Lebensdaten
1862 – 1934
Geburtsort
Bremen-Vegesack
Sterbeort
Bremen-Grohn
Beruf/Funktion
Kaufmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13607118X | OGND | VIAF: 80477800
Namensvarianten
  • Klippert, Friedrich

Orte

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Zitierweise

Klippert, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13607118X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1829–92), Kaufm., seit 1875 auch Stadtschreiber in V., S d. Kreistierarztes Johannes in Fritzlar u. d. Wilhelmine Lange;
    M Clementine Charl. (1837–1917), T d. Georg Bachmann u. d. Regine Born;
    Elsfleth 1889 Henriette (1868–1933), T d. Schiffskapitäns Hinrich Janzen u. d. Adeline Bartels;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    K.s Name ist eng mit der Geschichte der Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellschaft AG (BVFG) und darüber hinaus mit der Entwicklung der deutschen Hochseefischerei verbunden. Nach Besuch der Realschule in Bremen-Vegesack und kaufmännischer Lehre wurde K. 1895 zum kaufmännischen Direktor der im selben Jahre von einem Konsortium Bremer und Vegesacker Aktionäre gegründeten BVFG bestellt. Das junge Unternehmen, zunächst als allgemeine Hochseefischereigesellschaft konzipiert, spezialisierte sich schnell unter der Leitung K.s mit eigens für die Treibnetzfischerei entwickelten und von der Bremer Vulkan, Schiffbau- und Maschinenfabrik, gebauten Loggern auf den reinen Heringsfang vor den Nordseeküsten Schottlands. Neben der – bereits auf See vorgenommenen – Zubereitung und Verwertung des Fanges betrieb die BVFG auch die Fabrikation von Tonnen, Kisten, Netzen, Korkwaren und anderen Ausrüstungsgegenständen. Zunächst zusammen mit Johann Albrecht Franzius, dem technischen Direktor, dann von 1900 bis zu seinem Tode als alleiniger Vorstand, führte K. die BVFG über die Anfangsschwierigkeiten hinweg und entwickelte sie zu einer der bedeutendsten deutschen Hochseefischereigesellschaften. Einem Teil der seit dem Rückgang der Segelschiffahrt in wirtschaftliche Not geratenen Bevölkerung des Vegesacker Raumes erwuchs mit der Hochseefischerei ein neuer Beschäftigungszweig, der Arbeitsplätze in ständig steigender Zahl zur Verfügung stellte. Die – sämtlich an den Bremer Vulkan vergebenen – Bauaufträge für die moderne Stahlloggerflotte von insgesamt 41 Schiffseinheiten trugen zur weiteren Belebung des Arbeitsmarktes bei. Der Ankauf des zunächst nur gepachteten Firmengeländes, die Vergrößerung der Anlagen, ein Eisenbahnanschluß sowie der Bau von Kühlhäusern und eigenen Trockendocks für den Schiffsreparaturbetrieb in den Jahren 1910-11 sicherten die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung der BVFG. Bei allem ökonomischen Einsatz für die Rentabilität des Unternehmens vergaß K. nie die Sorge für die ihm anvertraute Arbeiterschaft. Bereits 1907 kaufte er Wohnhäuser und Grundstücke, die er für das Sozialprogramm des Unternehmens zur Verfügung stellte. Während des 1. Weltkriegs, in dem Fahrzeuge und Mannschaften der BVFG von der Kaiserlichen Marine übernommen worden waren, ging ein großer Teil der Loggerflotte verloren. Die Nachkriegsjahre waren gekennzeichnet von Absatzkrisen und Überangeboten des Auslands auf dem deutschen Fischmarkt. Während viele der übrigen an der Unterweser in Elsfleth, Brake, Nordenham und Wesermünde (jetzt: Bremerhaven) beheimateten Heringsfischereigesellschaften der Rezession zum Opfer fielen, gelang es K., sie mit Hilfe des Reiches zu überwinden. Versuche, die BVFG nach Emden zu verlegen, wehrte er entschieden ab. Aufträge an den Bremer Vulkan zur Vergrößerung und Modernisierung der Fangflotte, ermöglicht durch Subventionen des Reiches, intensivierten die Bemühungen um die Arbeitsbeschaffung an der Unterweser in den Jahren der Weltwirtschaftskrise. Als K. starb, stand die BVFG an der Spitze der deutschen Heringsfischereigesellschaften.

  • Literatur

    Norddt. Volksztg. v. 13.-14.10.1934;
    H. Müller, in: Brem. Biogr. 1912–62, 1969, S. 276 f.

  • Autor/in

    Hartmut Müller
  • Zitierweise

    Müller, Hartmut, "Klippert, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 102 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13607118X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA