Lebensdaten
1887 – 1978
Geburtsort
Liegnitz
Sterbeort
Kiel
Beruf/Funktion
Hygieniker ; Arzt
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 132814714 | OGND | VIAF: 6105068
Namensvarianten
  • Klose, Franz
  • Klose, Hugo Julius Franz

Orte

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Zitierweise

Klose, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132814714.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes, Architekt, aus schles. Landwirtsfam.;
    M N. N.;
    1913 Käte Groß.

  • Biographie

    K. studierte Medizin in Göttingen, Breslau und an der Kaiser-Wilhelms-Akademie in Berlin und wurde als Militärarzt zum Reichskommissar zur Bekämpfung des Typhus in Saarbrücken kommandiert. Im 1. Weltkrieg entwickelte er ein polyvalentes Gasödemserum und war zeitweise Oberarzt beim beratenden Hygieniker der 5. Armee und Leiter des bakteriologischen Feldlabors, 1917 bis August 1919 Leiter des hygienisch-bakteriologischen Laboratoriums der Kaiser-Wilhelms-Akademie. 1919 wurde er Stadtarzt und Leiter des Städtischen Krankenhauses in Wittenberge, 1923 Stadtmedizinalrat in Kiel, wo er gleichzeitig Dezernent für die Jugendwohlfahrt und das Sozialamt wurde. 1935 habilitierte er sich an der Universität Kiel und erhielt einen Lehrauftrag für Sozialhygiene. Im 2. Weltkrieg war K. Oberstarzt und beratender Hygieniker im Wehrkreis III. Von 1919 bis 1945 war er auch Vertrauensarzt der Reichsversicherungsanstalt. 1945 leitete er das Gesundheitswesen der Stadt Kiel und nahm 1946 den Ruf auf das Ordinariat für Hygiene und als Direktor des Hygiene-Instituts der Universität Kiel an. Er organisierte die Seuchenbekämpfung in Schleswig-Holstein. 1952-53 war er mit dem Aufbau des neu zu schaffenden Bundesgesundheitsamts beauftragt. Dann übernahm er als Ministerialdirektor die Leitung der Gesundheitsabteilung im Bundesministerium des Innern. Von Anfang an bemühte er sich um Vereinheitlichung im öffentlichen Gesundheitswesen für die gesamte Bundesrepublik, weil nur dadurch ein wirkungsvoller Gesundheitsschutz der Bevölkerung möglich war. Seit 1955 im Ruhestand, wirkte er weiter als einflußreicher Vertreter der Bundesrepublik auf internationalen Gesundheitskonferenzen, als Präsident des Grünen Kreuzes, Vorsitzender der Kommission für Ernährungsfragen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und bis 1964 als Präsident der Deutschen Zentrale für Volksgesundheitspflege. K. beschäftigte sich mit Untersuchungen über anaerobe Wundinfektionen, mit Fragen des Impfschutzes und vielen Problemen des öffentlichen Gesundheitswesens.|

  • Auszeichnungen

    Dr. med. h. c. (FU Berlin 1967).

  • Werke

    Bibliogr., v. K. zusammengestellt (bis 1967), in d. Berliner Med. Zentralbibl.

  • Literatur

    R. Polacsek, in: Hippokrates 33, 1962, S. 623 f. (P);
    F. Fiebig, in: Landarzt 38, 1962, S. 851 f.;
    A. Rainer, ebd., S. 852-54;
    Behringwerk-Mitt., H. 41, 1962 (P);
    H. Gärtner, in: Schleswig-Holstein. Ärztebl. 25, 1972, S. 333 f.;
    ders., ebd. 30, 1977, S. 533 f.;
    Rebentisch, in: Wehrmed. Mschr. 21, 1977, S. 225-27;
    Kürschner, Gel.-Kal. (W).

  • Autor/in

    Manfred Stürzbecher
  • Zitierweise

    Stürzbecher, Manfred, "Klose, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 123 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132814714.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA