Lebensdaten
1522 – 1576
Geburtsort
Elbing
Sterbeort
Danzig
Beruf/Funktion
Bürgermeister von Danzig
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135988063 | OGND | VIAF: 80409407
Namensvarianten
  • Klefeld, Georg
  • Kleefeld, Georg
  • Klefeld, Georg

Orte

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Zitierweise

Kleefeld, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135988063.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg, Ratsherr in E.;
    M N. N.;
    1554 Cordula, T d. Ratsherrn Georg Möller in D. u. d. Katharina Feldstete; 9 K.

  • Biographie

    Früh verwaist, kam K. zu Verwandten nach Danzig. 1543/46 studierte er in Wittenberg, anschließend als Stipendiat des Danziger Rats in Paris, kehrte als Licentiatus iuris utr. zurück und wurde alsbald Syndikus der Stadt Danzig. Auf der Rückkehr von seiner ersten Gesandtschaftsreise nach England promovierte er in Orleans zum Dr. iur. utr. 1558 stieg er zum Bürgermeister auf und blieb dies bis zu seinem Tode. Als Vertreter Danzigs auf mehreren Hansetagen trat er bei energischer Wahrung von Danzigs Sonderinteressen stets für den Gesamtzusammenhalt der Hanse ein und trug erheblich zur Wiedererlangung der Hanseprivilegien in England und zur Erhaltung des Londoner|Stalhofes bei. Aus den Konflikten des polnischen Königs mit Rußland und den nordischen Ländern sowie anderen bedrohlichen internationalen Verwicklungen wußte er den Danziger Stadtstaat herauszuhalten. Noch schwierigere Probleme waren in der Danziger Polen-Politik zu lösen, als nach dem Regierungsantritt König Sigismund II. August (1548) neue Angriffe auf die preußische Landesfreiheit einsetzten. Noch zu Lebzeiten seines Vaters war dieser 1529 vom polnischen Adel unter der Bedingung gewählt worden, daß er alles daran setzen würde, Litauen und Preußen der Krone völlig einzuverleiben. In den daraus folgenden Auseinandersetzungen war K. nach Ableben des Marienburger Wojewoden A. von Zehmen (1565) der berufene Vorkämpfer für die Privilegien. Schon auf dem Warschauer Reichstag von 1563/64 hatte man ihn wegen seiner Freimütigkeit des Majestätsverbrechens bezichtigt. Trotzdem stand K. lange mit dem König in gutem Einvernehmen, der ihn 1568 zum Danziger Burggrafen ernannte. Doch zu Beginn des Lubliner Union-Reichstags von 1569 wußten seine Gegner ihn auszuschalten, indem sie die Abgesandten Danzigs wegen der über der Stadt schwebenden königlichen Ungnade von den Verhandlungen ausschlossen. Von seinem einstigen Schulfreund Michael Friedwald, einem geltungssüchtigen Intriganten, der Majestätsbeleidigung, der Rebellion und des Hochverrats angeklagt, wurde er durch Urteil vom 23.8.1569 verhaftet (wie auch seine mitangeklagten Amtsgenossen Konstantin Ferber, Johann Proite und Albrecht Giese), bis eine Kommission in Danzig die Anweisungen des Königs durchgeführt habe. Diese erschien im Dezember 1569 in Danzig und machte alsbald die Andeutung, daß die Gnade des Königs erkauft werden könne. Darauf gingen die Danziger ein; man einigte sich, das Pfahlgeld von 2 auf 4 Pfennig von der Mark zu erhöhen und die Erhöhung der königlichen Kasse zufließen zu lassen. Ferner sollte der König innerhalb von 10 Jahren 100 000 Gulden erhalten. Als Gegenleistung sollte allen Beschwerden der Stadt abgeholfen werden. Über diese aber mußte man immer wieder verhandeln, ohne zu einer umfassenden Einigung zu kommen. Am 2.12.1570 gab der König die Gefangenen frei. Der Tod des Königs im Juli 1572 und die folgenden polnischen Thronwirren verhinderten vorerst den Austrag der Streitigkeiten.

  • Literatur

    Preuß. Slg. II, 1748, S. 119-33;
    G. Lengnich, Gesch. d. preuß. Lande kgl.-poln. Antheils seit d. J. 1526 II, 1722, S. 106-23, 136-39;
    Th. Hirsch, Herr G. K. u. 8. Zeit, in: Neue Preuß. Provinzial-Bll. 1, 1846, S. 161-85, 241-61;
    P. Simson, Westpreußens u. Danzigs Kampf gegen d. poln. Unionsbestrebungen in d. letzten J. d. Kg. Sigismund August (1568–72), in: Zs. d. Westpreuß. Gesch. Ver. 37, 1897;
    ders., Gesch. d. Stadt Danzig II, 1918, S. 177 ff. u. ö.;
    Danziger Inventar 1531–91, hrsg. v. dems., 1913;
    Altpreuß. Biogr.;
    Polski Słownik Biograficzny XII, 4, 1967, S. 572 f.

  • Autor/in

    Ernst Bahr
  • Zitierweise

    Bahr, Ernst, "Kleefeld, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 727-728 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135988063.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA