Lebensdaten
1882 – 1951
Geburtsort
Marienwerder (Westpreußen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Musikforscher
Konfession
andere
Normdaten
GND: 116175591 | OGND | VIAF: 2561606
Namensvarianten
  • Kinsky, Georg Ludwig
  • Kinsky, Georg
  • Kinsky, Georg Ludwig
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Kinsky, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116175591.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Max (1850–1902), Kaufm.;
    M Anna Lippmann (1857–1921);
    1) 1923 Wilhelmine Franken ( 1946), 2) 1947 Margarete Weber (* 1895); kinderlos.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Marienwerder bis zur Primareife ging K. 1898 mit seinen Eltern nach Berlin, wo er im Musikalienhandel und wissenschaftlichen Antiquariat arbeitete. Gleichzeitig setzte er als Autodidakt seine bereits während der Schulzeit begonnenen musikalischen und musikwissenschaftlichen Studien fort. Nach einjähriger Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft in der Königlichen Bibliothek bei A. Kopfermann (1908) wurde er Leiter und Kustos des musikhistorischen Museums von Wilhelm Heyer in Köln (1909 bis zu dessen Auflösung 1927). Zur Erweiterung und praktischen Auswertung dieser hochbedeutenden Sammlung hat K. wesentlich beigetragen. Von dem auf 8 Bände angelegten Gesamtkatalog erschienen nur die Bände 1 (1910), 2 (1912) und 4 (1916); Band 3, kurz vor der Auflösung des Museums abgeschlossen, blieb unveröffentlicht, ist jedoch im Manuskript erhalten. In diesen Bänden, die durch die von K. erstellten Auktionskataloge ergänzt werden können, findet sich wertvolles Material zur Instrumentenkunde und Musikbibliographie, den Hauptarbeitsgebieten K.s. Um in die|Breite wirken zu können, veranstaltete er bereits vor dem 1. Weltkrieg Vorträge, Führungen sowie Aufführungen auf historischen Instrumenten. Auch seine Kölner Dissertation (1925) „Doppelrohrblatt-Instrumente mit Windkapsel“ ist aus dieser Tätigkeit hervorgegangen. 1921-32 war er außerdem Lehrbeauftragter am musikwissenschaftlichen Institut der Universität Köln. Seine „Geschichte der Musik in Bildern“ (1929, mit R. Haas und H. Schnoor) wurde ein Standardwerk und erschien bald auch in Übersetzungen (englisch 1930, ²1951, französisch 1930, italienisch 1930, finnisch 1932). 1933-45 war seine Publikationsmöglichkeit wegen seiner jüdischen Abstammung eingeschränkt. Die Unterlagen zu seinem musikbibliographischen Hauptwerk „Das Werk Beethovens. Thematisch-bibliographisches Verzeichnis sämtlicher vollendeter Kompositionen“ hat während des Krieges die Bayerische Staatsbibliothek angekauft, nach seinem Tode hat H. Halm es 1955 abgeschlossen. Aus der Zwangsarbeit während des 2. Weltkriegs entlassen, lebte K. nach 1945 mit Unterstützung von Freunden und Kollegen in Berlin.

  • Werke

    Weitere W Glucks Briefe an Franz Krulhoffer. 1927;
    Die Originalausgg. d. Werke Bachs, 1937, ²1968;
    zahlr. Aufsätze, Musik-Ausgg. sowie Veröfl. v. Musiker-Briefen. -
    Fast vollst. Verz. s. MGG.

  • Literatur

    K. Dreimüller, in: Börsenbl. f. d. Dt. Buchhandel 7, Frankfurter Ausg. Nr. 61 v. 31.7.1951, S. 690 f.;
    E. H. Müller v. Asow, in: Zs. f. Musik 112, 1951, S. 245 (P);
    ders., in: Die Musikforschung 4, 1951, S. 361-65 (W-Verz., unvollst.);
    Dt. Musiker-Lex., 1929, Sp. 689;
    Grove;
    MGG VII (W, L);
    Riemann u. Erg.bd. I (W unvollst.);
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Gerhard Schuhmacher
  • Zitierweise

    Schuhmacher, Gerhard, "Kinsky, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 630-631 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116175591.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA