Lebensdaten
1880 – 1947
Geburtsort
Remscheid
Sterbeort
Remscheid
Beruf/Funktion
Werkzeug- und Werkzeugmaschinenfabrikant
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 124447929 | OGND | VIAF: 23074709
Namensvarianten
  • Klingelnberg, Adolf
  • Klingelnberg, Gustav Adolf
  • Klingelnberg, Adolph
  • mehr

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Klingelnberg, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124447929.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Julius (1843–97), Stahl- u. Eisenhändler;
    M Hulda Rosenthal (1850–1920);
    1910 Klara, T d. Stahlwarenfabr. Hermann Rahmer in Altena;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    K. trat nach kaufmännischer Lehre in einem Remscheider Exporthaus 1900 in das elterliche Geschäft ein, das von seiner Mutter nach dem Tode seines Vaters als Einpersonenbetrieb weitergeführt worden war. Auf ausgedehnten Geschäftsreisen verkaufte er zunächst Werkzeuge, unter anderem Maschinenmesser und Kreissägen, doch bereits 1908 wurde in eigenen Fabrikationsräumen die Herstellung von Maschinenmessern mit einer kleinen Belegschaft aufgenommen. Als glänzender Organisator legte K. damals den Grundstein zu dem heute auf diesem Gebiet in Europa führenden Unternehmen, indem er unter anderem eigene Verkaufsniederlassungen und Tochtergesellschaften im In- und Ausland gründete, die in der Folge auch die Interessen anderer bedeutender Firmen wahrnahmen. 1914-16 ergänzte K. sein Fabrikationsprogramm durch die Herstellung von Zahnradfräsern. Eine 1916 in Hückeswagen gepachtete, später gekaufte stilliegende frühere Textilfabrik gab der Werkzeugfabrikation einen größeren Rahmen. 1922 wurde K. auf eine Neuerung aufmerksam, die eine Umwälzung auf dem Gebiet der Kegelradverzahnung mittels Wälzfräser versprach. Die ihm angebotenen Patente Schicht-Preis wurden erworben. Unerwartete mathematisch-technische Schwierigkeiten, die mit diesem Verzahnungsproblem verbunden waren, konnten – unter großen finanziellen Opfern – von K. und seinen Mitarbeitern gelöst werden. Heute sind das K.sche Verzahnungssystem (Klingelnberg-Palloid-Spiralkegelradverzahnung, Klingelnberg-Sferoid-Verzahnung) und die neuartigen Verzahnungsmaschinen, Zahnradprüf- und Meßgeräte, Fräserscharfschleifmaschinen, Schneckenschleifmaschinen und andere, die in diesem Zusammenhang entstanden sind, international bekannt geworden. Eine der ersten von K. gebauten Kegelradwälzfräsmaschinen steht im Deutschen Museum in München.

    Durch eigene Lehrwerkstätten, die lange vor dem 2. Weltkrieg entstanden, wurden die angehenden Mitarbeiter an die in der Fertigung notwendigen hohen Genauigkeiten von tausendstel Millimetern herangeführt. Dem Werkwohnungsbau schenkte K. besondere Aufmerksamkeit. Es gab eine Altersversorgung und eine Unterstützungskasse für in Not geratene Firmenangehörige (Hulda-Klingelnberg-Hilfe). K. war Vorstandsmitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie, Mitbegründer des Gesamtverbandes der Deutschen Werkzeugindustrie und viele|Jahre dessen Vorsitzender. Die Versuchsanstalt der Remscheider Werkzeugindustrie verdankt ihr Entstehen seiner Initiative. Seit Anfang der 1930er Jahre gab K. „Das Klingelnberg Technische Hilfsbuch“ heraus (151967).|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (Aachen 1929).

  • Literatur

    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Hermann Busch
  • Zitierweise

    Busch, Hermann, "Klingelnberg, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 77-78 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124447929.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA