Lebensdaten
1830 – 1894
Geburtsort
Aue (Erzgebirge)
Sterbeort
Aue (Erzgebirge)
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137740964 | OGND | VIAF: 81885845
Namensvarianten
  • Kircheis, Erdmann
  • Kircheis, Carl Erdmann
  • Circheis, Erdmann
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Zitierweise

Kircheis, Erdmann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137740964.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Carl (* 1806), Hüttensteiger, S d. BlaufarbenWerksarbeiters Joh. Carl in A.;
    M N. N., T d. Farbenarbeiters Gottlieb Heinrich Vieweg;
    Dessau 1855 Pauline Fischer;
    T Paula ( Wilhelm Röll, 1850- n. 1922, KR, Nachf. K.s, s. Wi. 1922), N. N. ( N. N. Pilling, Sanitätsrat, Gründer d. Pillingschen Sanatoriums in A.).

  • Biographie

    Nach Besuch der Volksschule in Aue absolvierte K. eine Lehre in der Firma Gebrüder Lauckner (Baumwollspinnerei mit Maschinenbauanstalt). Dann arbeitete er bei Richard Hartmann in Chemnitz und war anschließend Drehermeister in Dessau bei Jahn & Arndt. Für diese Firma unternahm er 1853/54 als Direktor eine Geschäftsreise nach Moskau, Petersburg und Warschau. 1859 arbeitete er in Aue in Geßners Maschinenfabrik. 1861 begann er mit einem Arbeiter selbständig den Maschinenbau. Für die zahlreichen Klempner der Gegend um Aue baute er Maschinen zum Sicken, Bördeln und Schneiden der Bleche. Er begründete damit die industrielle Blechbearbeitung. Die Zahl seiner Arbeiter betrug 1863 10, 1871 30, 1890 500. 1873 wurde eine Fabrik neben Klösterlein bei Aue gebaut. 1867-95 erhielt er auf 36 Ausstellungen Auszeichnungen, unter anderem auf der Wiener Weltausstellung die große Fortschrittsmedaille. 1873 regte er die Gründung der „Deutschen Fachschule für Blecharbeiter“ in Aue an. Erste Ziehpressen wurden auf der Weltausstellung in Philadelphia 1876 gezeigt. Auf Grund immer neuer Patente, die er erwarb, lieferte das Werk die verschiedensten Maschinen und Klempnerwerkzeuge, 1886 allein 4 000 Maschinen. 1883 kam die Fabrikation von Dosenschließmaschinen für Konservenfabriken hinzu. Bis zu seinem Tode stellte K. 95 000 Maschinen her, wodurch besonders die Industrie der Haus- und Küchengeräte, später auch der Karosseriebau in der Umgebung von Aue sich entwickelte. Mitarbeiter K.s gründeten weitere ähnliche Fabriken. Aus den „Kircheiswerken“ ist die heutige volkseigene „Blema“ hervorgegangen.

  • Literatur

    E. K., Festschr. 1861-1911, 1911 (P);
    S. Sieber, in: Festschr. z. 750-J.feier v. Aue, 1923, S. 61-66;
    H. Gebauer, Die Volkswirtsch. im Kgr. Sachsen II, 1893, S. 204.

  • Autor/in

    Siegfried Sieber
  • Zitierweise

    Sieber, Siegfried, "Kircheis, Erdmann" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 638 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137740964.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA