Lebensdaten
1778 – 1847
Geburtsort
Zella-Sankt Blasii (Thüringen)
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Maschinenfabrikant ; Spielwarenhändler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135557925 | OGND | VIAF: 3692679
Namensvarianten
  • Klett, Johann Friedrich

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Zitierweise

Klett, Johann Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135557925.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinr. Christoph, Gewehrhändler in Z., S d. Joh. Peter in Z.;
    M Joh. Eva Kosine, T d. Joh. Wolfgang Oehler in Z.;
    Nürnberg 1805 Magdalena Dorothea (1774–1822), T d. Zacharias Lotzbeck (1741–89), Kaufm. u. Marktadjunkt in N., u. d. Helene Platner;
    Vt d. Ehefrau Georg Zacharias Platner (1781–1862), Großkaufm. in N., Erbauer u. Dir. d. Eisenbahn Nürnberg-Fürth;
    1 T Emilie ( Theodor Frhr. v. Cramer-Klett, 1884, Industrieller, s. NDB III).

  • Biographie

    K. kam 1798 nach Nürnberg und arbeitete dort in einer Manufakturwaren-Handlung. Nachdem er die Tochter des verstorbenen Prinzipals geheiratet hatte, eröffnete er 1805 ein eigenes Manufakturgeschäft, in welchem der Handel mit Spielwaren und Spiegeln im Vordergrund stand. Nach Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten, welche durch die Handelsbeschränkungen der napoleonischen Zeit hervorgerufen wurden, nahm das Geschäft seit 1815 einen Aufschwung. Geschäftsreisen führten K. unter anderem nach England, wo er das aufstrebende Fabrikwesen kennenlernte. Zurückgekehrt, plante er zunächst die Errichtung einer Zuckerraffinerie, gründete dann aber 1833 gemeinsam mit 2 Teilhabern eine Kammgarnspinnerei. Als diese wegen unbefriedigender Geschäfte 1836 aufgelöst werden mußte, übernahm K. Grundstück und Gebäude, errichtete dort 1838 eine mechanische Werkstätte, 1841/42 die erste Maschinenfabrik Nürnbergs. Anfangs wurden 12 Arbeiter beschäftigt. Zunächst konnten einige Lieferungen für die Ludwigsbahn (Nürnberg-Fürth) ausgeführt werden, an der sich K. finanziell beteiligt hatte und deren Direktorium er angehörte. Noch aber fehlten eine Antriebs-Dampfmaschine (statt des Pferdegöpels) und eine Gießerei. Zu deren Bau und Betrieb konnte K., durch Vermittlung der Ludwigsbahn, 3 Engländer (2 Maschinenbauer und einen Gießereifachmann) für seine Fabrik gewinnen. Deren wichtigste Aufgabe war der Bau der Betriebsdampfmaschine, einer Säulenmaschine von 10 PS Leistung. Mit ihr wurde der Grundstock zum Dampfmaschinen- und Kesselbau des Werkes gelegt. 1842 wurden 70 Arbeiter beschäftigt. Auf der Nürnberger Gewerbeausstellung von 1845 zeigte K. einen Dampfkessel aus Schmiedeeisen und einen gußeisernen Balancier für Dampfmaschinen. Der zweite Fabrikationszweig entwickelte sich aus dem großen Bedarf des wachsenden Eisenbahnnetzes an Personen- und Güterwagen. Die Bayerische Staatsbahn, deren 1. Teilstrecke Nürnberg-Bamberg 1844 eröffnet worden war, hatte in der gleichzeitig errichteten Centralwerkstätte Nürnberg den Wagenbau in eigener Regie aufgenommen; er ging 1848 an das K.sche Werk über und blieb lange Zeit das tragende Fundament der gesamten Fertigung. Nach K.s Tod übernahm sein Schwiegersohn Theodor von Cramer-Klett die Leitung des Unternehmens, aus dem der spätere Weltkonzern Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) hervorgehen sollte.

  • Literatur

    C. Matschoß, Gesch. d. Maschinenfabrik Nürnberg, in: Btrr. z. Gesch. d. Technik u. Industrie 5, 1913, S. 244-97;
    Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, in: Das dt. Eisenbahnwesen d. Gegenwart II, 1911, S. 194-200;
    F. Büchner, 100 J. Gesch. d. Maschinenfabr. Augsburg-Nürnberg, 1940;
    F. Gresbeck, J. F. K., in: Nürnberger Gestalten, 1950, S. 136-66 (L, P);
    A. Jegel, Die wirtsch. Entwicklung v. Nürnberg-Fürth, Stein u. d. Nürnberger Raumes seit 1806, 1952, S. 165 ff. (P);
    J. Biensfeldt, Frhr. Th. v. Cramer-Klett, 1922, S. 18-29 (P);
    G. Killinger, G. Z. Platner in Nürnberg u. d. Frhr. v. Cramer-Klett, Fam.geschichtl. Studie, o. J. (ca. 1946).

  • Porträts

    Gem. v. J. D. C. Kreul (im Bes. v. L. Frhr. v. Cramer-Klett, Aschau), Abb. s. L.

  • Autor/in

    Erhard Born
  • Zitierweise

    Born, Erhard, "Klett, Johann Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 53 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135557925.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA