Kirchhoff, Adolf
Kirchhoff, Adolf
klassischer Philologe, * 6.1.1826 Berlin, † 27.2.1908 Berlin.
- Lebensdaten
- 1826 – 1908
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- klassischer Philologe
- Konfession
- evangelische Familie
- Normdaten
- GND: 116182431 | OGND | VIAF: 64119196
- Namensvarianten
-
- Kirchhoff, Adolf
- Kirchhoff, A.
- Kirchhoff, Adolph
- Kirchhoff, Adolphus
- Kirchhoff, Johann W.
- Kirchhoff, Johann Wilhelm Adolf
- Kirchhoffius, Adolphus
- Circhhoff, A.
- Circhhoff, Adolphus
- Circhhoff, Johann W.
- Kirchhoff, Johann Wilhelm Adolph
- Circhhoffius, Adolphus
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- * Manuscripta Mediaevalia
- Members of the Russian Academy of Sciences since 1724 [2017]
- Historische Mitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) [2005-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) : 16
- Deutsche Digitale Bibliothek : 24
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 89
- * Manuscripta Mediaevalia
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Philologisches Schriftsteller-Lexikon von Wilhelm Pökel (1882)
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V →Joh. Jakob (1796–1848), Porträt- u. Historienmaler, Illustrator (s. ThB), S d. preuß. Leutnants Joh. Jacob, aus d. Rheinpfalz, u. d. Anna Sophia Krüger;
M Wilhelmine (1803–69), T d. →Wilhelm Reuter (1768–1834), aus Hildesheim, Bildnismaler, Lithograph, Hofmaler d. Kgn. Luise v. Preußen (s. ThB), u. d. Caroline Lange;
B →Albrecht (s. 2);
- ⚭ Berlin 1856 Therese (1808–88), T d. Lehrers Joh. Frdr. Wilh. Franke in Heringen; kinderlos. -
Biographie
K. absolvierte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Berlin. An der Universität Berlin studierte er 1842-46 klassische Philologie. Seine Lehrer waren vor allem →Karl Lachmann und →August Boeckh. 1846 promovierte er mit einer Arbeit über Homer (Quaestionum Homericarum particula) und trat dann in den Schuldienst am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin ein. Dort wirkte er 2 Jahrzehnte lang als erfolgreicher Lehrer für Latein, Griechisch und Deutsch. 1865 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für griechische Philologie an der Universität Berlin als Nachfolger Boeckhs. Hier bewährte sich K. als hervorragender akademischer Lehrer. Seine Vorlesungen und Übungen beschäftigten sich unter anderem mit Homer, der griechischen Staatsverfassung, den griechischen Dialekten und Inschriften. 1860 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. In ihrem Auftrage betreute er mehrere Jahrzehnte lang das großangelegte Corpus Inscriptionum Graecarum.
Den Schwerpunkt von K.s wissenschaftlichen Publikationen bilden Veröffentlichungen über Homer, Herodot und Hesiod, eine Anzahl von Textausgaben griechischer Autoren sowie Studien auf dem Felde der Inschriftenkunde und sprachwissenschaftliche Arbeiten. Die Textausgaben betreffen Euripides (2 Bände, 1855), Aischylos (1880) und den spätantiken Philosophen Plotin (1856). K.s bleibende Bedeutung liegt ohne Zweifel im Bereich der Inschriftenkunde, für welche sich durch die großen Kampagnen deutscher, englischer und französischer Ausgrabungen in Griechenland – welches K. 1876 und 1878 bereiste – eine neue Epoche eröffnete. Bemerkenswert waren auch K.s sprachwissenschaftliche Arbeiten, vor allem seine Studien zur Geschichte des griechischen Alphabets (1863, ⁴1887). Zusammen mit Th. Aufrecht hat er mit großem Erfolg den umbrischen Dialekt er forscht. – K. hat seine bedeutenden wissenschaftlichen Publikationen fast ausnahmslos|in jüngeren Jahren während seiner Zeit als Gymnasiallehrer vorgelegt. Später nahmen ihm akademische Verpflichtungen und Ehrenämter, familiäre Schicksalsschläge und eine zunehmende Schwächung seines Augenlichts die Möglichkeit zu ausgedehnten Veröffentlichungen.
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Werke
Weitere W u. a. Die umbr. Sprachdenkmäler I/II, 1849/51 (mit Th. Aufrecht);
Corpus Inscriptionum Graecarum IV, 2: Inscriptiones Christianae, 1859;
Die Homer. Odyssee, 1859, ²1879;
Corpus Inscriptionum Atticarum, I, 1873. -
Literatur
U. v. Wilamowitz-Moellendorff, in: Abhh. d. Preuß. Ak. d. Wiss., 1908;
O. Schroeder, in: Bursian BJ 31, 1908, S. 150 ff.;
R. Weil, in: BJ 13, S. 266-72 (W, L). -
Autor/in
Peter Wirth -
Zitierweise
Wirth, Peter, "Kirchhoff, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 647-648 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116182431.html#ndbcontent