Lebensdaten
1845 – 1917
Geburtsort
Klingenmünster (Pfalz)
Sterbeort
Frankenthal (Pfalz)
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 124145337 | OGND | VIAF: 18149463
Namensvarianten
  • Klein, Johannes

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Zitierweise

Klein, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124145337.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Jacob (s. 1); - ledig.

  • Biographie

    Nach 3jährigem Besuch der Landwirtschafts- und Gewerbeschule in Landau studierte K. an den Polytechnischen Hochschulen in München und Karlsruhe Maschinenbau. Nach Studienabschluß (1865), einem Praktikantenjahr in Zweibrücken und dem vergeblichen Versuch, bei Krupp in Essen eine Anstellung zu finden, begann K. als Konstrukteur bei der Firma Kühnle in Frankenthal. Dort entwickelte er einen Apparat zur Rückleitung von Kondensat in Dampfkessel („selbsttätige Rückspeisevorrichtung“), für den sich der Frankenthaler Brauereidirektor Schanzlin interessierte. Dieser schlug K. die gemeinsame Gründung eines Unternehmens für Apparatebau vor und erbot sich, ein Startkapital von 1 700 Gulden einzubringen. Gemeinsam mit dem Landwirt Becker aus Lambsheim, der ein Grundstück zur Verfügung stellte, gründeten die beiden 1871 in Frankenthal die „Klein, Schanzlin & Becker OHG“ (KSB). Mit 12 Arbeitern begann die Fertigung von Pumpen und Kondenstöpfen. Erhebliche Anlaufschwierigkeiten konnten durch die Übernahme von Ausbesserungsarbeiten überbrückt werden. Dennoch schied in der Krise nach 1873 Schanzlin aus dem Unternehmen entmutigt aus. Da auch Becker sich zurückgezogen hatte, war nun K. Alleininhaber.

    K. war ein einfallsreicher Konstrukteur. Er erfand und entwickelte eine Anzahl von Apparaturen, so einen selbstdichtenden Hahn (1873) und eine Balancierpumpe mit Kondenstopf, die in Bergwerken und Fabriken verwendet wurde (1874). Insgesamt erhielt er im Laufe der Jahre etwa 30 Patente. Seit 1878 wurden bei KSB dampfgetriebene Wasserpumpen hergestellt. 1884, als die Belegschaft auf 350 Mann angewachsen war, finden sich im Katalog der Erzeugnisse neben zahlreichen Typen von Pumpen vor allem Armaturen und als Spezialität Filterpressen. K. verstand es, den Absatz seiner Produkte durch eine phantasievolle Werbung zu fördern. 1889 brachte er ein Rückkühlungs-System auf den Markt, das vor allem in Hüttenwerken mit Erfolg eingeführt wurde. Das rasch gewachsene Unternehmen wurde 1887 in eine AG umgewandelt. 1896 beschäftigte es 620 Arbeiter und Angestellte. Auf dem Fabrikationsprogramm standen nun auch Schieberluftpumpen, rotierende Walzenpumpen, Niederdruck- und Hochdruck-Kreiselpumpen, Bergwerks-Wasserhaltungspumpen, Preßpumpen und Kesselspeisepumpen. Nach der Jahrhundertwende trat K. in der geschäftlichen Leitung immer mehr zugunsten seines erheblich jüngeren Bruders Jacob zurück. 1901-05 war er noch technischer Direktor und übernahm dann den Vorsitz im Aufsichtsrat.

    K. unternahm gern weite Reisen auch außerhalb Europas. Sein aktives Interesse galt der Pflege der historischen Stätten seiner Heimat. Grüblerisch veranlagt, schrieb er in den letzten Jahren seines Lebens Zehntausende von aphoristisch formulierten Beobachtungen und Reflexionen nieder, von denen nicht wenige die gelegentlich spannungsvolle Verbindung von Ingenieur und Geschäftsmann umkreisen, die er in seiner eigenen Person verkörperte.

  • Werke

    Hunderte v. „Prokuraheften“ mit Aufzeichnungen im Nachlaß.

  • Literatur

    zu 1) u. 2) Stahl u. Eisen, 1915, II, S. 1240;
    ebd. 1917, II, S. 1040 (P);
    VDI-Zs. 62, 1918, S. 13-15;
    Gedenkschr. d. Klein, Schanzlin & Becker AG aus Anlaß ihres 50j. Bestehens, Dez. 1921;
    50 J. Klein, Schanzlin & Becker, in: VDI-Zs., 1921, H. 49, S. 1268-70;
    Btrr. z. Gesch. d. Technik 15, 1925, S. 291-93;
    Geschichtliches v. Klein, Schanzlin & Becker AG, Frankenthal/Pfalz 1871-1935, in: Mschr. d. Frankenthaler Altertumsver., 1935;
    Schrr.-R., hrsg. v. Klein, Schanzlin & Becker AG, Bde. 1-12, 1957-69 (P).

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Klein, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 732 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124145337.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA