganisation, der Internationalen Union für Geodäsie und Geophysik.) Hier entfaltete K. mit organisatorischem Geschick eine fruchtbare wissenschaftliche Tätigkeit: 1954 gründete die IAG die „Kommission für die Neuausgleichung der europäischen Hauptnetztriangulationen (RETrig) “ und übertrug K. deren Leitung. Die Aufgabe erwies sich als schwierig (wissenschaftlich, technisch, politisch, sprachlich), konnte aber in Jahrzehnten zum Abschluß der ersten Phase gebracht werden. Seinem Weitblick ist auch zu verdanken, daß das Forschungsinstitut auf neuen Gebieten international Schritt halten, auf Teilgebieten sogar führend werden konnte. – Weitere internationale Aufgaben, die er leitend im Auftrag der IAG wahrnahm, war die Schaffung eines europäischen Gravimetereichsystems und einer Gravimetereichlinie von Nord-Norwegen bis Sizilien und, im gleichen Ausmaße, die Schaffung einer europäischen Basis-Traverse für ein geodätisches Satelliten-Weltnetz. – Neben zahlreichen Aufsätzen und Monographien aus dem Gesamtgebiet der Geodäsie und des Vermessungswesens gab K. die 10., völlig neu bearbeitete und neu gegliederte Ausgabe des 1877 von Wilhelm Jordan verfaßten, seit 1910 von H. P. O. Eggert weitergeführten, jetzt 12bändigen Werkes „Handbuch der Vermessungskunde“ heraus. Ferner begründete er die „Veröffentlichungen der Deutschen Geodätischen Kommission“.|

  • Awards

    Dr.-Ing. E. h. (Braunschweig 1957), Bayerischer Verdienstorden (1959), Dr. d. techn. Wiss. E. h. (TH Graz 1966);
    Ehrenmitgl. d. Österr. Ver. f. Vermessungswesen (1956) u. d. Präsidiums d. IAG (1967);
    Friedrich-Robert-Helmert-Denkmünze in Gold (1969);
    Gr. Bundesverdienstkreuz (1972).

  • Literature

    H. Wolf, Zum 65. Geb.tag v. M. K., = Veröff. d. DGK, R. E, H. 15, 1972 (vollst. W-Verz., P);
    ders., Das Leben u. Wirken v. M. K., in: Berr. üb. d. Vollsitzung d. DGK am 12. u. 13.4.1973 u. üb. d. Verwaltungssitzung am 23.11.1973 in München, 1974, S. 55-65;
    G. Eichhorn, in: Zs. f. Vermessungswesen 98, 1973, S. 477-79;
    E. Messerschmidt, in: Mitt.-Bl. d. Dt. Ver. f. Vermessungswesen, Landesver. Bayern, 25, 1973, S. 220-27 (P);
    F. Kobold, in: Bull. géod. 111, 1974, S. 5-8;
    K. Rinner, in: Österr. Zs. f. Vermessungswesen u. Photogrammetrie 61, 1973, S. 81 f.

  • Author

    Gottlob Kirschmer
  • Citation

    Kirschmer, Gottlob, "Kneißl, Max" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 175-176 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118723731.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA