Lebensdaten
1815 – 1891
Geburtsort
Zeidler Bezirk Schluckenau (Nordböhmen)
Sterbeort
Zeidler Bezirk Schluckenau (Nordböhmen)
Beruf/Funktion
Textilindustrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136071066 | OGND | VIAF: 80477695
Namensvarianten
  • Klinger, Anton

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Zitierweise

Klinger, Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136071066.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Bartholomäus (s. 1);
    - Zeidler 1840 Rosalia (* 1817), T d. Rotgerbermeisters Philipp Jakob Pietschmann u. d. Maria Rosalia Zimmer;
    2 S, Anton (1843–1907), Textilindustrieller, Gründer - (1904) mit S Anton Alfred Viktor (1878–1963) u. Schwieger-S Josef Vetter (1864–1922) - d. Strick-, Web- u. Wirkwarenfabrik Anton Klinger & Co. in Z. u. Nixdorf (1908 800 Beschäftigte, 1925 1 000 Beschäftigte), Johann (1851–1920), Gründer (1893) e. Makospinnerei in Niederehrenberg Bez. Rumburg, Neugründung (1904) d. Fa. Johann Klinger, Strick-, Wirkwaren- u. Gardinenfabriken, Baumwollzwirnerei, Färberei u. Bleicherei (aufgelöst 1932).

  • Biographie

    K. erlernte das Handwerk der Strumpfwirkerei und trat frühzeitig in das väterliche Unternehmen ein. 1849 wurde er mit den Brüdern Franz und Pius Gesellschafter der „Handelsfirma Johann Klinger senior & Co.“ in Zeidler. Seit 1856 wurde die Firma fortgeführt als „Gebrüder Klinger, Leinen-Baumwoll- und Schafwollwirkwarenfabrik“ und ihr die „kaiserliche und königliche Landesbefugnis“ übertragen. Der Bruder Pius trat 1860 aus und gründete in Zeidler ein eigenes Unternehmen. 1866 war er bankrott, die Gebäude in Zeidler übernahm die Firma Gebrüder Klinger. – Bis 1859 fabrizierte die Firma nur in eigener und zuliefernder Hausindustrie. 1860 wurden in Zeidler die ersten mechanischen Rundstühle, Spul- und Nähmaschinen in Betrieb genommen. Der Bruder Franz errichtete 1860 im Nachbarort Nixdorf ein Zweigwerk, in dem er vorwiegend Strick- und Wirkwaren (Ober- und Unterkleidung) herstellte. Nach seinem Tod folgte 1865 in der Leitung sein einziger Sohn Franz. K. war seit dessen Tod (1878) Alleininhaber, er führte die Werke erfolgreich weiter und machte sie damals zu den größten der Wirkwarenbranche Österreichs. In Zeidler erbaute er eine Schafwollfärberei mit Bleicherei, errichtete Dampfkraftanlagen, sowie Neubauten und Betriebserweiterungen in Nixdorf. In Neuehrenberg wurde ein Zweigbetrieb erbaut, der bis 1914|bestand. Hergestellt wurden alle Strick- und Wirkwaren: Herren-, Damen- und Kinderstrümpfe, Handschuhe aus Schaf- und Baumwolle, gestrickte Oberbekleidung, Unterwäsche (auch aus gerauhten Futterstoffen), Woll- und Seidenschals, Kinderbekleidung, Gamaschen, Muffe, Decken, Sportleibchen. Die in Mengenfertigung hergestellten Artikel übertrafen vergleichbare Konkurrenzware in ihrer Qualität. Auszeichnungen (unter anderem bei Weltausstellungen) erhielt das Unternehmen in Paris 1867, Wien 1873, Triest 1882. Verschiedene Nachfolgeunternehmen der Söhne und Enkel K.s bestanden bis 1945.

  • Literatur

    Weltausstellung 1873 in Wien, Amtl. Verz. … Ehrenpreise …, S. 207;
    R. Lahmer, Industrielle Briefe aus d. Niederlande, in: Mitt. d. Nordböhm. Exkursions-Klubs 6, 1883, S. 36 f., 11, 1888, S. 250, 14, 1891, S. 384, 15, 1892, S. 219;
    Schematismus d. Protokollierten Firmen i. d. Österr.-ungar. Monarchie III, 1886, S. 517;
    Industrie-Compaß, 1919, S. 2513, 1925, S. 1571;
    F. Hantschel, Biogrr. dt. Industrieller aus Böhmen. (1920), S. Ehrenpreise …, S. 207;
    R. Lahmer, Industrielle 34;
    Die Großunternehmen im Dt. Reich VII, 1944, S. 696;
    J. Ruprecht, Schaffende Heimat, H. 4, 1958, S. 6 f. - s. a. L z. Gesamtfam.

  • Porträts

    München, Sudetendt. Bildarchiv.

  • Autor/in

    Erhard Marschner
  • Zitierweise

    Marschner, Erhard, "Klinger, Anton" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 81-82 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136071066.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA